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Samstag, 27. April 2019

April-Schnee am Arlberg, 1990

Am Arlberg kam nicht Regen vom Himmel, sondern dichter Schnee. In Langen stehen zwei Schnellzüge einander gegenüber:

Langen a.A., 18.4.1990

Für das VGS80 war mir offensichtlich der Blitz zu schade:

VGS80, Fdl, Langen a.A., 18.4.1990

VGS80, Fdl, Langen a.A., 18.4.1990

Eine Detailaufnahme ist immerhin halbwegs hell genug – VGS80-Stellwerke haben mich aber damals überhaupt nicht interessiert, weil sie praktisch keine interessanten Eigenheiten hatten, sondern "Massenware" waren – aus Sicht der Eisenbahn sicher ein großer Vorteil, ich bedachte sie aber höchstens mit Pflichtaufnahmen:

VGS80, Fdl, Langen a.A., 18.4.1990

Schnee tanzt vor dem finsteren Bahnhofsgebäude:

Bahnhof, Langen a.A., 18.4.1990

Gleich drei 1044er bewegen meinen Schnellzug: Zwei, beide mit unbekannter Nummer, sind an der Zugspitze angespannt:

2x1044, Langen a.A., 18.4.1990

2x1044, Langen a.A., 18.4.1990

Am hinteren Ende schiebt eine weitere nach:

1044, Langen a.A., 18.4.1990

Auf der Talfahrt ist der Zug kurz später unter der alten Fahrleitung wieder im regnerischen Wetter unterwegs (die Schneegrenze kann man im Wald darüber gut erkennen):

2x1044, um Strengen 18.4.1990

Freitag, 26. April 2019

Nicht viel aus Dornbirn, 1990

Im April 1990 habe ich eine Tagesfahrt nach Dornbirn und zurück über den Brenner nach Lienz unternommen. Nicht einmal einen ganzen Film habe ich auf der Fahrt belichtet – hier und in den folgenden zwei Postings sind die wenigen Bilder.

Eine nasskalte Begegnung irgendwo am Pass Grießen ist am ersten Bild zu sehen:

Zugbegegnung bei Berg Grießen, 18.4.1990

In Dornbirn habe ich drei Bilder des SpDrL-Stellpultes aufgenommen:

SpDrL, Fdl, Dornbirn, 18.4.1990

SpDrL, Fdl, Dornbirn, 18.4.1990

SpDrL, Fdl, Dornbirn, 18.4.1990

Am Bildschirm der RZÜ ist nichts zu erkennen - trotzdem, hier ist das Bild als Dokumentation:

RZÜ, Fdl, Dornbirn, 18.4.1990

Das mustergültig hergerichtete Bahnhofsgebäude bei Regenwetter:

Bahnhof, Dornbirn, 18.4.1990

Und zuletzt eine unbekannte 1044 mit einem unbekannten Zug in Dornbirn – nun ja:

1044, Dornbirn, 18.4.1990

Weiter geht's im nächsten Posting mit Bildern aus Langen.

Donnerstag, 25. April 2019

Nocheinmal Fahrpreise am Signalpult: Kefermarkt, 1990

Auch in Kefermarkt habe ich leider nicht alle Sicherungsanlagen aufgenommen – aber immerhin die am Stellwerk 2 und in der Fahrdienstleitung. Aus irgendwelchen Gründen beginnen meine Bilder mit dem Stellwerk 2 (ich dachte zuerst, es wäre das von Pregarten – aber die Kilometrierung ist eindeutig die von Kefermarkt):

Stellwerk 2, Kefermarkt, 18.3.1990

Am Signalpult sieht man den einfachen Gleisplan: Die Spitzenweiche 53 verzweigt in Gleis 1 und 2, vom Gleis 2 zweigt an der Weiche 1S – noch vor der Eisenbahnkreuzung – die Anschlussbahn zur O.Ö.Saatbau-Genossenschaft ab, nach der EK folgt die Weiche 52 ins Gleis 4. In diesem zweigt zuletzt die Weiche 51 ins Ladegleis 6 ab. Sowohl die Anschlussbahn wie das Ladegleis sichern die Hauptgleise mit einem Sperrschuh gegen entlaufende Wagen:

Signalpult, Stw.2, Kefermarkt, 18.3.1990

Auf der Sicherungsanlage finden sich die wenigen Hebel für die Sperrschuhe und Weichen. Interessant ist, dass die beiden Sperrschuhe mit verschiedenen Mitteln gesichert werden: Während für Sperrschuh und Weiche 1S links am Schieberkasten ein Schieberschloss und vorne ein zugehöriger Knebel vorhanden ist, wird der Sperrschuh 2 – und über die A/C-Abhängigkeit damit die Weiche 51 – mit einem Hebelersatzschloss auf der Hebelbank gesichert. Rechts daneben befindet sich der Hebel für die Weiche 52 – ohne Riegel, weil die Weiche mit maximal 40 km/h befahren wird – und ganz rechts Weichenhebel und Doppelhebel für die Verriegelung in beide Richtungen für die Spitzenweiche 53:

Sicherungsanlage, Stw.2, Kefermarkt, 18.3.1990

Der Blockapparat hat, so wie alle auf dieser Strecke, trotz eingleisiger Strecke doppelte Fahrstraßenfestlegefelder für einen geplanten, aber nie erfolgten zweigleisigen Ausbau:

Blockapparat, Stw.2, Kefermarkt, 18.3.1990

Hier ist noch einmal das kleine, eher hässliche Stellwerksgebäude zu sehen:

Stellwerk 2, Kefermarkt, 18.3.1990

Am Weg zur Fahrdienstleitung habe ich die wunderschön holzverkleidete und -abgedeckte Waage und das Detail eines Güterschuppentores aufgenommen – eigentlich hätte man all diese Gebäude und Einrichtungen mit Dutzenden Fotos dokumentieren müssen, aber damals war das alles noch "normal":

