Hier sind die zwei Erwähnungen, die ich kenne:
a) Auf der Webseite http://www.ilmondodeitreni.it findet sich der Eintrag
3) Apparati Centrali a doppio filo (con bloccamento elettrico degli itinerari, ex Austriaci)leider ohne weitergehende Verlinkung.
b) Im Buch "Impianti di Sicurezza" von Vittorio Finzi, erschienen 2001, sieht man auf Seite 14 das Folgende:
Der Text lautet übersetzt:
Der halbautomatische Block mit Instrumenten des Typs Cardani wurde um 1900 eingeführt und der FS-Block ab den 1930er Jahren; wir werden uns in Kapitel III ausführlich mit ihnen befassen, da sie auf vielen Strecken noch in Betrieb sind. Der Streckenblock vom Typ Siemens Halske, der vor dem Ersten Weltkrieg installiert wurde, war auf der Strecke Trento-Brenner bis 1963 in Betrieb und wurde dann aus Gründen der Vereinheitlichung durch den FS-Block ersetzt.Mehr als diese zwei Erwähnungen habe ich bisher nicht gefunden.
Nun hat mir aber Mattia – der mein Blog am Internet gefunden hat und der mit mir hin und wieder EMails hin- und herschreibt; er hat irgendwo an der Tendabahn auch ein kleines Eisenbahnmuseum, wenn ich's richtig verstehe, wo ich ihn einmal besuchen will – vier Bilder geschickt, die schon sehr interessant sind. Ich weiß nicht, von wann die Aufnahmen sind; da muss ich mich gelegentlich mit ihm drüber austauschen – aber hier sind sie einmal:
Erstes Bild – Mattia schreibt: "I have had some photo sent to me by a friend who is a signalman in Trento; ... the only remaining apparatus was in the cabin of the Brenner station". Der Apparat ist hier erkennbar schon ausgebaut. Die Bezeichnung "Pulsante" unter der mittleren Taste bedeutet im Italienischen einfach "Druckknopf" oder "Taste" – nicht wirklich hilfreich, um ihre Funktion zu verstehen:
Zweites und drittes Bild – Mattia schreibt: "I also found a photo from the technical school in Bolzano, it would appear that there is no classic anchor but a toothed wheel".
Aus dem zweiten Bild habe ich einen Teil herausvergrößert; die Auflösung der Bilder ist nicht besonders hoch, aber man sieht tatsächlich, dass die Segmentscheiben eine viel feinere Zahnung haben und von einem Ritzel motorisch angetrieben werden:
Dazu schreibt Mattia: "With regard to the modification in the block, I can confirm that it is as you said, engineer Pacetti was talking about it in the “la Tecnica Professionale” magazine, the blocks have been modified for direct current working, so that there could be no interference due to the alternating current cable for the locomotives." – es gibt da also weitere Unterlagen irgendwo. Die Begründung zum Schluss bezieht sich wohl darauf, dass die Brennerbahn ja ab 1928 mit Drehstrom 3,6 kV/16 2/3 Hz elektrifiziert war.
Ein letztes Bild von Mattia zeigt die Verbreitung von Blocksystemen in Italien im Jahr 1939. Für die Direktion Venezia wird dabei der "Blocco a Settori" erwähnt, also der Siemens&Halske-Streckenblock unter der Bezeichnung auch aus dem oben genannten Buch. Mattia schreibt: "The graph in the photo shows the kilometers of railway line in which the S&H railway block were used (gray)."
Die heutige Direktionseinteilung kann man auf dieser Seite der Rete Ferroviaria Italiana sehen. Heute ist Verona ein eigener Bereich, 1939 war er offenbar noch Venezia zugeschlagen.
Das war's (bis jetzt) von diesem vermutlich weitgehend unbekannten Seitenzweig ehemals österreichischer und dann italienischer Sicherungsanlagen. Vielen Dank an Mattia für diesen Blick in die Vergangenheit und auf ein unerwartetes technisches Detail!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen