Von der Nordseite her sah der Schranken damals so aus. Wie man sieht, gab es einen doppelschlägigen Schranken für den fahrenden Verkehr und daneben einen kleinen Schranken für den Gehweg:
Schranken beim Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Hier ist der kleine Schrankenbaum noch einmal aus der Nähe zu sehen. Man erkennt, dass ein üblicher Schrankenantrieb mit Kettenscheibe oder ähnlichem fehlt:
Schranken beim Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Wenn man ihn ganz aus der Nähe ansah, erkennt man, dass er über zwei simple Hebel bewegt wird, an denen die Antriebsdrähte bzw. -ketten direkt angelenkt sind:
Schranken beim Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Hier sieht man die zwei Schrankenbäume an der südlichen Zufahrt. Die Bohlen der Straßenquerung war zu diesem Zeitpunkt schon vollständig entfernt.
Schranken beim Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Hier ist der dazugehörige Schrankenposten direkt daneben zu sehen:
Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Innen drin stand die folgende Anlage – ich habe sie durch die Scheiben aufgenommen, daher gibt es auf den folgenden Bildern einige Spiegelungen aus der Umgebung. Links sehen wir einen Kurbelantrieb, aus dem allerdings die Kurbel entfernt worden war. Die nach unten führende Kette geht zu den vier großen Schrankenbäumen, darüber sieht man ein unerwartetes großes Kettenrad, dessen Zweck wir uns gleich ansehen. Unter dem Blockapparat mit zwei Zustimmungsfeldern steht eine Hebelbank der Bauart 3414, an der ein einzelner Hebel angebracht ist. Mit diesem Hebel wird der kleine Schranken direkt geschlossen und geöffnet – eine ziemlich effiziente Methode für die kleinen Schrankenbäume, solange sie gut geschmiert sind. Rechts ist schließlich ein weiterer elektrischer Schrankenantrieb vorhanden, der einen weiter entfernten Schranken antrieb:
Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Hier sieht man das große Kettenrad und den Blockapparat etwas näher. Im Kettenrad sieht man unten rechts der Mitte einen kleinen Bolzen: Er ist hier durch ein Loch im Kettenrad durchgeschoben und legt damit diese Rad fest, wodurch der Schranken in der geschlossenen Stellung festgelegt ist. Der Bolzen ist die Verlängerung eines Schiebers, der durch den Knebel direkt unter dem Schieberkasten bewegt wird. Und dieser Schieber wird wiederum durch jedes der beiden Blockfelder festgelegt. Durch diese Abhängigkeitskette (Za-Felder ⇒ Schieber ⇒ Kettenrad ⇒ Schranken) ist sichergestellt, dass bei geblockten Zustimmungsfeldern der Schranken geschlossen ist – und nur dann kann im Spurplanstellwerk eine Zugfahrstraße über diese EK gestellt werden:
Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Auch der Hebel für die zwei kleinen Schrankenbäume wird natürlich durch den Schieber in der unteren Stellung festgelegt – eine ganz normale Abhängigkeit, wie sie sonst zwischen Fahrstraßenschiebern und Weichenhebeln verwendet wird:
Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Hier sind weitere Fotos dieser außergewöhnlichen Anlage, die allerdings keine neuen Details mehr zeigen:
Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Schrankenposten 19, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Vom Schrankenposten bin ich zur Fahrdienstleitung marschiert, von der aus das SpDrS bedient wurde. Hier sieht man diese Anlage, während gerade drei Fahrstraßen eingestellt sind:
SpDrS, Fdl, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Kurz später sind die Fahrstraßen im westlichen Bahnhofsbereich wieder aufgelöst:
SpDrS, Fdl, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Bedient wurde die Anlage im Regelbetrieb von diesem Stellpult. Interessanterweise gab es hier keine Zehnertastatur für eine numerische Befehlseingabe, daher mussten alle Stellelemente für den Regelbetrieb – etwa auch für die Weicheneinzelbedienung – über die vorhandenen Tasten gestellt werden können:
SpDrS, Fdl, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Hier sieht man einige Detailaufnahmen von der Panoramatafel:
SpDrS, Fdl, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Wieso das Ausfahrsignal H4 hier abgedeckt ist (und am Stellpult mit einer Hilfssperre versehen ist), ist mir nicht klar:
SpDrS, Fdl, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
SpDrS, Fdl, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Und wie war nun der besondere Schranken eingebunden? "km 179.3" hat mich in diesem Thread im EBFÖ darauf aufmerksam gemacht: Ganz in der Nähe der Einfahrsignalsymbole aus Richtung St.Pölten sind Transparente angebracht, die die Zustimmung vom Schrankenposten 19 her anzeigen. Das folgende Bild ist aus dem ersten Überblicksbild oben herauskopiert und -vergrößert und daher entsprechend unscharf. Man sieht die beiden Transparente rechts oben und unten und jeweils darunter die Taste, mit der (zusammen mit einer Gruppentaste) die Zustimmung zurückgegeben werden konnte – was natürlich zu diesem Zeitpunkt vermieden werden musste, weil ja niemand mehr die Zustimmung beim Schrankenposten abgeben konnte. Aber vielleicht hatte man die Drähte zu den Tasten auch schon abgezwickt ...
Einfahrsignale Z und Y mit Zustimmungsanzeige vom Schrankenposten 19, SpDrS, Fdl, Unter Purkersdorf, 16.8.1987
Hallo, eine kleine Anmerkung zur Erinnerungseinrichtung in Kirchstetten.
AntwortenLöschenEine Erinnerungseinrichtung ist nicht sicherheitsrelevant, sie ist nur eine Unterstützung für den Bediener. Warum das damals so fliegend verdrahtet wurde, kann ich mir leider auch nicht erklären. Normalerweise reicht dafür der Schalter links vom Schrankenantrieb.
Grüße M. Aigner
Mhm - "sicherheitsrelevant" ist kein guter Ausdruck von mir. Was gemeint ist, ist "mit Sicherheitsaspekten verknüpft" und insofern "Unfällen vorbeugend", was bei einem potentiellen Unfall auch betrachtet werden würde, wie man an den Berichten der Versa sehen kann - auch für solche Anlagen erwartet man gewisse Standards.
LöschenH.M.
Das AS H4 kann zur nahbedienung freigegeben werden.. (AB-Bedienung Plasser) vl hat es damit was zu tun
AntwortenLöschenInteressant - tatsächlich als Ausfahrsignal, oder nur das Verschubsignal?
LöschenH.M.