Waage, Kefermarkt, 18.3.1990

Güterschuppentor, Kefermarkt, 18.3.1990

Das Befehlswerk habe ich zweimal aufgenommen – interessanter aus heutiger Sicht sind die Paraphernalia im Hintergrund am Fahrkartenschalter. Für die Durchfahrt eines Zuges Richtung Linz sind die Befehle schon abgegeben und die Fahrstraßen festgelegt:

Befehlswerk, Kefermarkt, 18.3.1990

Rechts am Befehlswerk sieht man, vor dem damals schon nicht mehr verwendeten Signal zur Fahrzeitkürzung oder -streckung, ein wichtiges Detail: Die Erdung über ein fingerdickes Erdungsseil. Der Grund für diese auf den ersten Blick überdimensionierte Auslegung ist, dass prinzipiell bei einem Fahrleitungsriss hohe Ströme in die Blockkabel vom Stellwerk her fließen können, die aus den Schwachstromanlagen der Blockfelder dann in das Metallgehäuse des Befehlswerks übertreten und den Bediener gefährden können. Die Stärke der Erdung muss daher so bemessen sein, dass die Restspannung zwischen Befehlswerk und Erde niedrig genug ist:

Befehlswerk, Kefermarkt, 18.3.1990

Am Signalpult sieht man nur undeutlich die Grünausleuchtungen der Signale z, Z und H. Die Tasten dienten nebenher als bequeme Auflage für Büromaterial, und an der Vorderseite waren wieder Informationen angebracht, wobei diesmal Fahrpreise für Sonderzüge über die Grenze aufgeschlüsselt waren:

  F A H R P R E I S E:    Sdz 17472 und 17473
                              einfache Fahrt
  Summerau Grenze - Budweis     S  72,--
  Kefermarkt - Summerau Gr.     S  42,--
  Freistadt - Budweis           S  92,--


Und rechts daneben war noch ein Begleitschein angesteckt, für 23 Paletten aus Kapfenberg vom 20-11-89:

Signalpult, Kefermarkt, 18.3.1990

Der Hausbahnsteig wurde offenbar gerade neu gepflastert, sodass der Fahrdienstleiter über eine kleine Brücke zu seinen Bahnsteigen marschieren musste:

Bahnhof, Kefermarkt, 18.3.1990

Und während man am vorherigen Bild im Hintergrund Schloss Weinberg erkennen kann, ist auf diesem Foto die Pfarrkirche abgebildet:

Pfarrkirche, Kefermarkt, 18.3.1990

Mittwoch, 24. April 2019

Mittel- oder Endweichenriegel am Befehlswerk in Pregarten?

In Pregarten habe ich leider nur das Befehlswerk aufgenommen, das praktisch gleich dem in Freistadt war, außer dass es auf der Seite noch einen zusätzlichen Blockrollenhebel zur Verriegelung zweier ortsbedienter Weichen hatte:

Befehlswerk, Fdl, Pregarten, 18.3.1990

Selten sieht man, dass ein solcher Riegelhebel Weichen mit niedrigen Nummern – hier W4/5 – verriegelt: Üblicherweise werden in Bahnhöfen mit zwei Endstellwerken in der Fahrdienstleitung Mittelweichen verriegelt, die in Österreich Nummern zwischen 30 und 49 tragen. Hier sind allerdings die Verbindungsweichen zum Ladegleis zwar mit 4 und 5 nummeriert worden, liegen aber doch so nahe an der Fahrdienstleitung, dass der Riegelhebel hier angeordnet wurde:

Befehlswerk, Fdl, Pregarten, 18.3.1990

Am Signalpult sieht man, dass nicht alle Hauptsignale Ersatzsignale bekommen hatten, sondern dass diese sozusagen richtungsabhängig angeordnet waren: Richtung Norden konnte man aus Gleis 1 und 2 auf Ersatzsignal ausfahren, Richtung Süden aber aus Gleis 1 und 3:

Signalpult, Fdl, Pregarten, 18.3.1990

Die ebenen Flächen des Signalpults wurden wie häufig zur Informationsweitergabe benutzt. Ganz links wurde hier über die Längen der Hauptgleise informiert; wegen der Isolierschienen war diese bei Zugfahrten abhängig von der Fahrtrichtung ("FR"; das amtliche Kürzel war eigentlich "Ri"):

  Aufnahmefähigkeit

  tatsächlich signalabhängige
               FR 1    FR 2
       m        m       m
  1   839      562     556
  2   589      562     549
  3   794      509     503
  5   536      507     527



Daneben fand sich eine handschriftliche kurzfristige Information über einen Wohnwagen der Signalstreckenleitung und eine (dazugehörige?) Notiz über eine Palettenstapel:

  Wohnwagen von Signalstrltg ist
  abgeschlossen, kann verschoben
  werden, wird am Dienstag wieder
  auf Gl 6 a gebraucht.

  40 Pa[letten]
  Magazin außen


Zuletzt hatte die Grenzöffnung häufigere Fahrten in die (damals noch) Tschechoslowakei ermöglicht, sodass der wichtigste Fahrpreis – allerdings ab Freistadt – nun hier notiert war, vermutlich um Anfragen schnell beantworten zu können:

  Fahrpreis nach Budweis!
  Hin - u. zurück
  ab Freistadt
  Erwachsene         184.--
  Kinder 4-12 Jahre   92.--
  FIP (ab Horni Dv.)  72.-- [?]


Zuletzt hier noch ein schattiges Bild des Aufnahmegebäudes:

Bahnhof, Pregarten, 18.3.1990