Sonntag, 1. Februar 2015

Traismauer, 2009 (Fotos von Leo Kahoun)

Auch mein Posting von Traismauer hat mir – wie jene von Bregenz und Wolfurt – Post eines Fahrdienstleiters gebracht, der diese Anlage später als ich aufgenommen hat. In diesem Fall hat Leo Kahoun dort Dienst getan – ich lasse ihn selbst zu Wort kommen!

... habe mich sehr über Ihren Beitrag über Traismauer gefreut, da ich dort nahezu 21 Jahre nach Ihrem Besuch meine Karriere als Fahrdienstleiter begonnen habe. Damals war dort auch ziemlich viel los, wegen dem Bau der neuen Schnellfahrstrecke wurden sehr viele Güterzüge über die 110er Strecke Tulln-St. Pölten umgeleitet. Ich war (leider) nicht auf vielen Stellwerken tätig, aber dort gab es Nächte, wo die längsten Zugspausen 15-20 Minuten waren. Zusätzlich gab es den besetzten Blockposten Sitzenberg-Reidling (Bl. Mos 1), 7 Ek’s und den Fahrkartenverkauf. Elektronische Systeme wie die Rzü oder Leidis gab es damals noch nicht. Als Anfangsbahnhof direkt nach dem Kurs also sogar einigermaßen anspruchsvoll.

In diesen 21 Jahren seit Ihrem Besuch hat sich dort natürlich viel getan. Die augenscheinlichste Änderung war die Erbauung eines Mittelbahnsteiges. Dafür wurde das Gleis 1 entfernt, sowie das Gleis 2 zum Hauptgleis „befördert“. Gleis 5 wurde zum Gleis 3, und Gleis 3 zum Gleis 1. Das Gleis 2 und 1 wurden natürlich noch etwas verschwenkt. Außerdem wurde das Gütermagazin im Laufe dieses Umbaus abgerissen, alle Weichen auf elektr. Antrieb umgerüstet und ein neues Stellpult aufgestellt. Die Ek im km 27,737 war ab diesem Zeitpunkt zugbewirkt und signalabhängig. Nur die Ek im Bahnhof km 27,173 war noch eine Zeitlang bis zu ihrer Auflassung mit einem elektromechanischen Antrieb in der Fahrdienstleitung versehen. Außerdem gab es seither ein eigenes Festlegefeld für die Weiche 2, welches – soweit ich mich erinnern kann – nur geblockt werden musste, wenn man sie nach der Spitze befuhr. Warum? Ich weiß es nicht (mehr). Die Gleisfreimeldeanlage wurde nicht erweitert. Sie umfasste nach wie vor nur den Bereich vom ES (bzw VHT) über die Weiche 1 bis zur Weichenspitze der Weiche 2, sowie das Gleis 3, welches mit Achszählern versehen war. Im Prinzip waren das die wichtigsten Änderungen.

Zu den einzelnen Fotos:

Zu den ersten zwei Fotos muss ich wohl nichts schreiben, sie sind selbsterklärend.


Fahrdienstleiter-Arbeitsplatz, Traismauer, 17.4.2009

Schön sieht man das Ff-Feld der W2 und die Nahbedienungsfreigabefelder 1 und 2:

Blockapparat und Hebelbank, Traismauer, 17.4.2009

Am dritten Foto sieht man links den von mir schon einmal angesprochenen [nämlich hier; und nun auch vom "Erfinder" M.Faffelberger direkt darunter - Anm.H.M.], von einem Kollegen selbstgebastelten Einfahrwecker mit Photozellen, der mit dem Rotlichtmelder der Ek km 24,411 und dem Vorsignalmelder zusammenarbeitet. Wenn der Rotlichtmelder der Ek anging und die Einfahrt nicht stand, kam ein lauter Summton, eine ziemlich clevere Idee. Außerdem sieht man ziemlich mittig direkt unter dem Schloss die abgeklebte Erinnerungseinrichtung für die Ek 27,173 [ich musste genau hinsehen: Es ist das dunkelgelbe Rechteck gleich unter dem Schloss - H.M.].


Stell- und Anzeigepult, Traismauer, 17.4.2009

Auf den Bildern 5 und 6 sieht man den Mittelbahnsteig und die (im Vergleich zu damals) verschwenkten Gleise 1 und 2:


Traismauer, 18.3.2009

Traismauer, 23.9.2009

Die Bilder 7–9 zeigen Details des geöffneten Blockapparates.

Blockapparat Traismauer, 29.9.2009

Blockapparat Traismauer, 29.9.2009

Blockapparat Traismauer, 29.9.2009

Zuletzt hat Leo Kahoun noch ein Bild vom Bahnhof aus dem Jahr 2008 mitgeschickt:

Bahnhof, 17.10.2008

Hiermit vielen Dank an ihn für diese Dokumentation!

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