In der Fahrdienstleitung stand dort dieser Knebelapparat der gleichen Bauart wie in Salzburg – er war offensichtlich erst vor kurzem errichtet worden. Die Schnur an den Einfahrweckern ermöglicht ein schnelleres Zurückklappen – einfach kurz mit der Hand in die Schlinge schlagen:
Befehlswerk, Fdl, Hallein, 19.2.1988
An den abgeklebten Aufschriften an den Fahrstraßenknebeln ("u.nach" und die "A" bei den Gleisen) kann man erkennen, dass der Apparat schon für Gleiswechselbetrieb vorgesehen war:
Fahrstraßenknebel, Fdl, Hallein, 19.2.1988
Auch am Blockapparat sind die überklebten Aufschriften sowie die zusätzlichen Befehlsfelder mit leerer Beschriftung zu erkennen:
Blockapparat des Befehlswerks, Fdl, Hallein, 19.2.1988
Für die Signalanzeige sowie für einige Mittelweichen, aber vor allem auch zur Darstellung der Gleisbelegung der isolierten Gleise gab es diese kleine Pult, das aus DrS-Feldern aufgebaut war. Darüberhinaus konnten von hier aus eine Reihe von Weichen gestellt werden, die in die Gleise 8 bis 14 führten. Man sieht, dass auf jeder Seite nur ein Einfahrsignal vorhanden war, dass also hier die Ausrüstung für Gleiswechselbetrieb fehlte:
Signalpult und Stellwerk für Mittelweichen, Fdl, Hallein, 19.2.1988
Für diesen erweiterten Funktionsumfang, aber auch die Zugnummernverfolgung von Gnigl bis hierher war ein neues, größeres Pult errichtet worden, das man hier sehen kann. Obwohl eine ganze Reihe von Anzeigen schon leuchten, fehlen noch einige Verbindungen – z.B. leuchtet keines der Einfahrsignalsymbole aus Richtung Bischofshofen. Die Anlage ist daher noch nicht abgenommen, und infolgedessen klebt darauf auch ein Zettel mit der Aufschrift "Nicht in Betrieb!!":
Altes und neues Signalpult und Stellwerk für Mittelweichen, Fdl, Hallein, 19.2.1988
Am Bahnsteig gab es diese genial konstruierte ausklappbare Signalanzeige für die Zugabfertigung:
Signalanzeige für Zugführer, Hallein, 19.2.1988
Signalanzeige für Zugführer, Hallein, 19.2.1988
Als Reserve war die 1063.018 unterwegs:
1063.018, Hallein, 19.2.1988
Auch am Stellwerk 2 war der Blockapparat schon für den Gleiswechselbetrieb umgebaut worden, aber auch hier waren die zusätzlich nötigen Blockfelder (je ein gekuppeltes Be- und Ts-Feld je Streckengleis) natürlich noch nicht in Betrieb. Ganz links außen gibt ein Zustimmungsempfangsfeld die Weichen 2Z für die Anschlussbahn zur Hallein Papier frei. Links unten erkennt man noch eine kleines Zentralschloss, das zwei Schlüssel der Anschlussbahn zum Konsum aufnahm – einer war jener Sperrschuh 1K und zugehörige Weiche, die in Folgeabhängigkeit waren, die Bezeichnung des zweiten, unklaren, ist leider auf dem Bild verdeckt:
Blockapparat, Stw.2, Hallein, 19.2.1988
Die wichtigsten Weichen waren auf elektrischen Antrieb umgebaut worden:
Weichen- und Verschubsignalknebel, Stw.2, Hallein, 19.2.1988
Daneben gab es aber noch eine Reihe weiter innen liegender Weichen, die ihre mechanischen Antriebe behalten hatten:
Hebelbank und Gleisanzeiger, Stw.2, Hallein, 19.2.1988
Für die Stromversorgung der Weichenantriebe samt Notstromversorgung war dieses Bedienkästchen auf die Hebelbank aufgesetzt worden:
Anzeige und Bedienung für Stromversorgung, Stw.2, Hallein, 19.2.1988
Auf der Gleisseite gab es dieses Anzeige- und Bedienpult für die Hauptsignale (die Verschubsignale wurden über Knebel gestellt):
Signal- und Gleisanzeige, Stw.2, Hallein, 19.2.1988
Zuletzt sieht man hier das kleine Stellwerksgebäude vor den Schloten des Zellulosewerkes:
Stellwerk 2, Hallein, 19.2.1988
Am Weg zum Stellwerk 1 habe ich diesen genieteten Südbahn-Sperrschuh aufgenommen – er ist sicher einer der ganz letzten in dieser Ausführung gewesen:
Genieteter Sperrschuh Sp1S, Hallein, 19.2.1988
Auf der Salzburger Seite stand noch die alte Sicherungsanlage, mit einigen kleineren Umbauten:
Hebelbank und Blockapparat, Stw.1, Hallein, 19.2.1988
Am Platz der ehemaligen Signalhebel war das folgende Anzeige- und Stellpult montiert. Man sieht darauf, dass die Weichen der zwei Gleisverbindungen sowie die Anschlussbahnweiche zu Solvay elektrische Antriebe erhalten hatten. Für jedes der Weichenpaare 1/2 und 3/4 ist übrigens nur eine Weichentaste vorhanden, d.h. die Weichenantriebe jedes Paares wurden hier in Kaskadenschaltung betrieben. Das Pult muss ziemlich alt gewesen sein, weil bei den Vorsignalen noch die Darstellung mit zwei gelben Lampen verwendet wurde:
Bedien- und Anzeigepult für Signale, Weichen und Block, Stw.1, Hallein, 19.2.1988
Zur einfachen Einbindung in die Sicherungsanlage waren die Weichen 1 bis 4 aber noch mit mechanischen Riegeln versehen, wie man ganz rechts auf dem folgenden Bild sieht. Die Weichen 3 und 4 sind gegen die Grundstellung geriegelt, man sieht ihre Stellung in die Ablenkung auch auf dem vorherigen Bild. Auch die Weichen 5 bis 7 stehen gegen die Grundstellung, also für eine Fahrt aus Gleis 6:
Hebelbank, Stw.1, Hallein, 19.2.1988
Der Blockapparat hat einerseits die üblichen Felder einer zweigleisigen Strecke mit ZG, außerdem aber noch – wie jener am Stellwerk 2 – noch ein zusätzliches Zustimmungsempfangsfeld von der Fahrdienstleitung her, diesmal für die Anschlussbahn zur Firma Solvay, also zur Freigabe von Weiche W1So und Sperrschuh Sp1So:
Blockapparat, Stw.1, Hallein, 19.2.1988
Und hier sieht man zuletzt das gar nicht kleine Stellwerksgebäude. Die Weiche 6 direkt davor steht noch in die Ablenkung zum Gleis 6 hin:
Stellwerk 1, Hallein, 19.2.1988
Hallein hatte Anfang der 80er Jahre noch ein drittes Stellwerk in Bahnhofsmitte, man sieht es hier: http://stellwerke.blogspot.co.at/2012/03/nordlich-des-tauern.html
AntwortenLöschenStellwerk 1 und 2 stehen sogar noch, Stellwerk 2 war zeitweise bis vor einigen Jahren noch besetzt für das Abrollen der Güterwagen von der AB Papierfabrik in die "Gleisharfe"