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Montag, 1. Juni 2015

Großtransport auf der Standseilbahn: Kolbnitz, 1988

Die ganze Tauernbahn war damals mit DrS-Stellwerken ausgerüstet – so auch Kolbnitz, wo das folgende Pult stand. In der Mitte ist der Bahnhof zu erkennen, rechts oben auf der Seite Spittal der Block Kolbnitz 1 (die Kilometrierung läuft von Schwarzach nach Spittal) und links oben die Abzweigung Riekenbach, wo damals die zweigleisige Strecke Richtung Penk begann:

DrS-Pult, Fdl, Kolbnitz, 19.2.1988

Am folgenden Bild erkennt man links neben den Signalen weitere Tasten H3K, H1K und H2K. Ich vermute, dass man damit "kurze Einfahrten" stellen konnte, also Einfahrten ohne Durchrutschweg, um die Leistungsfähigkeit des Bahnhofs bei Kreuzungen zu erhöhen:

DrS-Pult, Fdl, Kolbnitz, 19.2.1988

Erstaunlicherweise fehlen bei diesem Bahnhof auf der Talseite Schutzweichen, wie sie sonst überall vorhanden waren:

DrS-Pult, Fdl, Kolbnitz, 19.2.1988

Hier stellt der Fahrdienstleiter eine Einfahrt für einen bergwärts fahrenden Zug – das Foto ist gerade in dem Moment entstanden, als die Fahrstraße schon festgelegt war, aber das Signal noch nicht auf Frei gewechselt hatte. Der linke, gerade noch sichtbare Zeigefinger drückt hier auf die Gleistaste "Gl.1": Bei DrS-Stellwerken werden, im Gegensatz zu Spurplanstellwerken, Zugfahrstraßen nicht "von Signal zu Signal", sondern "vom Signal zum Gleis" gestellt:

Einstellen einer Fahrstraße, DrS-Pult, Fdl, Kolbnitz, 19.2.1988

Kurz darauf war das Signal auf Frei gegangen, und die Durchfahrt steht. Auch an der Abzweigung ist das Deckungssignal schon auf Frei gegangen:

DrS-Pult, Fdl, Kolbnitz, 19.2.1988

Hier sieht man zwei der Signale für diese Fahrt: Vorne einen der Signalnachahmer, die wegen des ziemlich gekrümmt liegenden Bahnhofs nötig waren, und weit dahinter das freistehende Ausfahrsignal:

Signalnachahmer 1H1 und 1H3, weit hinten Ausfahrsignale, Kolbnitz, 19.2.1988

Signalnachahmer 1H1, weit hinten Ausfahrsignale, Kolbnitz, 19.2.1988

Hier steht die Reihe der bergseitigen Ausfahrsignale. Weit im Hintergrund kann man neben der Strecke schon die erste Vorsignaltafel für das Vorsignal des Deckungssignals der Abzweigung erkennen:

Ausfahrsignale H2, H1 und H3, Kolbnitz, 19.2.1988

Die Zugnummer dieses Schnellzugs habe ich mir leider nicht notiert – gemäß dem Bildfahrplan kann es sich eigentlich nur um den über eine Stunde verspäteten Ex210 handeln:

1042.627 mit Ex210(?), Kolbnitz, 19.2.1988

1042.615 als Nachschiebe Ex210(?), Kolbnitz, 19.2.1988

Vom hohen Bahndamm hat man einen guten Blick auf die Talstation der Standseilbahn aufs Reißeck. Hier ist ein ziemlich schräges Foto der Weiche zum Abstellgleis, auf dem man gerade noch den Personenwagen sehen kann, der also nicht am Zugseil hängt – warum nur?

Weiche der Standseilbahn, Kolbnitz, 19.2.1988

Der Grund ist, dass am Seil der Güterwagen hängt, auf den hier mit dem Derrick-Kran eine größere Maschine samt ein paar Kisten verladen wurde:

Verladen auf Standseilbahn, Kolbnitz, 19.2.1988

Und dann setzte sich der Transport in Bewegung:

Transport auf der Standseilbahn, Kolbnitz, 19.2.1988

Auf der Verpackung und auch auf dem roten Gehäuse ist deutlich die Herstellerbezeichnung BBC, also Brown, Boveri & Cie. zu erkennen. Was das allerdings für ein Bauteil ist, weiß ich nicht – das einzige, was mir einfällt, wäre ein neuer Schieber für das Wasserschloss:

Transport auf der Standseilbahn, Kolbnitz, 19.2.1988

Transport auf der Standseilbahn, Kolbnitz, 19.2.1988

Transport auf der Standseilbahn, Kolbnitz, 19.2.1988

Vor dem massigen Bahnhofsgebäude hat sich hier ein Kleinwagen (eine "Draisine") der Bahnmeisterei ins Gleis 2 gestellt:

Bahnhof mit Kleinwagen, Kolbnitz, 19.2.1988

Und kurz drauf ist die 1043.010 mit meinem Personenzug eingefahren, der mich nach Mühldorf-Möllbrücke gebracht hat:

1043.010, Kolbnitz, 19.2.1988

1043.010, Kolbnitz, 19.2.1988

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