Samstag, 20. August 2011

Der erste Tag mit der neuen Kamera: Ein 2143er-Tandem in Grafing im Jahr 2011!

Jetzt hab ich mir doch eine "Eisenbahnkamera" geleistet (und leisten dürfen). Weil ich lieber "von unten anfange", hab ich mir die günstigste (billigste?) ausgesucht, die nach meiner Meinung noch Sinn macht – eine Panasonic Lumix DMC-FZ45. Es gibt eine Reihe nicht so guter Kritiken, eine weitere Reihe ziemlich positiver – aber die Kamera erlaubt einige manuelle Einstellmöglichkeiten, die ich nach 15 Jahren Foto-Abstinenz sowieso wieder lernen muss; und danach werde ich sicher Möglichkeiten finden, mich um Bildrauschen und Farbtreue zu kümmern ...

Heute bin ich also nach Grafing Bahnhof gefahren, auf die viergleisige Seite = mehr Übungszüge! Und wie's so ist, das erste, was mir vor die Linse(n) kommt, ist schon was Spezielles ... Panik, weil ich gerade am Einstellen von manueller Entfernung und dazwischen Umschalten zwischen Sucher und Schirm und was weiß ich noch war ... das kam raus:





Vor langen Zeiten waren 2143er-Tandems Routine auf der FJB (der Franz-Josefs-Bahn) ... jetzt seh' ich eins in Grafing Bahnhof ... kaum zu glauben.

Dann kam der übliche 423er ...


... und noch einer ...


Aber dann eine "langweilige" 101er ...


... der dann aber direkt vor mir ein Railjet begegnet!:


Hier sind zwei Ausschnitte – sind die besser (weil "näher"? "direkter"?) als das Original?:



Der Nachschuss auf den Railjet ist nicht so gut:


Als nächstes eine der 111er, die bei uns Leute zwischen Salzburg und München hin- und herschaufeln. Das Bild hab ich um ein Grad nach rechts gedreht – ist es jetzt gerade?


Die folgenden zwei 423er überspringe ich. Als nächstes hat eine S-Bahn beinahe den RE von Salzburg verdeckt – so kam's raus (nach Drehung um 4 Grad ;-) ):


Weil's gegen Mittag wird, sollte ich nach Hause fahren – aber in Grafing Bahnhof sehe ich den Bauzug wieder!! – also nichts wie raus und ein erster Schuss von hinten ...


In dem Moment geht das Ausfahrsignal auf frei!! ... ich renn nach vorne ... der Tfzf schaltet auf, wunderschöner Dieselqualm ... Foto von schräg vorn ... absolute/r Sch........wachsinn: Meine manuelle Fokussierung steht irgendwo, total unscharf. Der genialste aller Tfzf schaltet runter(!!!), wartet auf mich ...  noch ein Foto – wieder verschossen – ich glaub, ich werf mich vor den Zug! Es hilft nichts ... noch eins:


Besser, oder?
Eine andere Perspektive – Sinn war, den Qualm ins Zentrum zu stellen – naja: Der Ausschnitt ist eher "kreativ"; aber der freundliche Tfzf ist drauf!:


Und noch ein Nachschuss, kurz vor der Ausfahrweiche:


Das war's dann mit dem 2143er-Tandem. Irgendwann, wenn ich fotografieren kann, fahr ich ihm nach ... heute nicht.

Ich muss mir noch genau überlegen, was da passiert ist mit dem Fokus. Eine Hypothese: Ich schieße mit Blendenautomatik, damit ich die Zeit fest einstellen kann (scheint mir bei bewegten Objekten wichtig). Eventuell ist die Blende (viel?) weiter aufgegangen, dadurch die Tiefenschärfe zurück, und meine für den Schuss vorher passende (aber warum?) Entfernungseinstellung war plötzlich weit genug daneben ... Wie auch immer. Erster Tag.

Zum Drüberstreuen zwei Gegenlichtfotos eines doppelten Railjet:



Hier ein Foto für die Technikrätselliebhaber: Was/wozu ist dieser abgestützte Eisenwinkel neben der linken Schiene kurz vor dem Prellbock (am Gleis 11 in Grafing Bahnhof)? Ich selber habe keine Ahnung ...


