Für die Fahrstraßenfestlegung und das Stellen der Signale gab es zwei ziemlich große Zentralschlösser, eines für die Schmalspurgleise ...
Zentralschloss für Schmalspurbereich, Fdl, Wieselburg a.d.Erlauf, 29.6.1986
... und eines für die Normalspurgleise. Interessante Einzelheiten sind:
- Die Flankenschutz-Weiche 64 kommt auf beiden Schlössern vor: Der Schlüssel 64+ für die Plusstellung der W64 (das ist die Stellung in die Gerade) dient ganz links im "Schmalspur-Zentralsschloss" zur Freigabe der Fahrten über die Kreuzung auf dem Schmalspurgleis. Analog dazu dient der Schlüssel 64– für die Minusstellung, also die Flankenschutzstellung, im "Normalspur-Zentralsschloss" ganz rechts zur Freigabe der Kreuzungsfahrten auf dem Normalspurgleis.
- Meines Wissens einmalig – aber hier sinnvoll! – ist, dass auch Verschubsignale über ein Zentralschloss gesichert sind.
- Links außen auf dem "Normalspur-Zentralschloss" sind vier Zustimmungsschlüssel umgesperrt. Auf den (nur teilweise entzifferbaren) Schildchen neben den Signalschlüsseln sieht man, dass für Hauptsignale jeweils ein entsprechender Schlüssel nötig ist (und für die Nachtsperre die Zustimmungsschlüssel "von Pö" und "nach Kienberg-G"). Aber leider weiß ich nicht, wann diese Schlüssel abgezogen werden und was dann mit ihnen passiert – da habe ich damals ein Stück Sicherungsanlage übersehen ...
Zentralschloss für Normalspurbereich, Fdl, Wieselburg a.d.Erlauf, 29.6.1986
Hier sieht man den rechten unteren Ausschnitt des "Normalspur-Zentralschlosses". Wie man rechts beim untersten Schlüssel für das Verschubsignal VR1-4 sieht, musste für dessen Freistellen die Weiche 64 in der Minusstellung versperrt sein. Das entsprechende Schloss 64– sieht man in der oberen Reihe der Weichenschlösser. Am abgestoßenen Lack um das Schlüsselloch sieht man, dass es sehr häufig benutzt werden muss. Bitte auch die wunderschön geschriebenen ö für den Gleissperrschuh Sp1ö und die zugehörige Weiche 1ö zu beachten (wobei ich nicht weiß, wofür das ö steht ...):
Zentralschloss für Normalspurbereich, Fdl, Wieselburg a.d.Erlauf, 29.6.1986
Die Signalschlüssel dienten dazu, im folgenden Signalschalter-Schlüsselwerk die Signale freizustellen. Der Reihe nach sind hier von links nach rechts die Schlösser für
- das Einfahrsignal Y von Gresten;
- das Verschubsignal VR1S-5S vom Schmalspurbereich über die gemeinsame Kreuzung;
- das Ausfahrsignal R1S-5S des Schmalspurbereichs Richtung Gresten;
- das Verschubsignal VR1-4 vom Normalspurbereich über die gemeinsame Kreuzung;
- das Ausfahrsignal R1-4 des Normalspurbereichs Richtung Kienberg-Gaming;
- das Freistellen des Einfahrsignals Z von Kienberg-Gaming in die Gerade; das "U" bedeutet wohl "unbeschränkt(e Geschwindigkeit)". Diese Einfahrt führte übrigens nicht auf Gleis 1, sondern auf Gleis 2: Wieselburg hatte laut dem Gleisplan bei sporenplan.nl einen Achssprung, daher war das "gerade Gleis" aus Richtung Kienberg eben das Gleis 2,
- das Freistellen des Einfahrsignals Z und des zugehörigen Vorsignals von Kienberg-Gaming für Einfahrt mit 40km/h:
Signalschalter, Fdl, Wieselburg a.d.Erlauf, 29.6.1986
Für das Sperren der Weichen waren zwei verschiedene Typen von Schlössern eingebaut. Hier ein Hakenschloss:
Hakenschloss, Wieselburg a.d.Erlauf, 29.6.1986
Außerdem waren auch Riegelschlösser gebaut, wie dieses hier an der Schmalspurweiche 29:
Riegelschloss, Wieselburg a.d.Erlauf, 29.6.1986
Zuletzt noch ein kurzer Zug – ich finde, die 2095 hatten ein "treuherziges Gesicht", das sehr zu ihrem Einsatz auf ländlichen Schmalspurstrecken passte:
2095.13 vor 6853, Wieselburg a.d.Erlauf, 29.6.1986
Und auf diesem Foto des Bahnhofs sieht man eine erstaunliche Menge (zumindest potentieller) Fahrgäste:
Bahnhof, Wieselburg a.d.Erlauf, 29.6.1986
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