Freitag, 23. Januar 2015

DrS-Verschubstellwerke und eine Drehscheibe: Innsbruck Hbf, 1987

Neben den zwei großen Endstellwerken, die ich im vorherigen Posting beschrieben habe, gab es am Innsbrucker Hauptbahnhof noch zwei kleine Verschubstellwerke im Bereich der Zugförderung. Auf meinem Weg vom einen Ende des Bahnhofs zum anderen habe ich dort auch vorbeigeschaut und unterwegs ein paar Fahrzeuge rund um das Heizhaus aufgenommen.

Aus der Nähe sieht man hier noch einmal der 4020.061 mit der Haube für den Fahrsimulator:

4020.061 für Fahrsimulator, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Auf alten vierachsigen Tenderfahrgestellen waren die Wagen des Feuerlöschzuges aufgebaut:

Schaumtankwagen für Feuerlöschzug, Heizhaus Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Sehr verölt ist das Gleis unter der 2067.067:

2067.067, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Hier ist das Stellpult des einen Verschubstellwerks, des Stellwerk 5. Alle Weichen hier sind ohne Isolierung, und statt Verschubsignalen standen hier noch alte Wartesignale mit "Vorrücksignalen", die von diesem Stellwerk aus frei gestellt werden konnten. Diese Signale waren schon Verschubsignalen gleichgestellt, aber am Stellwerk sieht man, dass sie noch mit "Vo" abgekürzt sind:

Stw.5, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Zur Darstellung des Fahrbegriffs dienten, im Gegensatz zu Verschubsignalen, kleine Dreiecke. Auf diesem Bild sieht man das Signal Vo854 auf "Verschub erlaubt" stehen:

Stw.5, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Hier sieht man das kleine Stellwerksgebäude, das die Tore eines klassischen Südbahn-Heizhauses verdeckt. Links und im Hintergrund sind einige der Wartesignale in diesem Bereich zu erkennen, das ganz linke davon mit Vorrücksignal:

Stellwerk 5, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Von uralt bis modern war hier alles zu sehen:

1020.008, 1110.007, 1063.008, Heizhaus Innsbruck Hbf, 12.8.1987

1063.008, 1145.0212, Heizhaus Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Unter der Olympiabrücke wurden Austausch-Stromabnehmer gelagert:

Stromabnehmer, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Kurz darauf habe ich Stellwerk 6 vorbeigeschaut. Hier gab es tatsächlich eine isolierte Weiche, und zwei Verschubsignale schützten Fahrten von der Zugförderung auf Bahnhofsgleise, während für die Fahrten im Heizhausbereich wie beim Stellwerk 5 Wartesignale mit "Vorrücksignalen" aufgestellt waren:

Stw.6, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Für die zwei Arten von Signalen gab es tatsächlich zwei verschiedene Gruppentasten:
  • Links eine VGT (Verschubsignalgruppentaste) und eine FRT (Fahrtrücknahmetaste) für die zwei Verschubsignale,
  • rechts eine HaGT (Haltgruppentaste) und eine VoGT ("Vorrücksignalgruppentaste") für die Vorrücksignale.
Ganz rechts ist noch die blaue WGT (Weichengruppentaste) zu sehen, mit dem Auffahrzählwerk direkt darüber:

Stw.6, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Hier sieht man das Stellwerkchen, direkt rechts daneben ist die Grube und Bühne der Drehscheibe zu erkennen:

Stellwerk 6, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Und jetzt sind wir direkt am Rundschuppen: Eine 1044 macht sich auf die Reise, die mit der Fahrt auf die Drehscheibenbühne beginnt:

1044.091, Rundschuppen, Heizhaus Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Kurz darauf steht sie mittig auf der Drehscheibe, direkt unter der "Spinne" der Fahrdrähte für die Lokgleise:

1044.091 unter der "Spinne", Heizhaus Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Hier sieht man einen Blick in den Bedienerstand der Drehscheibe. Auffällig sind die schräggestellten Fenster – ich vermute, sie dienen dazu, dass der Drehscheibenbediener vor dem Anfahren überprüfen kann, ob wirklich die Stromabnehmer von der Oberleitungsspinne abgezogen sind, damit nicht die ganze Pracht heruntergerissen wird:

Drehscheibenstand, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Drehscheibenstand, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Und dieser Veteran tat in Innsbruck auch noch Dienst:

1061.003, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

Zuletzt noch eine Weiche, wie sie wohl untergeordneter nicht sein kann: Ohne Weichensignal, und nach dem "Auffahrunfall", der ihr Stellgewicht geknickt hat, hat sich niemand um sie gekümmert ...

Da war wer stärker, Innsbruck Hbf, 12.8.1987

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