Und dann noch eines für die Serie "Bei uns gehen die Uhren anders" – siehe den Thread zu Bahnhofsuhren im Eisenbahnforum:


Aufnahmezeitpunkt war übrigens 12:40 – diese Zeit war keiner der Uhren wert, angezeigt zu werden ...
Mit der Schärfe der Fotos bin ich übrigens zufrieden (wenn sie denn scharf sind): Auf dem vorhergehenden Foto kann man problemlos die Nummer 111 017-0 vorne drauf lesen (in der Originalversion – nicht in der hier im Blog sichtbaren, weil Google die Fotos resamplet, um sie zu verkleinern).

Nach dem Mittagessen mach ich einen kurzen Ausflug zum Durchlass in Elkofen – irgendwann will ich dort ein gutes Foto schießen. Nachdem ich – Elternpflicht! – einen Sohn für eine Münchentour nach Grafing Bahnhof geführt habe, kommt mir auf der Rückfahrt zufällig der Ebersberger Partybus vor die Linse (er fährt wahrscheinlich wegen Ebersberger Volksfest seine Runden auch untertags). Spannend ist, wie er sich durch den Elkofener Durchlass wickelt – da haben manche Fahrer vom Ettenhuber schon mit einem Zweiachser ihre Probleme! Und der Nachläufer hat, wie man auf dem Foto sieht, keine Lenkachse:


Aber jetzt zu Eisenbahnfotos: Hier sind die ersten Erfahrungen: Die "akustische Vorwarnzeit" = " man hört den Zug...er ist schon da" ist hier enorm kurz, irgendwo bei 3 bis 4 Sekunden. Der erste Zug kommt aus mir unbekannten Gründen netterweise dahergeschlichen (40km/h oder so) – trotzdem verfehle ich die Mitte; und die Straßenlaterne steht schon besonders blöd:


Beim nächsten Zug mache ich eine erstaunliche Feststellung: Ich habe bei der Kamera meines Wissens alle "Schlaf/Stromspareinstellungen" auf OFF gestellt. Trotzdem schaltet sich der Sucher-Bildschirm dunkel. Und als ich die Kamera hochreiße und sofort den Auslöser halb durchdrücke ... bleibt er dunkel! Beide folgenden Fotos habe ich daher jeweils mit Blick in einen total schwarzen Auslöser geschossen!!




Kurz drauf – eine Sekunde? zwei? – zeigt mir der Sucher unschuldig und freundlich einen oben und unten leeren Durchlass, wenn ich mich richtig erinnere – die MRCE muss also ein Lokzug gewesen sein. Aber ich bin mir nicht sicher – der Stress war zu groß. Manche Leute würden die Kamera jetzt zurückschicken – ich meine eher, ich sollte mit dem Gerät richtig umgehen lernen! Z.B. drücke ich ab jetzt an dieser kritischen Stelle alle halben Minuten halb auf den Auslöser; vielleicht hilft's und der Sucher-Bildschirm bleibt an.
Vor dem letzten Foto beginne ich zu rechnen: 140km/h sind (durch 3,6...) ca. 40m/s, also ca. 4cm je Tausendstel Sekunde. Ich will ein wirklich scharfes Foto haben, d.h. die Klebeziffern sollten eine Unschärfe von maximal 2cm haben – d.h. die Öffnungszeit muss 1/2000s sein! Das ist das Minimum dessen, was die Kamera schafft. Aus Feigheit (die Blende sollte nicht sooo weit offen sein – ein bissl Tiefenschärfe wär schon nett) stelle ich auf 1/1600, Blende 1/5 ("zwischen 4 und 5,6") – und siehe da, mit der Schärfe passt's ganz gut: Es ist die 101 108, die da vorbeirauscht.



Der Bildausschnitt ist allerdings nix – Straßenlaterne stört noch immer, obwohl ich mich links in den Busch drücke, und insgesamt passt die Lok nicht zwischen Laterne und Baum. So wird das nichts, also muss ich mir irgendeinen anderen Bildausschnitt überlegen. Nächstes Mal dann. Für den ersten Tag bin ich jedenfalls ganz zufrieden – oder?

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