Samstag, 8. März 2014

Velden und der "Gläserne Zug" in Villach, 1987

Vier Tage, nachdem ich in Baden war, habe ich in Velden ganze zwei Bilder des DrS-Stellwerks gemacht:

DrS-Stellwerk, Fdl, Velden a.W., 23.4.1987

DrS-Stellwerk, Fdl, Velden a.W., 23.4.1987

Ein drittes Bild zeigt das kleine Bahnhofsgebäude:

Velden a.W., 23.4.1987

Am Villacher Hauptbahnhof habe ich dann etwas fahrendes Material abgebildet:

1020.020 und eine 2043 vor einem Personenzug, vermutlich Richtung Arnoldstein, rechts die 1042.628, Villach Hbf, 23.4.1987

1020.020 und eine 2043 vor einem Personenzug, vermutlich Richtung Arnoldstein, Villach Hbf, 23.4.1987

2067.002, im Hintergrund das SBW500-Doppelstellwerk, Villach Hbf, 23.4.1987

1044.102 und der "Gläserne Zug" der DB, Villach Hbf, 23.4.1987

Dächer, Villach Hbf, 23.4.1987

Freitag, 7. März 2014

Gumpoldskirchen und Baden, 1987

Einen Monat nach Frättingsdorf war ich in Gumpoldskirchen und Baden unterwegs.

Gumpoldskirchen war damals schon lange kein Bahnhof mehr, sondern nur noch Blockposten sowie Halte- und Ladestelle. Vier ortsbediente Weichen verbanden die Streckengleise. Auf der Hebelbank waren für sie vier Riegelhebel angebracht, die nur durch mit Zustimmung von Guntramsdorf (Block Mödling 4) aus gestellt werden. Auf der Hebelbank befanden sich auch die zwei Knaggen, mit denen die Blocksignale A3 und Z3 gestellt wurden:

Zustimmungsblockfelder und Hebelbank, Gumpoldskirchen, 19.4.1987

Die Anzeigelampen für die Blocksignale befanden sich auf der Schalt- und Sicherungstafel. Hier stehen beide auf Halt, ...

Signalanzeige, Gumpoldskirchen, 19.4.1987

... hier hingegen auf Frei (obwohl die ZG-Pfeile noch keinen kommenden Zug anzeigen):

Signalanzeige, Gumpoldskirchen, 19.4.1987

In Gumpoldskirchen befand sich auch einer der kleinsten Schranken Österreichs:

Schranken, Gumpoldskirchen, 19.4.1987

Schranken, Gumpoldskirchen, 19.4.1987

Schranken, Gumpoldskirchen, 19.4.1987

Hier sieht man das imposante Stationsgebäude, links ist das Blocksignal A3 zu sehen:

Bahnhofsgebäude und Blocksignale, Gumpoldskirchen, 19.4.1987

Und hier sieht man das Blocksignal Z3 der Gegenrichtung, das das Vorsignal z2 für das Blocksignal Z2 von Guntramsdorf trägt:

Gumpoldskirchen, 19.4.1987

Auch Baden hat, als "Kaiserstadt", ein enorm imposantes Stationsgebäude, obwohl es betrieblich ja auch damals schon nur ein Blockposten samt Haltestelle war:

Bahnhofsgebäude, Baden, 19.4.1987

Das Bedienpult für die zwei Blocksignale ist hier minimalst geraten – so klein wie jenes in Stadt Haag, das auch mit 12 Feldern auskam:

Signalpult, Baden, 19.4.1987

Signalpult, Baden, 19.4.1987

Und ausnahmsweise habe ich hier meinen Fotoapparat wieder einmal einem Zug entgegengehalten, allerdings stand die Sonne auf der verkehrten Seite:

