Schließen des Blockapparats, Stw.3, Wien Süd, 21.12.1989
Für Leute, die Gleisplanrätsel mögen: Auf der Hebelbank sind fünf Weichenhebel für die Weichen 101 bis 105 angebracht (aber keine Riegelhebel, weil hier nur Güterzüge mit höchstens 60 km/h ein- und ausfuhren). Das folgende Bild zeigt links die Aufschriften auf dem Gleisanzeiger, rechts einen ziemlich unbeschrifteten Ausschnitt aus dem Gleisplan nahe dem Stellwerk 3. Die Aufgabe ist, auf dem Gleisplan die Gleise 101 bis 104 und die Weichen 101 bis 105 zu identifizieren – viel Vergnügen (Klick auf das Bild öffnet eine etwas größere Version davon):
Ausschnitt des Gleisanzeigers, Stw.3, Wien Süd, 21.12.1989
Aber nun zu den Bildern des Blockapparats:
Geöffneter Blockapparat, Stw.3, Wien Süd, 21.12.1989
Zur Orientierung hier eine Aufnahme der abgenommenen Vorderwand mit den Felderbeschriftungen. Neben den fünf üblichen Feldern für eine eingleisige Strecke gab es noch ein Zustimmungsfeld für das Gleis 104, weil sich in diesem eine Weiche innerhalb des Ausfahrsignals befand, die ja bei Ein- und Ausfahrten auf der anderen Seite, also beim Stellwerk 2A und 2, festgelegt werden musste:
Abgenommene Blockapparatvorderwand, Stw.3, Wien Süd, 21.12.1989
Die folgenden Aufnahmen zeigen die interessanten Teile der Blockfelder noch etwas näher:
Geöffneter Blockapparat (Ts- und Za-Feld), Stw.3, Wien Süd, 21.12.1989
Das Zustimmungsfeld ganz rechts außen ist, wie man an den beweglichen Ankerzacken sieht, ein Wechselstrom-Gleichstromfeld, was notwendig ist, weil es über eine Tastenbedienung am Stellwerk 2 entblockt wird. Das unterläuft eigentlich das Prinzip der sicheren Informationsübertragung, die ja nur durch die mehrfachen Impulse eines Wechselstromfeldes gewährleistet wird, während ein Gleichstromfeld durch einen Einzelimpuls ausgelöst wird, der etwa auch durch einen Blitzschlag in der Nähe auftreten könnte. Die Annahme ist aber wohl, dass für diese untergeordnete Sicherheitsfunktion (Festlegen einer Weiche ganz am Ende des Gleis 104) eine solche einfache Sicherung mit einer einfachen Gleichstromauflösung ausreicht:
Geöffneter Blockapparat (Za-Feld), Stw.3, Wien Süd, 21.12.1989
Geöffneter Blockapparat, Stw.3, Wien Süd, 21.12.1989
Drei offene Blockfelder (Ff-, Be- und Ts-Feld), Stw.3, Wien Süd, 21.12.1989
Die Aufnahme der Signalanzeige ist leider durch die Blitzreflexion verunstaltet. Neben dem Streckengleis ist hier übrigens eine Anzeige für die Freistellung des Matzleinsdorfer Einfahrsignals C angebracht. Es könnte sein, dass ihr Zweck der war, dass die Ausfahrt hier am Stellwerk 3 erst freigestellt wurde, wenn die Einfahrt in Matzleinsdorf stand, um zu vermeiden, dass ein schwerer Zug dort auf der Rampe aus dem Steudeltunnel zum Stehen kam und dann Probleme bei der Anfahrt in der Steigung hatte. Das ist allerdings nur eine Theorie meinerseits; für was aber könnte diese (unübliche) Anzeige sonst gedient haben?:
Geöffneter Blockapparat, Signal- und Blockanzeige, Stw.3, Wien Süd, 21.12.1989
Auch der Relaisschrank war geöffnet worden, in dem sich die Relais für die Signalsteuerung und die Isolierschienen befanden:
Geöffneter Relaisschrank, Stw.3, Wien Süd, 21.12.1989
Geöffneter Relaisschrank, Stw.3, Wien Süd, 21.12.1989
Von draußen habe ich das Stellwerk aufgenommen. Im Hintergrund sieht man die als Denkmal aufgestellte 2020.01, die rund 10 Jahre vorher ausgemustert worden war:
Stellwerk 3, Wien Süd, 21.12.1989
Drei 2143 ruhen sich an diesem Donnerstag vor Weihnachten aus:
Zugförderung, Wien Süd, 21.12.1989
Und zuletzt ein Lokzug ...
1042.695, Wien Süd, 21.12.1989
... und eine Reserve:
2062.063, Wien Süd, 21.12.1989
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