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Samstag, 6. September 2014

Bahnhof in der Einöde: Wildbad Einöd, 1987

Wildbad Einöd hatte einen sehr sparsamen Gleisplan ohne Ausweichgleise. Trotzdem war der Bahnhof vollständig mit Signalen ausgestattet, und die Gleise und Weichen waren sogar mit Gleisbesetztanzeigen versehen (Achszähler für die zwei Bahnhofsgleise, Isolierung für die Weichen). Hier sieht man die Anzeigen für alle diese Einrichtungen auf dem Bedienpult des Mittelstellwerks:

Signalpult, Fdl, Wildbad Einöd, 2.8.1987

Die vier Weichen wurden von großen Madnerhebeln gestellt, daneben befand sich jeweils ein Doppelsteller für die Weichenriegel. Der Blockapparat war wegen des sechsfeldrigen Felderstreckenblocks auf beiden Seiten ziemlich groß. Im Blockkasten selbst sind die vier Ff-Felder sowie die Anfangs- und Endfelder untergebracht, die zugehörigen Tastensperrfelder sind allesamt am Blockaufsatz montiert:

Hebelbank und Blockapparat, Fdl, Wildbad Einöd, 2.8.1987

Hier ist der Blockapparat in der Grundstellung:
  • Alle vier Fahrstraßenfestlegefelder wind weiß = keine Fahrstraße ist festgelegt, daher steht auch kein Hauptsignal auf Frei;
  • beide Endfelder sind weiß = kein Zug fährt Richtung Wildbad Einöd;
  • beide Anfangsfelder sind weiß = kein Zug fährt von Wildbad Einöd weg;
  • die Ts-Felder (die man nicht sieht) sind schwarz, d.h. keine Tastensperre ist ausgelöst, um ein Streckenblockfeld zu blocken;
  • das Za-Feld für eine Anschlussbahn auf der Friesacher Seite ist rot, d.h. der Schlüssel für die Anschlussbahnweiche ist nicht freigegeben:

Blockapparat, Fdl, Wildbad Einöd, 2.8.1987

Das nächste Bild zeigt den Madnerhebel für die Weiche 52. Unterhalb der Weiche sieht man die Hebelfallensperre, die bei der Besetzung der isolierten Weiche das Umstellen verhindert.

Neben dem Weichenhebel sieht man eine Knagge mit der Beschriftung "Hilfsfahrst. nach St.Veit aus Gl.2 auf Str.Gl.1". Ich nehme an, dass zum Einlegen dieser Hilfsfahrstraße die Weiche 51 verriegelt sein musste (weil sie gegen die Spitze befahren wird – siehe den Gleisplan am Signalpult auf dem ersten Bild), während bei einer Einfahrt von St.Veit auf das Gleis 2 diese Riegelung nicht nötig war (weil dabei die Weiche 51 vom Herzstück her befahren wurde). Daher würde hier das Festlegen einer "Einfahrt für Ausfahrt", wie das im Allgemeinen ja verlangt wurde, nicht die gleiche Sicherheit bieten wie diese eigene Fahrstraße:

Fdl, Wildbad Einöd, 2.8.1987

Die folgenden drei Bilder zeigen einige Vorgänge bei einer Zugfahrt Richtung Norden. Am ersten Bild sieht man die Anzeige für die auf Frei stehenden Signale und den geschlossenen Schranken:

Fdl, Wildbad Einöd, 2.8.1987

Das folgende Bild zeigt die Blockfelder nach der Durchfahrt des Zuges:
  • Die zwei während der Fahrt festgelegten Fahrstraßenfelder sind vom Zug schon aufgelöst worden, daher sind wieder alle vier Fahrstraßenfelder weiß.
  • Auch die zwei Tastensperrfelder über für End- und Anfangsfeld der Zugfahrtrichtung sind vom Zug entblockt worden und daher weiß.
  • Das Endfeld von St.Veit her ist noch rot, d.h. der Rückblock für die zurückliegende Strecke ist noch nicht abgesetzt.
  • Das Anfangsfeld Richtung St.Michael ist weiß, d.h. der Vorblock für die Strecke, die der Zug nun befährt, ist auch noch nicht abgesetzt:

Fdl, Wildbad Einöd, 2.8.1987

Am nächsten Bild ist nun rück- und vorgeblockt:
  • Das linke Endfeld wurde mit seinem Tastensperrfeld geblockt, sodass nun wieder eine Fahrt von Friesach her möglich ist.
  • Auch das Anfangsfeld Richtung Neumarkt wurde mit seinem Tastensperrfeld geblockt, sodass nun die Strecke als belegt gekennzeichnet ist und das Freistellen eines Ausfahrsignals in diese Richtung nicht möglich ist. Wenn der Zug in Neumarkt eingetroffen ist, wird dieses Feld durch den Rückblock von dort entblockt, und alle Felder sind wieder in Grundstellung:

Fdl, Wildbad Einöd, 2.8.1987

Das letzte Bild zeigt das kleine Gebäude dieses seit mehr als 20 Jahren aufgelassenen Bahnhofs:

Bahnhof, Wildbad Einöd, 2.8.1987

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