Knapp vor eins zieht die 1044.65 einen Güterzug durch Baden, 19.4.1987

Donnerstag, 6. März 2014

Das letzte 3414-Stellwerk (mit Signal- und Weichenhebeln): Frättingsdorf, 1987

Nach langer Zeit setze ich nun meine Beschreibungen von österreichischen Stellwerken aus den achtziger Jahren fort. Wie schon ein paar Mal angekündigt, folgt nun als erstes eine Beschreibung des letzten Weichen- und Signalstellwerks der Bauart 3414 in Frättingsdorf.
  • Ein reines Signal-Perronstellwerk dieser Bauart stand und steht noch immer (2014!) in Mistelbach Lokalbahn, allerdings ist es mittlerweile nur mehr "ein Schatten seiner selbst".
  • Ein letztes Signalstellwerk dieser Bauart habe ich in Süßenbrunn im Jahr 1981 aufgenommen. 
  • Und außerdem stand ein Stellwerk dieser Bauart auf der Berliner S-Bahn, und zwar im Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh! Heute ist diese Anlage in das Berliner U-Bahn-Museum übersiedelt und kann dort bewundert werden. 
  • Ergänzung 20.12.2015: In den Niederlanden war die Bauart 3414 de facto die Standardbauart mechanischer Stellwerke.
  • Ergänzung 20.12.2015: Ein letztes 3414-Stellwerk steht auch, allerdings nur mehr als Museumsstellwerk, in Tschechien, wie in zwei Kommentaren von Vavrinec Klener unten erwähnt.
Aber nun nach Frättingsdorf. Das Befehlsstellwerk in der Fahrdienstleitung habe ich schon in diesem Posting vorgestellt: Einerseits wurden von dort die Weichen und Signale der Nordseite gestellt und festgelegt, andererseits waren drei Blockfelder für das Befehlswerk zum hier vorgestellten Stellwerk 1 vorgesehen.

Hier folgen nun die Fotos von dieser uralten Anlage.

Das Stellwerksgebäude war extrem klein, wie man an der folgenden Aufnahme sieht. Die letzten Strahlen der Sonne fallen auf den Fichtenwald im Hintergrund:

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Die Hebeltypen der Bauart 3414 waren schon etwas kompliziert: Hier sieht man von rechts nach links
  • den nach unten stehenden Steigbügelhebel für das Einfahrvorsignal a (später kommt noch ein Bild, wo er nach oben gestellt ist);
  • der Doppelstellerhebel für das Einfahrsignal A – wegen der senkrechten Montage der Hebel mussten die zwei Hebeleisen ein diesem Fall leicht schräg nach vorne stehen;
  • der Steigbügelhebel für das Gruppenausfahrsignal H1-4, der einen verringerten Drahtweg von 250mm hatte und daher von der Mitte nach oben umgestellt wurde;
  • der Riegelhebel mit Steigbügelgriff für die Weiche 1; er konnte von der Mitte aus nach dem Herausziehen des Hebeleisens nach unten (Plusstellung) oder oben (Minusstellung) umgestellt werden (im Prinzip gleich wie bei der Bauart 12SA), hier verriegelt er die Weiche 1 in der Pluslage;
  • der Weichenhebel für die Weiche 1, der hier in der Pluslage steht (solche Hebel wurden in der Anlage in Berlin-Wilhelmsruh auch als Signalhebel verwendet. Der Weichen- und die Signalhebel waren dort, wie in Deutschland üblich, mit einem Drahtseil statt mit einer Kette umschlungen!);
  • der Weichenhebel der Weiche 2, der mit einer Hilfssperre für die Minuslage versperrt ist.

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Auf den folgenden Bildern sieht man die typischen Signalknaggen der Bauart 3414, die keine Handfallen hatten:

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Die Fahrstraßenknaggen hingegen hatten Handfallen. Der Gleisanzeiger scheint nicht mehr gut in Schuss gewesen zu sein – die Gleisnummern hätten hier nicht sichtbar sein dürfen. Offenbar sind irgendwelche Sperrhaken, die sie nach oben halten sollten, schon zu verschlissen:

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Hier sieht man die Umlenkrollen der Ketten und das ausgeschriebene Firmensignet von Siemens und Halske:

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Auf den Hebelböcken ist stattdessen das üblichen S mit dem kreuzenden H angegossen:

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Hier ist der Griff des Ausfahrsignalhebels zu sehen:

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Eine Einfahrt ins Gleis 2 findet statt:
  • Die Weiche 1 steht in die Ablenkung, daher ist ihr Hebel nach oben umgelegt.
  • Ihr Riegelhebel steht ebenfalls nach oben – man sieht das "zweischienige" Hebeleisen, an dem der Griff herausgezogen wird.
  • Der Hebel A2 des Einfahrsignals ist nach unten umgelegt.
  • Und ganz vorne steht der Hebel des Einfahrvorsignals nach oben, sodass das Vorsignal "Frei erwarten" zeigt.
Ich zeige hier zwei Bilder von dieser Stellung, obwohl sie sich kaum unterscheiden:

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Hier sieht man einen Teil der relativ aufwendigen Hebelmechanik eines 3414-Signalhebels, die auch im Hager beschrieben ist:

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Der Blockapparat hatte Tastensperren, die oberhalb der Befehlsempfangsfelder angebracht waren:

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Sehr dunkel noch eine Aufnahme von hinten:

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987

Und zuletzt noch einmal eine Aufnahme des Stellwerksgebäudes – die Sonne ist mittlerweile hinter dem Horizont verschwunden:

Frättingsdorf, Stw.1, März 1987