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Sonntag, 9. September 2012

Schaan-Vaduz, 1985

Nach Nenzing, Langen und Dalaas habe ich mich auf einen "österreichischen Bahnhof im Ausland" begeben: Schaan-Vaduz liegt zwar nicht in Österreich, die Eisenbahn in Liechtenstein wird aber seit jeher von der jeweiligen österreichischen Staatsbahn betrieben. In den 80er-Jahren war Schaan-Vaduz noch ein vollwertiger Bahnhof, wenn auch mit einer ziemlich veralteten Sicherungsanlage. Die Sicherung der Fahrstraßen über die ortsbedienten Weichen erfolgte über das folgende Zentralschloss in der Fahrdienstleitung:

Zentralschloss, Fdl, Schaan-Vaduz, 13.8.1985

Für die Signale gab es in einer kleinen Stellwerkshütte neben dem Bahnhof die folgende Hebelbank, die ohne elektrische Festlegung auskam. Für die Ausfahrsignale und die Einfahrvorsignale waren jeweils einfache Hebel vorhanden, für die Einfahrsignale gab es Doppelstellerhebel, die man am geringfügig größeren Durchmesser der Kettenrolle und an ihrem abgeschliffenen Rand erkennt:

Hebelbank, Stw, Schaan-Vaduz, 13.8.1985

Hier sieht man die Stellwerkshütte, daneben den Fahrverschub, der sich hier ausrastet:

Stellwerk, 1180.08, Schaan-Vaduz, 13.8.1985

Hier sieht man die alte Lok noch einmal groß, im Hintergrund die Ausfahrsignale R1 und R2 Richtung Buchs:

1180.08, Schaan-Vaduz, 13.8.1985

An die Stellwerkshütte war ein Verschlag angebaut, unter dem sich vier Schrankenantriebe befanden – wobei der linke wohl zwei Schranken antrieb, weil zwei Ketten nach unten verschwinden:

Schrankenantriebe, Stellwerk, Schaan-Vaduz, 13.8.1985

Da die Strecke mit Zeichengabestreckenblock ausgerüstet war, gab es in der Fahrdienstleitung dafür ein kleines Bedienungspult. Was die Blockkupplung ist, weiß ich nicht – es könnte aber das Durchschleifen der Blockleitungen bei Nachtsperre bedeuten, die ja auf dem Zentralschloss vorgesehen ist:

ZG-Block, Fdl, Schaan-Vaduz, 13.8.1985

Die Signale waren österreichische Formsignale mit Überschubflügeln und Flügelkupplungen. Da es aber keine elektrischen Blockeinrichtungen gab, haben diese Kupplungen wohl mit dem ZG-Block zusammengewirkt – eine interessante Kombination! Waren der Grund dafür Vorschriften, die von der Schweiz übernommen worden waren? Oder hatte der Bahnhof einmal "mehr Stellwerk" besessen? – auf der Hebelbank wäre immerhin Platz für zwei Weichen- und die zugehörigen Riegelhebel.

Ebenfalls interessant ist die Kombination dieser Signale mit derSchrankenanlage nach Schweizer Vorschriften (dreieckiges Blinksignal für den Straßenverkehr), aber mit österreichischer Technik:

Ausfahrsignale R1 und R2, Schaan-Vaduz, 13.8.1985

Auf einer Durchfahrt durch den Bahnhof am Tag zuvor habe ich dieselben Signale aus dem fahrenden Zug fotografiert – schief:

Ausfahrsignale R1 und R2, Schaan-Vaduz, 12.8.1985

Vorher habe ich auch noch Einfahrvor- und Einfahrsignal von Schaan-Vaduz erwischt:

Einfahrvorsignal a, Schaan-Vaduz, 12.8.1985

Einfahrsignal A, Schaan-Vaduz, 12.8.1985

Damals stand neben dem Bahnhof noch die 77.250 als Denkmal:

Schaan-Vaduz, 12.8.1985

Auf dieser Fahrt bin ich dann gleich bis Buchs gefahren. Auf der Weiterfahrt habe ich das Einfahrvorsignal z von Schaan-Vaduz noch als Rückschuss mitgenommen: Komischer Text, der überlegt hat, ob dieses Signal Richtung Buchs steht, nach berechtigtem Einspruch von ropix entfernt.


Einfahrvorsignal z, Schaan-Vaduz, 12.8.1985

1020+1044 vor Schnellzug, Einfahrsignal B, Buchs, 12.8.1985

In Buchs habe ich dann noch die Ae6/6 11441 etwas überbelichtet ...

Ae6/6 11441, Buchs, 12.8.1985

.. und zwei Ausfahrsignale etwas unterbelichtet:

Ausfahrsignal E4, Buchs, 12.8.1985

Ausfahrsignal E2, Buchs, 12.8.1985

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