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Mittwoch, 28. Mai 2014

Faak am See: Ein graues Befehlswerk und der Tauern-Express, 1987

In Faak am See stand in der Fahrdienstleitung eines jener seltenen Befehlswerke, die nicht grün lackiert waren (ich habe einmal gehört, dass sie dann als "5008" bezeichnet wurden – insbesondere das weiß lackierte in Leoben –, bin mir aber ziemlich sicher, dass das ein Scherz war). Ansonsten ist das Befehlswerk aber eines von denen mit "gar keinen Besonderheiten":

Befehlswerk, Fdl, Faak am See, 25.4.1987

Befehlswerk und Blockaufsatz, Fdl, Faak am See, 25.4.1987

Auch am Stellwerk 1 gab es überhaupt nichts Spezielles – außer vielleicht, dass die RBT noch als eigene, alte Taste am Gleisanzeiger montiert war:

Blockapparat und Signalanzeige, Stw.1, Faak am See, 25.4.1987

Blockapparat, Stw.1, Faak am See, 25.4.1987

Vom Stellwerk 1 aus wurde ein Schranken und eine Blinklichtanlage – wenn ich das richtig identifiziere – elektrisch bedient:

Schrankenbedienungen, Stw.1, Faak am See, 25.4.1987

Gegen die Sonne ist mir von Villach eine 1043 mit einem Güterzug entgegengekommen, der wegen einer Kreuzung aufs Gleis 2 gestellt wurde (weshalb das Ausfahrvorsignal auch Vorsicht zeigt, wie man drei Bilder weiter oben sehen kann):

1043.004 mit 44945, Faak am See, 25.4.1987

Kurz darauf fährt eine 1044 mit dem Tauern-Express Richtung Norden vor dem Güterzug vorbei (der Tauern-Express war damals kurz vor seinem Ende, aber die Nummern 218 und 219 werden mir ewig eingebrannt sein – nicht Uninteressantes findet man zum Tauern-Express übrigens in der Wikipedia):

1044.027 mit D218, Faak am See, 25.4.1987

Obwohl zwei EKs schon elektrisch gesteuert waren, gab es darüberhinaus auch noch einen kurbelbedienten Schranken, wie man hier sieht:

Stellwerk 1, Faak am See, 25.4.1987

Am südlichen Bahnhofskopf habe ich die Licht-Ausfahrsignale der ersten Bauart aufgenommen, im Hintergrund sieht man das Gebäude des Stellwerks 2:

Ausfahrsignale beim Stellwerk 2, Faak am See, 25.4.1987

Auch hier stand ein "ganz normales" 5007er-Stellwerk. Am linken Rand sieht man übrigens die damals noch aufwendige Konstruktion von Kabelkanälen mit Blechabdeckung:

Blockapparat und Hebelbank, Stw.2, Faak am See, 25.4.1987

Die Signalanzeige war praktisch identisch zu jener am Stellwerk 1:

Signalanzeige, Stw.2, Faak am See, 25.4.1987

Ein Nahverkehrszug rumpelt gleich über die Einfahrweiche 52:

4130.004 als 4968, Faak am See, 25.4.1987

Und wie üblich noch ein Bild vom Bahnhofsgebäude:

Bahnhof, Faak am See, 25.4.1987

Montag, 26. Mai 2014

Warmbad Villach, 1987

Auf den Gleisplan von Warmbad Villach habe ich in diesem Mini-Posting schon einmal hingewiesen. Hier sind nun einige Aufnahmen von diesem Bahnhof, darunter auch rätselhafte. Die Anlagen selbst waren noch vom Typ 5007, vermutlich noch von 1906, als ja der Karawankentunnel eröffnet wurde.

