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Sonntag, 29. Juli 2012

Ziersdorf, Limberg-Maissau und Eggenburg 1983

English version of text about Ziersdorf and Limberg-Maissau

Die folgenden Fotos habe ich am selben Tag wie jene in diesem Posting aufgenommen – sie sind erst mit den neuen Scans aufgetaucht. Wieder in Ziersdorf donnert ein Güterzug durch:

2143.61 mit 60813, Ziersdorf, 10.12.1983

Am mittleren Ausfahrsignal erkennt man, dass die spezielle Kennzeichnung einer Ausfahrt mit 60 km/h (und das Nachtzeichen mit zwei grünen Lichtern), die man hier in Dölsach noch sieht, damals schon abgeschafft war – oder war hier nie so signalisiert, weil die Strecke vorher zweigleisig war?

Ausfahrsignale R1, R2 und R4 Richtung Gmünd, Ziersdorf, 10.12.1983

Hier noch ein Bild vom Stellwerk 1 ...

Stw. 1, Ziersdorf, 10.12.1983

... und von einigen Gerätschaften der Firma, die mit dem Fahrleitungsbau betraut war:

Leiterwagen und selbstfahrender Bagger der Fa.Elin, Ziersdorf, 10.12.1983

Als nächsten Bahnhof habe ich Limberg-Maissau besucht.

Ergänzung 6.3.2015: Zu diesem Bahnhof sollte man sich auf jeden Fall die schöne Seite von J.Neumeister ansehen, wo die Historie aus Dokumenten und mit Bildern minutiös dokumentiert ist.

Die Ausfahrsignale waren auf die rückstrahlende Version umgebaut – im Hintergrund stehen aber schon die neuen Lichtsignale, natürlich mit wegdrehten Signalschirmen:

Ausfahrsignale H2, H1 und H3, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Im Stellwerk 1 stand noch die vollständig bestückte Hebelbank eines Regel-5007ers für eine eingleisige Strecke mit ZG-Block:

Blockwerk und Hebelbank, Stw.1, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Blockwerk und Hebelbank, Stw.1, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Auf österreichischen Bahnhöfen mit mechanischen Stellwerken waren Ausfahrvorsignale eher selten – Limberg-Maissau aber hatte in beiden Richtungen welche. Hier sieht man das Blockwerk im Stellwerk 1, wo über einen Signalanzeiger (ein "Spiegelfeld") angezeigt wird, ob ein Ausfahrsignal auf frei steht – das Spiegelfeld könnte einen vermuten lassen, dass diese Signale erst von der Deutschen Reichsbahn aufgestellt wurden; ein freier Hebelplatz hatte sich wohl noch gefunden:

Blockwerk, Stw.1, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Wenn ein Ausfahrsignal auf frei steht, kann das Ausfahrvorsignal r gezogen werden, dessen Hebel man hier zwischen dem Einfahrsignalhebel A und jenem für das Ausfahrsignal H2 sieht:

Signalhebel, Stw.1, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Im Gegensatz zu sehr funktionalen, älteren Stellwerken in Ziersdorf stand in Limberg-Maissau übrigens ein nettes, sehr spitz bedachtes Häuschen:

Stw.1, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Hier sehen wir (etwas unterbelichtet) das Befehlswerk in der Fahrdienstleitung, das ohne jene Besonderheit auskommt:

Befehlswerk, Fdl, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Eine neu gebaute Straßenbrücke verdeckte die Ausfahrsignale Richtung Gmünd. Daher wurden Signalnachahmer nötig – knapp rechts neben dem Brückenpfeiler sieht man etwas entfernt das auf frei stehende Ausfahrsignal R1:

Ausfahrsignalnachahmer 1R3, 1R1 und 1R2, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Hier ist es direkt sichtbar – ein deutsches Schmalmastsignal. Das danebenstehende R2 ist dagegen von österreichischer Bauart, mit überschlagenden Flügeln und einem Rohrmast:

Ausfahrsignale R1 und R2, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Das Stellwerk 2 war eher nach der üblichen Art gebaut:

Stw.2, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Der Blockapparat hatte wieder ein Spiegelfeld, auf der Hebelbank sieht man den Ausfahrvorsignalhebel h:

Blockapparat und Hebelbank, Stw.2, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Gleisanzeiger und Hebelbank, Stw.2, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Und hier steht, kurz nach der berühmten Hangbrücke, die Kombination aus Einfahrsignal und Ausfahrvorsignal:

Einfahrsignal Z und Ausfahrvorsignal h, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Direkt auf der Hangbrücke steht das Einfahrvorsignal. Rechts sieht man den zweiten Brückenträger aus den Zeiten, als die Strecke zweigleisig war:

Einfahrvorsignal z, Limberg-Maissau, 10.12.1983

Auf der Fahrt nach Eggenburg habe ich das alte Blocksignal in Grafenberg aufgenommen. Im Hintergrund und direkt hinter dem Blocksignal stehen schon die neuen Blocksignale. Die Telegrafenleitungen sind durch Erdkabel ersetzt, aber es stehen noch keine Fahrleitungsmasten – ein Lokführer hat mir gesagt, dass die Strecke nun für kurze Zeit so schön sei wie nie zuvor und danach:

Blocksignal Z1, Grafenberg, 10.12.1983

(Werner, der in der Nähe dieses Signals aufgewachsen ist, hat meine alte Zuordnung dieses Signals zu Straning als falsch entlarvt – jetzt ist es korrigiert).

