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Samstag, 1. November 2014

Neukirchen b. Lambach, 1987

1987 fuhr die Haager Lies noch zwischen Lambach und Haag am Hausruck. Sie zweigte in Neukirchen von der Westbahn ab; die dortige Abzweigung war mit einem Fahrdienstleiter besetzt:

Fdl, Neukirchen b.Lambach, 7.8.1987

Am Blockapparat für die Fahrstraßenfestlegung hängt wegen der Sperre eines Streckengleises eine kleine Halttafel. Von Salzburg ist die Fahrstraße festgelegt:

Blockapparat, Fdl, Neukirchen b.Lambach, 7.8.1987

Auch auf dem Signalstellpult ist die entsprechende Hilfssperre angebracht – allerdings sieht man, dass noch eine Fahrt von Lambach Richtung Attnang stattfindet, weil das Signal A1 Frei zeigt. Die erwähnte Fahrt in der Gegenrichtung ist auch unterwegs – Z1 zeigt Frei, der ZG-Pfeil ist rot und die Isolierung für den Abschnitt "31" ist auch rot ausgeleuchtet:

Signalstellpult, Fdl, Neukirchen b.Lambach, 7.8.1987

Hier sieht man ein Eck des Signalpults kurz später: Die Fahrt Richtung Salzburg hat den nächsten Blockabschnitt belegt, und auch der Block von Lambach herauf ist nun rot:

Signalstellpult, Fdl, Neukirchen b.Lambach, 7.8.1987

Am Streckengleis 1 befand sich eine Anschlussbahn der Firma Linde (daher auch die Bezeichnung der Anschlussweichen: 1Li und 2Li). Zu ihrer Sicherung konnte die Richtung des Streckenblocks auf diesem Gleis umgedreht werden, obwohl natürlich kein vollständiger Gleiswechselbetrieb eingerichtet war: Mit der RZTAB (ich denke: Richtungszustimmungstaste Anschlussbahn) und der ABGT (Anschlussbahn-Gruppentaste) konnte die Richtung nach Lambach gegeben werden, wodurch dieses Streckengleis von dieser Seite her gedeckt war, d.h., es konnten keine Fahrten auf Signal Z1 oder Y1 stattfinden:

Signalstellpult, Fdl, Neukirchen b.Lambach, 7.8.1987

Hier sieht man das kleine Gebäude dieser Betriebsstelle von außen. Es hatte aber immerhin einen kleinen Wartesaal und Fahrkartenverkauf, wie man an den Symbolen auf der rechten Türe an der Stirnseite sieht:

Abzweigung, Neukirchen b.Lambach, 7.8.1987

Kurz drauf kam auch netterweise noch ein Zug vorbei:

1042.566 und 1141.028 mit 3403, Neukirchen b.Lambach, 7.8.1987

Alles lang schon Vergangenheit – das mechanische Stellwerk der Abzweigung sowieso, aber auch die Haager Lies ist wegen der Beschleunigung der Westbahn eingestellt, weil sie sich nicht in deren Fahrplan eingliedern ließ. So ist das.

Denkmalloks vor der Bundesbahndirektion Linz, 1987

Vor der Bundesbahndirektion waren bis 2001 zwei Dampfloks aufgestellt:

"Fusch" ex KEB, Park der Bundesbahndirektion Linz, 6.8.1987

97.73 ex Zuckerfabrik Enns, Park der Bundesbahndirektion Linz, 6.8.1987

Die Baureihe 97 ("Kaffeemühle") hatte eine Allan-Trick-Steuerung mit gekreuzten Stangen (wer sich in die Theorie der äußeren Steuerungen einlesen will, dem sei dieser Artikel im alten Röll empfohlen):

Allan-Trick-Steuerung der 97.73 ex Zuckerfabrik Enns, Park der Bundesbahndirektion Linz, 6.8.1987

Freitag, 31. Oktober 2014

Stellwerke 2 und 1 am Linzer Hbf, 1987

Am (Behelfs-)Stellwerk 2 des Linzer Hauptbahnhofs waren die Schlösser für die Weichenschlüssel im Gegensatz zu den Stellwerken 3 und 4 unterhalb der Knebel angebracht:

Stw.2, Linz Hbf, 6.8.1987

Der Blockapparat ist gleichartig wie jener am Stellwerk 4 aufgebaut – auch hier sind die Tastensperren über den Be-Feldern. Wozu zwei Ff-Felder für Fahrten über das Gleis 503 nötig sind, ist mir nicht klar – für diese "eingleisige Strecke" hätte auch eines gereicht. Allerdings erspart man sich so vielleicht einen Neutralschieber:

Blockapparat, Stw.2, Linz Hbf, 6.8.1987

Stw.2, Linz Hbf, 6.8.1987

Der Grund für die Anordnung der Schlösser unter den Knebeln mag sein, dass sich hier die 30 Weichenknebel und die zugehörigen Schlösser bis unter den Blockapparat erstrecken:

Stw.2, Linz Hbf, 6.8.1987

Zuletzt sind hier noch zwei Detailbilder des Gleisbildes für die Signalanzeige und -bedienung sowie die Weichenanzeige zu sehen:

Gleistafel, Stw.2, Linz Hbf, 6.8.1987

Praktisch alle Weichen waren während des Bauzustandes ohne Isolierung, was man an den Ausleuchtungssymbolen mit den zwei Querstrichen erkennt. Vier Weichen sind auf dem folgenden Bild allerdings mit den üblichen Symbolen ohne Querstriche dargestellt, sie sollten also schon isoliert gewesen sein:

Gleistafel, Stw.2, Linz Hbf, 6.8.1987

Auch dieses Stellwerk ist wie die anderen aus drei mal zwei Containern zusammengesetzt:

Stellwerk 2, Linz Hbf, 6.8.1987

Ruhe am Hauptbahnhof: Alle Bahnsteiggleise sind hier leer:

Bahnsteige, Linz Hbf, 6.8.1987

Dia Anlage am Stellwerk 1 war wie jene am Stellwerk 2 aufgebaut:

Stw.1, Linz Hbf, 6.8.1987

Am Blockapparat waren allerdings Felder für drei Strecken vorhanden. Die Summerauer Strecke ist eingleisig, sodass hier prinzipiell ein Ff-Feld gereicht hätte (allerdings gab es ausgerechnet auf dieser Strecke auch auf anderen Bahnhöfen doppelte Ff-Felder!).

Hier sieht man ein letztes Mal aufgesetzte Tastensperrfelder, die sich ein Gehäuse teilen:

Blockapparat, Stw.1, Linz Hbf, 6.8.1987

Der Gleisplan zeigt, dass die äußeren Weichenverbindungen schon isoliert waren – sie waren auch vom Stellwerk schwer zu sehen:

Gleistafel, Stw.1, Linz Hbf, 6.8.1987

Weichenknebel gab es hier noch mehr als am Stellwerk 2 ...

Stw.1, Linz Hbf, 6.8.1987

... nämlich 35 Stück:

Fahrstraßen- und Weichenknebel sowie Ersatzschlösser, Stw.1, Linz Hbf, 6.8.1987

Fahrstraßen- und Weichenknebel sowie Ersatzschlösser, Stw.1, Linz Hbf, 6.8.1987

Und zuletzt habe ich das Stellwerk von der Seite aufgenommen – auch dieses letzte besteht aus drei mal zwei Containern:

Stellwerk 1, Linz Hbf, 6.8.1987

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Behelfsstellwerke in Linz Hbf, 1987

Der Linzer Hauptbahnhof wurde damals groß umgebaut. Während des Umbaus waren Behelfsstellwerke in Betrieb, bis dann nach dem Umbau das Spurplanstellwerk in Betrieb gehen sollte. Diese Behelfsstellwerke – aber leider nicht die dazugehörige Fahrdienstleitung – habe ich am 6.8.1987 von Westen nach Osten besucht. Leider habe ich keinen Gleisplan vom damaligen Zustand, sodass ich einzelne Spezialitäten (wie etwa Zustimmungsfelder für einzelne Weichenverbindungen) nicht detailliert erklären kann – die Kommentare zu den Bildern werden daher eher spärlich ausfallen.

Das Stellwerk 3 war das westlichste, es war für die ersten Gleisverbindungen zwischen den Strecken nach Selzthal und nach Wels verantwortlich. Auf den Anlagen vom Typ sieht man, dass für jede Weiche (genauer: Weichenverbindung – das sehen wir uns gleich an) oberhalb des Knebels zum Umstellen auch ein Schlüsselpaar vorgesehen war. So konnte bei baubedingtem Ausbinden von Weichenantrieben nach dem Anbau von Schubriegelschlössern weiter die Signalabhängigkeit erhalten bleiben:

Stw.3, Linz Hbf, 6.8.1987

Am Blockapparat sind nur vier Fahrstraßenfestlegefelder zu sehen, das Stellwerk war daher offenbar ein Fahrdienstleiterstellwerk (im Gegensatz zu den Stellwerken 4, 2 und 1, die Befehlsempfangsfelder hatten):

Stw.3, Linz Hbf, 6.8.1987

Hier sieht man auf der Signalanzeige eine Einfahrt von der Pyhrnbahn auf Gleis 503, wo ein Ze-Transparent die nötige Zustimmung vom Stellwerk 2 anzeigt. Die Strecken sind noch auf reinen Richtungsbetrieb ausgelegt. An den "falschen" Gleisen 1 und 4 vom Hauptbahnhof her waren allerdings Deckungssignale vorhanden, die mit Ersatzsignalen ausgerüstet waren. Die Funktion der zwei "BPT"-Tasten und ihre vollständige Bezeichnung kenne ich nicht ("Block-Prüftaste"?):