Die Blockfelder am Befehlswerk in der Fahrdienstleitung sind großteils ganz normal für die zwei eingleisigen Strecken, die den Bahnhof durchlaufen: Einmal von Villach Westbahnhof nach Tarvis, dann noch vom Westbahnhof nach Rosenbach. Dazwischen haben sich aber – wohl auf den Plätzen der alten Ss-Felder, die mit der Einführung des ZG verschwunden sind – zwei neue Blockfelder eingeschlichen:
  • "Freigabe Auen Rn Strgl" und
  • "Freigabe Auen Os Strgl"
Die Felder gehören "geographisch" eindeutig zur Südseite, also "Richtung Rosenbach/Tarvis", weil Auen auf dieser Seite liegt – aber ein Umbau des Rankapparats kam definitiv nicht in Frage. Mehr, eher Fragendes, zu diesen Feldern weiter unten.

Links an der Wand sieht man außerdem, noch nicht aufgehängt, ein größeres Zentralschloss lehnen:

Befehlswerk, Fdl, Warmbad Villach, 25.4.1987

Hier ist das Zentralschloss in ganzer Schönheit zu sehen. Der Sperrenplan ist für den Bediener aufgeklebt:

Zentralschloss für Fahrstraßen in Villach Auen, Fdl, Warmbad Villach, 25.4.1987

Was haben diese Ergänzungen zu bedeuten? Sie haben alle mit den Bauarbeiten für den Verschiebebahnhof Villach Süd zu tun. Ich habe auch ein Bild eines Plans gemacht, das in allen Bahnhöfen der Umgebung den aktuellen Stand anzeigte – allerdings ist es so unscharf, dass man nur die großen Umrisse erkennt. Jedenfalls ist erkennbar, dass auf der rechten Seite drei Streckengleise von Warmbad her nach Auen führen sollten, wo sie sich in
  • ein Gleis von der Richtungsgruppe her
  • zwei Gleise Richtung Fürnitz
  • und zwei Gleise Richtung Abzweigung Gödersdorf (so steht es, glaube ich, auf dem Plan)
verzweigten. Wieso genau in Auen aber ein "Strgl Rn" und ein "Strgl Os" "freigegeben" werden konnten, geht daraus nicht wirklich hervor. Rn ist laut Abkürzungsverzeichnis der ÖBB "Rosenbach", während "Os" dort nicht auftaucht. Es könnte einerseits "Ostschleife" (des Verschiebebahnhofs) bedeuten, andererseits eine Bezeichnung für "Villach Süd Gvbf Ost" sein, was aktuell die Abkürzung Vo hat. Leider kann ich auch den Sperrenplan auf dem Bild des Zentralschlosses nicht lesen, sonst könnte man daraus eruieren, wie die Weichen für die Fahrt "Os" stehen müssen und damit ihr Ziel bestimmen [Besten Dank an Alexander, der mich über das Folgende aufgeklärt hat!:] "Os" war aber die ÖBB-Abkürzung für Tarvis, bevor im Jahr 2000 der neue Bahnhof Tarvis Boscoverde in Betrieb ging – das Zentralschloss sichert also eine Fahrstraße Richtung Gödersdorf=Rosenbach sowie eine zweite Richtung Fürnitz=Tarvis.

Gleise um Villach Süd, Fdl, Warmbad Villach, 25.4.1987

Die folgenden Bilder sind dann wieder "erwartbarer". Auf den nächsten beiden sieht man das kleine Anzeigepult für Signale und ZG, das zugleich auch Stellpult für Ersatzsignale und Blockbedienung ist:

Signal und Blockanzeige, Fdl, Warmbad Villach, 25.4.1987

Signal und Blockanzeige, Fdl, Warmbad Villach, 25.4.1987

Von den Stellwerken habe ich nur das Stellwerk 2 aufgenommen, dessen Hebelbank und Blockapparat am folgenden Bild zu sehen ist.

Update August 2014: Im Juli 1987 habe ich auch das Stellwerk 1 fotografiert.

