Bad Aussee, 30.8.1986
In der Fahrdienstleitung stand (und steht bis heute!) ein blockfelderloses Befehlswerk, ähnlich wie jenes, das früher in Hüttau stand:
- Die inneren Knaggen dienen zur Auswahl der Fahrstraße (eine Knagge je Gleis, Umlegen nach außen = Einfahrt, Umlegen nach innen = Ausfahrt).
- Die zwei äußersten Knaggen geben den Befehl ab. Nach der Befehlsabgabe werden sie durch Sperrmagnete verriegelt.
Fdl, Bad Aussee, 31.8.1986
Am Arbeitsplatz des Fahrdienstleiters stand darüberhinaus ein übliches ÖBB-Pult für die Signal- und Blockanzeige und -bedienung:
Fdl, Bad Aussee, 31.8.1986
Hier sieht man das Pult im Detail. Die Einfahrt aus dem vorherigen Bild ist schon erfolgt, stattdessen steht nun die Ausfahrt Richtung Stainach-Irdning auf frei:
Fdl, Bad Aussee, 31.8.1986
Kurz darauf ist der Zug ausgefahren, und der Block Richtung Kainisch zeigt durch Rotausleuchtung die Belegung an. Zugleich ist schon wieder eine Einfahrt von Obertraun her gestellt:
Fdl, Bad Aussee, 31.8.1986
Schon am Stellpult sieht man, dass Richtung Stainach nur ein Gruppenausfahrsignal für alle Gleise vorhanden war. Hier sieht man den Bahnhofskopf auf dieser Seite, auf dem alle Weichen ortsbedient waren:
Bad Aussee, 31.8.1986
Die Sicherungsanlage am Stellwerk 1 habe ich nur dunkel fotografiert. Man erkennt hier rechts oben ein Zentralschloss für die zwei Weichen 4 und 9. Auf der Hebelbank befinden sich fünf Hebelersatzschlösser – drei für die Weichen 1, 2 und 7, eine für den gemeinsamen Schlüssel für Weiche 4 und 9 aus dem kleinen Zentralschloss, und eines für einen Schlüssel, der mehrere Gleissperrschuhe Richtung Lokschuppen und Bahnmeisterei sperrte. Am Schieberkasten sind die Fahrstraßenknaggen, die von Magneten gesperrt werden, die sich im Aufsatz darüber befinden – auch hier gibt es keine Blockfelder:
Stw.1, Bad Aussee, 31.8.1986
Für die Signalbedienung und -anzeige gab es gegenüber ein kleines Stellpult. Der Relaissatz darunter dient zur Steuerung der Signale:
Stw.1, Bad Aussee, 31.8.1986
Hier sieht man das kleine Stellwerk, links hinten steht die 1041.024 im Lokschuppen:
Stellwerk 1, Lokschuppen, Bad Aussee, 31.8.1986
An diesem Tag waren Fahrleitungsumbauten im Gange, deshalb waren auf zwei Schaltgerüsten die Mitarbeiter der Fahrleitungsmeisterei am Werken:
Bad Aussee, 31.8.1986
Bahnof und Schaltgerüst, Bad Aussee, 31.8.1986
Am Stellwerk 2 waren die Weichen mechanisch ferngestellt. Aber auch hier fehlten auf der Hebelbank die sonst üblichen Blockfelder, stattdessen verbargen sich im Aufsatz wieder Sperrmagnete für die Fahrstraßenschieber:
Hebelbank, Stw.2, Bad Aussee, 31.8.1986
Daneben gab es wieder ein Stellpult für die Signale. Auf allen vier Ausfahrsignalen war jeweils auch Verschubsignal angebracht, das über Zweitastenbedienung (VT und VGT) freigestellt werden konnte. Auf Gleis 4 stand ein alleiniges Verschubsignal, bei dessen Anzeige die Meldelampen für "Verschub erlaubt" und "Verschub verboten" gegenüber der sonst üblichen Darstellung vertauscht montiert waren:
Signalanzeige- und -stellpult, Stw.2, Bad Aussee, 31.8.1986
Drei elektrische Schrankenantriebe standen auch noch im Stellwerk 2:
Stw.2, Bad Aussee, 31.8.1986
Die zwei äußeren waren übliche Zelisko-Antriebe, die nun statt der früheren Kurbeln die Ketten antrieben. Hier sieht man einen solchen Antrieb in vollem Lauf:
Stw.2, Bad Aussee, 31.8.1986
Der mittlere Antrieb war allerdings von einer anderen Art, die ich sonst nie gesehen habe: Direkt an den alten Fliehkraftregler war unten ein Motor samt Getriebe angebaut worden. Die Kurbel war natürlich abgebaut worden, und zugleich auch die Sperrklinke entfernt worden. Wie und wo genau das Getriebe an den Kurbelantrieb angekuppelt ist, weiß ich leider nicht mehr – und man sieht es auch nicht auf dem Foto:
Stw.2, Bad Aussee, 31.8.1986
Das Stellwerk 2 selbst liegt ziemlich malerisch am Eingang zum Engtal Richtung Hallstättersee:
Stellwerk 2, Bad Aussee, 31.8.1986
Und dieses Bild des Bahnhofs macht einem richtig Lust auf ein gemütliches Herumsitzen – wie demjenigen, der da lässig seine Füße überschlagen hat:
Bad Aussee, 31.8.1986
Wie merkt hier der Stellwerker, dass er einen Befehl für die Einfahrt bzw. Ausfahrt erhält, wenn es keine Be-Felder und keinen Gleisanzeiger gibt?
AntwortenLöschenIch nehme an, durch die Lampen auf den Signalpulten. Prinzipiell kann aber das Betriebsverfahren des Bahnhofs vorschreiben, dass alle Befehle fernmündlich zu geben sind (das war z.B. in Lienz der Fall, weil es dort nur ein Gruppen-Befehlsfeld gab, aber keine Information über das zu befahrene Gleis; oder in Bahnhöfen mit Weichenposten, die Zustimmungen abzugeben haben, wie Völkermarkt-Kühnsdorf oder Statzendorf).
LöschenSolche Schrankenantriebe wo die alten händisch bedienten Analgen mit einem Elektromotor nachgerüstet wurden gibt es noch 3x im Bahnhof St.Martin/Innkreis.
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