Sonntag, 7. September 2014

Wo das Hirter Bier herkommt: Hirt, 1987

Hirt war damals Halte- und Ladestelle mit zwei Anschlussbahnen, einer großen des (Holz-)Plattenherstellers Funder und einer kleinen des Bistums Gurk (sagt das Stellpult!).

Hier sieht man das kleine Stellpult für die Signale, das auch die Gleisanlage zeigt. Die zwei Weichen der Gleisverbindung konnten natürlich nicht für Zugfahrten verwendet werden, weil sie ja "falsch herum" die Gleise verbanden:

Signal- und Blockanzeige- und -stellpult, Fdl, Hirt, 2.8.1987

Die Weichen in den beiden Streckengleisen wurden durch Riegel gesichert, die über vier Riegelhebel bedient wurden:

Blockapparat und Hebelbank, Fdl, Hirt, 2.8.1987

Wenn man den Gleisplan allerdings betrachtet, erkennt man in den Streckengleisen insgesamt sechs Weichen – wie wurden deren Riegel mit vier Hebel gestellt? Das erkennt man auf folgenden Detailausschnitt des obigen Bildes: Jeweils zwei Riegel wurden mit einem gemeinsamen Hebel gestellt – auch von den Weichen in den Nebengleisen, dort aber nur zur Sicherstellung der richtigen Stellung, damit man sich den Transport eines Weichenschlüssels ersparte. Ein Hebel war dann noch für die Weiche 1F samt dem Sperrschuh 1F zuständig, und die Anschlussbahn Funder hatte sogar ein eigenes Za-Feld und also draußen bei der Weiche ein entsprechendes Ze-Feld:

Hebelbeschriftungen, Fdl, Hirt, 2.8.1987

Der Blockapparat hat zuerst einmal die Felder eines einfachen vierfeldrigen Streckenblocks, also Ts+A (Tastensperre und Anfangsfeld) für jede Richtung. Dazwischen lagen drei Zustimmungsfelder,
  • eines (wie oben schon angemerkt) für den Schlüssel der Anschlussbahn Funder und
  • zwei, die die Zustimmungen von den Nachbarbahnhöfen für das Entriegeln der Weichen gaben (im Prinzip waren alle diese Weichen durch die Signale gedeckt, daher hätte man sie auch lokal über Fahrstraßenfestlegefelder sichern können. Dann wäre diese Betriebsstelle aber ein Bahnhof geworden, und vermutlich hätte man dann wie in Wildbad Einöd auch Ausfahrsignale aufstellen müssen).
Im Hintergrund des Bildes hängt der typische Stromversorgungskasten an der Wand:

Blockapparat, Fdl, Hirt, 2.8.1987

Hier sieht man noch einmal das Stellpult, ebenfalls mit allen Einrichtungen in Grundstellung (die Ersatzsignallampe von A1 leuchtet nicht, sondern wird nur von der danebenliegenden Rotanzeige erhellt):

Stellpult, Fdl, Hirt, 2.8.1987

Neben den Schranken, die am Stellpult überwacht wurden, gab es einen weiteren Schranken, dessen Antrieb ebenfalls in der Fahrdienstleitung stand:

Fdl, Hirt, 2.8.1987

Und hier sieht man den Bahnhof dieses Herkunftsortes des (zumindest damals bei uns Studenten in Wien) berühmten "Hirter Bieres":

Bahnhof, Hirt, 2.8.1987

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