Hebelbank und Blockapparat, Stw.2, Warmbad Villach, 25.4.1987

Nocheinmal der zehnfeldrige Blockapparat, allerdings aus relativ ungünstigem Winkel aufgenommen:

Blockapparat, Stw.2, Warmbad Villach, 25.4.1987

Auch am Stellwerk gab es natürlich ein Anzeige- und Stellpult, das hier für das Stellen der Signale (jeweilige Signaltaste und SGT=Signalgruppentaste) und für das Rückblocken (RBT=Rückblocktaste und BGT=Blockgruppentaste), aber auch für das Rückstellen der Signale im Notfall (jeweilige Signaltaste und HaGT=Haltgruppentaste) zuständig war:

Signalpult, Stw.2, Warmbad Villach, 25.4.1987

Etwas untypisch, aber nett anzusehen war das Stellwerksgebäude mit seinem Walmdach und der Holzverschalung:

Stellwerk 2, Warmbad Villach, 25.4.1987

Noch ein Betriebsbild aus der Zeit, als Zugfunk noch eine Besonderheit war und daher nicht alle Lokführer immer daran dachten, ihn rechtzeitig einzuschalten: Hier war jemand auf einer 1020er vergesslich, und daher hielt ihm der Fahrdienstleiter bei sonnigem Wetter ein Schild mit der Aufschrift "FUNK EIN!" entgegen und grüßt auch noch freundlich. Ich wollte eigentlich später auslösen (kann ich mich erinnern), aber dann kam von links der 4030er, und daher war's ein Fall von "Jetzt oder nie!":

"Funk ein!" für die 1020.025, Warmbad Villach, 25.4.1987

Zuletzt noch ein Bild des Bahnhofsgebäudes:

Bahnhof, Warmbad Villach, 25.4.1987

Sonntag, 25. Mai 2014

Neuhaus a.d.Gail (Abzw. Fürnitz), 1987

Auf meiner Fahrt nach Neuhaus a.d.Gail habe ich in Villach dieses Bild von einer rastenden 1044 und 1042 aufgenommen:

1044.084 und 1042.624, Villach Hbf, 25.4.1987

Auf diesem Signalpult sieht man den Gleisplan der Abzweigung Fürnitz, wie Neuhaus als Betriebstelle hieß:
  • Zum einen geht hier die eingleisige Strecke zum Verschiebebahnhof weg
  • Außerdem teilt sich die damals noch eingleisige Strecke von Tarvis herunter in zwei Streckengleise Richtung Fürnitz.

Signalpult, Neuhaus a.d.Gail (Abzw. Fürnitz), 25.4.1987

Die zwei Weichen wurden noch mechanisch mit zwei großen Madnerhebeln gestellt, daneben dienten kleine Madnerhebel zum Riegeln:

Mittelstellwerk, Fdl, Neuhaus a.d.Gail (Abzw. Fürnitz), 25.4.1987

Aber ... da gab es hinter der Hebelbank noch einen weiteren Blockapparat – wofür war nun der gut? Ich kann nur spekulieren, dass damals schon der Ausbau auf zwei Gleise Richtung Thörl-Maglern begonnen hat und deshalb die zwei Weichen entweder zeitweise oder vollständig ausgebunden werden sollten. Um trotzdem schnell Fahrstraßen festlegen und auflösen zu können, sollte wohl direkt neben den Weichen ein Posten eingerichtet werden, der die Stellung der nun händisch bedienten und daher schlüsselgesperrten Weichen über diese Blockfelder an die Fahrdienstleitung melden konnte, wo sie wiederum über Hebelbankschlösser in die vorhandene Sicherungsanlage eingebunden werden würden:

Zustimmungen für Weichen, Fdl, Neuhaus a.d.Gail (Abzw. Fürnitz), 25.4.1987

Hier sieht man noch den Güterzug, für den am zweiten Bild das Signal Z freigestellt war (die Hebelbank habe ich davor aufgenommen, als diese Fahrstraße noch nicht eingestellt war, daher sind dort alle Hebel in Grundstellung):

1020.020 mit 76248, Neuhaus a.d.Gail (Abzw. Fürnitz), 25.4.1987

Und zuletzt noch vom Gleis aus (mhm ...) ein Foto des kleinen Ankunftsgebäudes:

Neuhaus a.d.Gail (Abzw. Fürnitz), 25.4.1987