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Mittwoch, 24. Juni 2015

Signal B neben Signal Z: Zistersdorf, 1988

Von Hohenau bin ich nach Zistersdorf weitergefahren. Bei der Einfahrt dort habe ich mich etwas schräg aus dem Fenster gelehnt, um das Einfahrsignal Z aufzunehmen:

Einfahrsignal Z, Zistersdorf, 9.4.1988

Als Sicherungsanlage war hier ein Zentralschloss eingerichtet, dessen Fahrstraßenschlüssel zur Signalfreigabe in einem 12SA-Signalstellwerk dienten:

Zentralschloss, Fdl, Zistersdorf, 9.4.1988

Von der Stammersdorfer Seite her (also von Pirawarth) waren Zugfahrten auf allen drei Hauptgleisen möglich. Auf der anderen Seite gab es von jeder Strecke her nur Fahrten auf jeweils zwei Gleisen – 1 und 3 Richtung Dobermannsdorf, 1 und 2 auf der kurzen Strecke nach Drösing. Der Schlüssel für eine Fahrt von oder nach Stammersdorf auf Gleis 3 ist hier herausgenommen – wir sehen ihn gleich am Signalstellwerk:

Zentralschloss, Fdl, Zistersdorf, 9.4.1988

Hier sieht man die kleine Hütte des Signalstellwerks links neben dem Bahnhofsgebäude: Rechts befindet sich die Hebelbank für die zwei Einfahrsignale der durchgehend kilometrierten Strecke Pirawarth–Hohenau, während links daneben der Hebelbock für das Einfahrsignal auf der Nebenstrecke aus Drösing steht. Ausfahrsignale gab es in diesem Bahnhof nicht. Erstaunlicherweise ist nur auf der von Drösing kommenden und hier endenden Strecke ein Vorsignal b übriggeblieben, während die Vorsignalhebel a und z keine Ketten mehr tragen und auch grau umlackiert worden sind (oder war es umgekehrt: Es gab hier gar nie Vorsignale? Aber wieso dann von Drösing her?).

Auch noch interessant: Das Einfahrsignal von Drösing her hatte die Bezeichnung B. Üblicherweise werden Signale in einem Bahnhof nach der Kilometrierung der wichtigsten Strecke bezeichnet, sodass bei den Einfahrsignalen konsistent A neben B und C zu stehen kommt und X neben Y und Z usw. Das kann dazu führen, dass ein Einfahrsignal nicht den Buchstaben trägt, den es laut "seiner" Streckenkilometrierung erhalten müsste. Beispiele dafür sind die Signale B und Y in Attnang-Puchheim, die für die Salzkammergutbahn "verkehrt herum" bezeichnet sind, oder das Einfahrsignal B der Montafonerbahn in Bludenz. Hier in Zistersdorf aber wurde für das Einfahrsignal von Drösing her gemäß der Kilometrierung dieser Strecke die Bezeichnung B gewählt (und nicht Y), sodass nun das Signal Z auf derselben Seite stand wie das Signal B. Was der Grund für diese unübliche Bezeichnung war, wird sich wohl nach langen Jahren nicht mehr klären lassen:

Signalstellwerk, Zistersdorf, 9.4.1988

Am Signalstellwerk steckt hier, aufgrund seiner roten Farbe leicht erkennbar, der Schlüssel für eine Einfahrt auf Gleis 3, und das Einfahrsignal A ist einflügelig freigestellt:

Signalstellwerk, Zistersdorf, 9.4.1988

Den Bahnhof habe ich aus irgendeinem Grund ziemlich beschnitten aufgenommen. Unter den drei Bäumen muss es im Sommer – bei passendem Sonnenstand – schön schattig gewesen sein:

Bahnhof, Zistersdorf, 9.4.1988

Und zuletzt ein Bild des 5144.005, der wohl hier hin und wieder nach Drösing und zurück pendelte:

5144.005, Zistersdorf, 9.4.1988

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