Stw.3, Linz Hbf, 6.8.1987

Ein wenig später kommt ein Zug aus dem Nahverkehrstunnel – man sieht das auf Frei stehende Signalsymbol:

Stw.3, Linz Hbf, 6.8.1987

Hier sieht man einige Fahrstraßen- und Weichenknebel im Detail. Praktisch alle Knebel haben hier Weichenpaare gesteuert, und auch die Behelfsschlüssel waren jeweils für ein Weichenpaar vorgesehen (was beim Ausbinden von Weichenantrieben eine A/C-Abhängigkeit bedingte – wo ich mir die Frage stelle: können Schubriegelschlösser für eine A/C-Abhängigkeit ausgerüstet werden, d.h. zwei wechselweise gesperrte Schlösser tragen?):

Stw.3, Linz Hbf, 6.8.1987

Etwas zu sehr "aus der Hüfte" habe ich diesen Kranwagen erwischt – dafür sieht man im Hintergrund die Rampe des Nahverkehrstunnels:

Stw.3, Linz Hbf, 6.8.1987

Und zuletzt ein Bild des Stellwerks von außen: Man sieht den "modularen" Aufbau aus 40'-Containern und die etwas spannende Außentreppe:

Stellwerk 3, Linz Hbf, 6.8.1987

Irgendwo am Weg bin ich auf diesen alten, schon sehr fest installierten (Fallrohr des WC!) Bauwagen gestoßen:

Bauwagen, Linz Hbf, 6.8.1987

Der Lagerdeckel war tatsächlich noch aus kaiserlichen Zeiten:

Bauwagen, Linz Hbf, 6.8.1987

Ein Stück weiter stand das Stellwerk 4 mit einer ähnlichen Anlage. Auch hier gab es für alle Weichen zusätzliche Schlösser, um bei ausgebundenen Weichenantrieben die Signalabhängigkeit zu erhalten:

Stw.4, Linz Hbf, 6.8.1987

Das Blockwerk war klassisch für Endstellwerke aufgebaut, mit gekoppelten Be+Ts-Feldern, wobei hier alle Ts-Felder oberhalb der Be-Felder angeordnet waren – eigentlich eine ältere Bauform, die hier wohl aus Platzgründen angewendet worden war:

Stw.4, Linz Hbf, 6.8.1987

Auf dem Gleisplan der Signal- und Weichenanzeige sieht man nach links die mit ZG versehene Strecke durch den Nahverkehrstunnel, während direkt darüber die "Umfahrung Gl.408" liegt (ich rate einmal, dass das die "Umfahrung des Tunnels" während dessen Bau war):

Stw.4, Linz Hbf, 6.8.1987

Zusätzlich zu den Schlössern am Schieberkasten gab es hier noch ein Zentralschloss für Fahrten von und nach dem Umfahrungsgleis 408. Das links daneben sichtbare Schlüsselbrett – zweckentfremdet als Aufhängung eines Flaschenöffners – lässt mich vermuten, dass die Fahrstraßenschlüssel aus dem Zentralschloss nicht im Stellwerksapparat gesperrt wurden (wozu auch? die Abhängigkeit von den Weichenschlüsseln war dort ja direkt vorgesehen), sondern nur auf dem Schlüsselbrett bei der Abgabe von Ersatzsignalen aufgehängt wurden:

Stw.4, Linz Hbf, 6.8.1987

Was mich zu diesen zwei Blicken auf die Gleise vor dem Stellwerk verleitet hat, weiß ich wirklich nicht ...

, Linz Hbf, 6.8.1987

, Linz Hbf, 6.8.1987

Dafür habe ich dann auch brav das Stellwerk 4 von außen aufgenommen:

Stellwerk 4, Linz Hbf, 6.8.1987

Die beiden anderen Linzer Stellwerke 2 und 1 zeige ich dann im nächsten Posting!

Montag, 27. Oktober 2014

Kletterweiche auf der Linzer Straßenbahn, 1987

Auf meinem Fußmarsch von Urfahr zum Hauptbahnhof habe ich am Linzer Hauptplatz den Einsatz von Kletterweichen aufgenommen:

Kletterweiche und Tw83, Straßenbahn Linz, 6.8.1987

Kletterweiche und Tw83, Straßenbahn Linz, 6.8.1987

Kletterweiche, Straßenbahn Linz, 6.8.1987

Ein Video, das das Befahren von Kletterweichen in Linz (im Jahr 1991) zeigt, gibt es übrigens bei Youtube.