Schlussendlich war ich an diesem Tag noch in Eggenburg. Das Befehlswerk in der Fahrdienstleitung ist ebenfalls ohne Spezialitäten – man sieht aber, dass Eggenburg im Gegensatz zu den anderen Zwischenbahnhöfen der Strecke vier Hauptgleise hatte:

Befehlswerk, Fdl, Eggenburg, 10.12.1983

Blockapparat und Hebelbank im Stellwerk 1 sind österreichischer Standard:

Blockapparat, Stw.1, Eggenburg, 10.12.1983

Signalhebel, Stw.1, Eggenburg, 10.12.1983

Hebelbank mit Gleisanzeiger und Blockapparat, Stw.1, Eggenburg, 10.12.1983

Wird das Signal H1 hier gerade auf Fahrt gestellt, oder fällt es in die Haltstellung?

Signal H1 und Stw.1, Eggenburg, 10.12.1983

Nun steht es auf frei für eine Ausfahrt; rechts hinter dem H5 sieht man übrigens in der Ferne einen Gefälleanzeiger, den die Reichsbahn aufgestellt hat:

2143.56 mit Personenzug, Ausfahrsignale H1, H3 und H5, Eggenburg, 10.12.1983

Durch die Flügelkupplung ist das Ausfahrsignal nun selbsttätig auf Halt gefallen – hier legt der Stellwerker gerade den Signalhebel zurück, was man am momentan waagerecht stehenden Antriebshebel sehen kann:

Ausfahrsignal H1, Eggenburg, 10.12.1983

Auch in Richtung Gmünd standen vier österreichische Ausfahrsignale mit Flügelkupplungen. Das Ladegleis ganz rechts war schon für den Bahnhofsumbau abgetragen. Das große Gebäude im Hintergrund enthielt übrigens meines Wissens zu Dampflokzeiten zwei Wasserbehälter:

Ausfahrsignale Richtung Gmünd, Eggenburg, 10.12.1983

Blockapparat und Hebelbank waren wie üblich:

Blockapparat, Stw.2, Eggenburg, 10.12.1983

Blockapparat und Hebelbank, Stw.2, Eggenburg, 10.12.1983

Das Stellwerk 2 stand übrigens erhöht am Hang. Rechts dahinter sieht man den ehemaligen Wasserbehälter:

Ausfahrsignale R5 und R3, Stw.2, Eggenburg, 10.12.1983

Früher einmal war das hier das zweite Streckengleis, jetzt dient es (im Hintergrund) als Abstellgleis. Das Streckengleis 1 ist rechts sichtbar:

Weichen 54 (im Vordergrund) und 55, Eggenburg, 10.12.1983

Über die Schmidabrücke führen hier noch zwei Doppeldrahtzugleitungen zu Einfahr- und Einfahrvorsignal:

Drahtrollenhalter auf der Schmidabrücke, Eggenburg, 10.12.1983

Und zuletzt ein Bild des Bahnhofs im winterlichen Nachmittagslicht:

Bahnhof Eggenburg, 10.12.1983

4 Kommentare:

  1. Hallo! Vielen Dank für diese tollen Fotos! Ich bin aus der Region und würde mich freuen, wenn du mir ne Mail schreiben könntest!
    oebb1980er@hotmail.com
    Vielen Dank! Werner

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    1. ... freut mich, dass Dir meine alten Bilder gefallen! EMail ist unterwegs!

      Grüße - Harald

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  2. In Limberg-Maissau hatten die Ausfahrvorsignale wahrscheinlich auch Scheibenkupplungen wie in Allentsteig. Waren die Ausfahrsignale in Ziersdorf, Limberg-Maissau und Eggenburg Haltefallsignale?

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    1. Ja, überall - das sieht man auf den Fotos schön: Die Antriebe (schrägstehende Hebel mit einem Gewicht auf einer Seite) befinden sich nicht direkt am Signalflügel, sondern ein Stück darunter - von dort treiben sie eine senkrechte Stange an, die nach unten zu einer Flügelkupplung geht; von dort geht eine weitere Stange zum Flügel oder den Flügeln.

      Ich habe alle Fotos in diesem und dem vorherigen Posting durchgeschaut und nur solche Konstruktionen gefunden.

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