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Sonntag, 31. August 2014

Ein (mir) unerklärlicher Blockapparat: Feistritz im Rosental, 1987

Vom 1.8. bis zum 12.8.1987 habe ich eine Rundfahrt durch Österreich unternommen, auf der ich die Stellwerke von fast 50 (ja: fünfzig!) Bahnhöfen aufgenommen habe. In den folgenden – vielen – Postings werde ich der Reihe nach die Fotos von dieser Rundfahrt vorstellen.

Auf der Fahrt von Lienz ins Rosental habe ich diese 1043 in Spittal-Millstättersee fotografiert:

1043.005, Spittal-Millstättersee, 1.8.1987

In Feistritz im Rosental habe ich das Mittelstellwerk aufgenommen – aber irgendwie scheint mir dabei ein Teil der Anlage durch die Finger gerutscht zu sein. Hier sieht man den Blockapparat und die Hebelbank, mit einer Reihe von Hebeln für die Formsignale, die heute noch in Feistritz stehen:

Hebelbank, Fdl, Feistritz i.R., 1.8.1987

Hier sieht man den Blockapparat von vorne – und ganz untypisch für ein Mittelstellwerk haben wir hier Be-Felder, also Befehlsempfangsfelder! Nach aller Logik muss es dazu irgendwo korrespondierende Befehlsabgabefelder geben – aber bei diesem in der Fahrdienstleitung stehenden Mittelstellwerk ist ein zweites Blockwerk, das also Befehlswerk danebensteht, ziemlich unsinnig und fehlt außerdem auf meinen Aufnahmen! Feistritz hat heute (2014) noch immer ein mechanisches Mittelstellwerk, und vielleicht ist der Blockapparat ja gegenüber 1987 unverändert – dann könnte man den Grund für diese sonderbare Blockfelderkombination klären.

Ergänzung 2.9.2014: Die entsprechenden Unterlagen der ÖBB zeigen, dass das tatsächlich das ganze Stellwerk ist – es gibt keine weiteren Blockfelder. Die Blockung geht dann wohl so: In der Grundstellung sind Ts+Be jeder Seite geblockt, Ff entblockt (so steht's auch im Plan). Zur Fahrstraßenfestlegung wird Ff geblockt, Be wird dabei entblockt. Der Zug entblockt Ts, danach kann der Geschäftsführer Be+Ts blocken, was zugleich auch Ff entblockt. Wenn das stimmt, dann ist die Bezeichnung "Be", man kann es nicht anders sagen, "grob irreführend".

Blockapparat, Fdl, Feistritz i.R., 1.8.1987

Für die Überwachung eines Schrankens gab es diese kleine Überwachungspult:

Schrankenüberwachung, Fdl, Feistritz i.R., 1.8.1987

Vor der Fahrdienstleitung standen am Bahnsteig diese beiden Schrankenantriebe der Bauart "Kurbel", und am (Haupt-!)Gleis 2 standen Wohnwagen eines Bautrupps:

Schrankenantriebe, Feistritz i.R., 1.8.1987

Hier sieht man, unter einer riesigen ... hm ... Linde? das nette Bahnhofsgebäude mit Krüppelwalmdach:

Bahnhof, Feistritz i.R., 1.8.1987

Weil ich Zeit hatte, bin ich dann noch zu einem Einfahrsignal hinausmarschiert. Hier sieht man, aus etwas ungewohnter Perspektive, den Drahtnachzughebel (von der Seite des Signals her). Rechts daneben laufen zwei Doppeldrahtzüge, einer für das Vorsignal und ein weiterer für einen Schranken:

Drahtnachzughebel, Feistritz i.R., 1.8.1987

Ein Stück weiter stand (und steht) dann das Einfahrsignal A:

Einfahrsignal A, Feistritz i.R., 1.8.1987

Wieder zurück im Bahnhof, habe ich wieder einmal hölzerne Isolierlaschen aufgenommen. Die Stoßlücke ist, für diesen Sommertag, relativ groß – wie groß mag sie erst im Winter sein?

Holz-Isolierlaschen, Feistritz i.R., 1.8.1987

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