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Donnerstag, 12. September 2019

Hollabrunn, 1990

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Das ist, leider, meine letzte Gesamtdokumentation der Sicherungsanlagen eines österreichischen Bahnhofs aus dem vergangenen Jahrtausend. Vielleicht 200 Eisenbahnbilder aus diversen Ländern rund um den Erdball aus meinem Archiv werde ich noch posten, unter denen sich auch eine ganze Menge Stellwerks- und Signalbilder befinden. Aber dann ist es aus. "So it goes".

Hollabrunn hatte damals eine erneuerte 5007er-Anlage mit klassischen Endstellwerken. Hier sieht man das Befehlswerk in der Fahrdienstleitung, mit einem zeitgemäßen Plakat zum Thema Sicherheit im Hintergrund:

Befehlswerk, Fdl, Hollabrunn, 14.8.1990

Das Befehlswerk war in den 1980ern neu als Knebelwerk aufgebaut worden. Neben den üblichen sechs Blockfeldern für eine eingleisige Strecke hatte es ein Zustimmungsabgabefeld ans Stellwerk 2 zur Freigabe der Mittelweichen 31 und 32. Auf der linken Seite befanden sich vier Knebel zur Freigabe von Sperrschuhen sowie einer weiteren Mittelweiche, der W34.
Obwohl auf dem Abreißkalender auf der Merktafel noch der 13. August zu sehen ist, ist dieses Bild sicher am 14. entstanden: Denn am Stellwerk 1 in Retz, das ich definitiv vorher besucht habe, war an analoger Stelle schon der 14. zu sehen:

Befehlswerk, Fdl, Hollabrunn, 14.8.1990

Am Schreibtisch des Fahrdienstleiters stand dieses Eigenbaupult der ÖBB mit drei Schrankenüberwachungen auf der dreien Strecke:

Signalpult, Fdl, Hollabrunn, 14.8.1990

Hier sind wir schon am Stellwerk 1. Für die Aufteilung des Streckengleises in die vier Bahnhofsgleise 3, 1, 4 und 6 (Gleis 2 war wegen des Mittelbahnsteigs entfallen) reichen tatsächlich drei Weichenhebel, von denen nur die zwei im durchgehenden Gleis geriegelt werden müssen. Die Hebelbank ist dementsprechend sehr sparsam besetzt.

Sicherungsanlage, Stw.1, Hollabrunn, 14.8.1990

Unterhalb des Gleisanzeigers war noch ein Hebelersatzschloss für die A/C-Abhängigkeit eines Sperrschuhs und einer Weiche angebracht. Ein Erinnerungssummer weist darauf hin, dass hier auch noch ein ortsbedienter Schranken vorhanden war:

Gleisanzeiger, Stw.1, Hollabrunn, 14.8.1990

Das Signalpult war ebenfalls sehr minimalistisch. Neben den wenigen Tasten und den Signalsymbolen mit ihren Lampen befand sich noch die Überwachung eines zuggesteuerten Schrankens, der sich innerhalb des Bahnhofsbereichs befand.

Signalpult, Stw.1, Hollabrunn, 14.8.1990

Signalpult, Stw.1, Hollabrunn, 14.8.1990

Hier sieht man das niedrige Stellwerksgebäude von außen:

Stellwerk 1, Hollabrunn, 14.8.1990

Im Bahnhof kam mir der Zug entgegen, den ich in Retz schon gesehen hatte:

2050.011, Hollabrunn, 14.8.1990

Das alte Bahnhofsgebäude war durch ein eher brutales Dach am Hausbahnsteig zweigeteilt worden, war aber sehr ansehnlich hergerichtet:

Bahnhof, Hollabrunn, 14.8.1990

Bahnhof, Hollabrunn, 14.8.1990

Und hier nähere ich mich dem Stellwerk 2, das ich ausnahmsweise von hinten aufgenommen habe:

Stellwerk 2, Hollabrunn, 14.8.1990

Hier sieht man die kompakte Hebelbank. Im Gegensatz zum Stellwerk 1 ist sie voll besetzt, ohne jegliche Plätze für entfallende Signalhebel – sie muss daher neu gebaut worden sein:

Sicherungsanlage, Stw.2, Hollabrunn, 14.8.1990

Die Weichenhebel sind natürlich zweistellige Hebel. Die Riegelhebel erfordern drei Stellungen, und dafür wurden hier Hebel mit nur einem Hebeleisen verwendet, die nach oben oder (nach einem Leerhub des Hebeleisens) nach unten umgestellt werden konnten. Der äußerst rechte Hebel hat aus irgendwelchen Gründen einen vergrößerten Drahtzugweg (von 610 mm statt 500 mm, wenn ich mich recht erinnere). Unter dem Gleisanzeiger sind die Fahrstraßenknebel für die Aus- und Einfahrten zu sehen, links daneben schließt eine Reihe von Knebeln für Verschubsignale an:

Hebelbank und Gleisanzeiger, Stw.2, Hollabrunn, 14.8.1990

Die zwei Mittelweichen 31 und 32 hatten große Madnerhebel erhalten, damit sie beim Verschub zur Ortsbedienung freigegeben werden konnten. Ganz links am Blockapparat sehen wir das Ze-Feld, das mit dem Za-Feld in der Fahrdienstleitung korrespondiert (und dem eine detaillierte Beschriftung seines Zwecks abgeht):

Blockapparat und Hebelbank, Stw.2, Hollabrunn, 14.8.1990

Das kleine Signalpult zeigt neben den Bedientasten für die Hauptsignale zwei Schrankenüberwachungen und eine ganze Menge an Verschubsignalen:

Signalpult, Stw.2, Hollabrunn, 14.8.1990

Vom Stellwerk herunter habe ich die Spitze der Weiche 52 aufgenommen. Gegenüber dem Weichensignal mit dem Hebelgewicht ist der Antrieb angeordnet, neben dem Weichensignal liegt der Riegel, von dem die Riegelstangen zu den Zungenspitzen führen. Mustergültig sind die Deckel beider Antriebe mit gelben Warnstreifen versehen:

Weiche 52, Hollabrunn, 14.8.1990

Und hier sieht man das in den Hang gebaute Stellwerksgebäude von der Vorderseite:

Stellwerk 2, Hollabrunn, 14.8.1990

In Hollabrunn gab es damals noch einen Fußgängerschranken mit Kleeblattantrieb und Läutewerk – mit drei Bildern davon beende ich diese Dokumentation:

Fußgängerschranken, Hollabrunn, 14.8.1990

Fußgängerschranken, Hollabrunn, 14.8.1990

Fußgängerschranken, Hollabrunn, 14.8.1990

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