Mittwoch, 20. April 2016

Schranken und ein doppelter Signalantrieb in Simpelveld, 2015

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In diesem letzten Posting über die Sicherungsanlagen der ZLSM sieht man einige Details eines Schrankenantriebs, und zuletzt löse ich das Rätsel, wie das Signal CKR3 für die zwei verschiedenen Richtungen gestellt werden kann.

n) Bahnübergänge: Schranken = "mitteleuropäisch", aber getrennt je Baum = "englisch"


Die folgenden zwei Bilder zeigen die Schrankenkurbeln am post I. Wie schon im vorherigen Posting erklärt, gibt es eine eigene Kurbel je Schrankenbaum:

Schrankenkurbeln, post I, Simpelveld, 16.8.2015

Schrankenkurbeln, post I, Simpelveld, 16.8.2015

Viele Doppeldrahtzüge kommen aus dem Unterzugsraum des Stellwerks – die zwei ganz links sind die für den Schranken:

Doppeldrahtzüge, post I, Simpelveld, 16.8.2015

Schafe dienen als "Rasenmäher" vor dem Stellwerk:

Schafe beim post I, Simpelveld, 16.8.2015

Und hier sieht man den einfachen Schrankenantrieb. Wie auch beim Rangiersignal steht die Kettenrolle in den Endstellungen des Baumes im Totpunkt, sodass die Bäume so wie bei den österreichischen Antrieben – und abweichend von denen in Deutschland – nicht "aufwerfbar" sind, also nicht von Hand geöffnet werden können:

Schrankenantrieb, Simpelveld, 16.8.2015

Der Drahtzug für einen der Schrankenbäume muss sich um einige Ablenkungen winden:

Umlenkrolle für zweiten Schrankenbaum, Simpelveld, 16.8.2015

Links und rechts dieses festen Stoßes sieht man, dass auf diesem wohl älteren Oberbau die Schienen in einiger Höhe über den Schwellen schweben:

Oberbau, Simpelveld, 16.8.2015

Oberbau und Weiche, Simpelveld, 16.8.2015

An dieser ortsbedienten Weiche sieht man wieder den fehlenden Spitzenverschluss und die Erhebung, durch die die Zungen zumindest nahe an der Backenschiene gehalten werden:

Zungen einer ortsbedienten Weiche, Simpelveld, 16.8.2015

Auf meinem Weg zum post II habe ich die Ausfahrsignale auf der anderen Seite aufgenommen:

Ausfahrsignale D1 und D2, Simpelveld, 16.8.2015

Ausfahrsignale D1 und D2, Rangiersignal S1-2, 1040, Simpelveld, 16.8.2015

Ausfahrsignale D1 und D2, Rangiersignal S1-2, 1040, Simpelveld, 16.8.2015

Am post II ist leider die Batterie des Fotoapparats so leer geworden, dass es nur mehr für diese beiden Bilder gereicht hat:

Post II, Simpelveld, 16.8.2015

Hebelbank und Blockapparat, post II, Simpelveld, 16.8.2015

Zwei Tage später habe ich am Abend einen Blick in den Antrieb des Ausfahrsignals CKR3 geworfen. Dieses Signal wird ja – wie im letzten Posting beschrieben – von zwei Hebeln bedient, je nachdem ob die Ausfahrt nach Kerkrade (K) oder Bocholtz (früher Richterich, daher das R) führt. Und wie man am Gleisplan sieht, waren dafür früher wohl – gemäß der Wegesignalisierung – zwei getrennte Signalflügel vorhanden. Heutzutage ist aber nur mehr ein gemeinsamer Flügel montiert, der daher vom einen oder vom anderen Hebel angehoben werden muss. Die dazu nötige Mechanik ist kurz vor dem Signal aufgebaut und sieht so aus:

Antrieb des Ausfahrsignals CKR3, Simpelveld, 18.8.2015

Auf der einen Seite gehen also zwei Doppeldrahtzüge hinein, die von den beiden Hebeln kommen. Auf der anderen Seite führt nur ein Doppeldrahtzug zum Signal:

Antrieb des Ausfahrsignals CKR3, Simpelveld, 18.8.2015

Und hier sieht man das Innenleben. Details kann man keine erkennen, aber ziemlich sicher bewegt beim Freistellen jede der äußeren Kettenrollen die mittlere über einen Hebel. Der Signalarm scheint bei dieser Konstruktion nicht zwangsläufig in die Haltstellung geführt zu werden, sondern nur durch sein Eigengewicht zurückzufallen – aber vielleicht irre ich mich hier auch:

Geöffneter Antrieb des Ausfahrsignals CKR3, Simpelveld, 18.8.2015

Und zuletzt noch ein paar Bilder, die den Bahnhof in abendlicher Stimmung zeigen:

Post I in abendlicher Stimmung, Simpelveld, 18.8.2015

Ausfahrsignale D1 und D2 in abendlicher Stimmung, Simpelveld, 18.8.2015

Abendstimmung über den Gleisen, Simpelveld, 18.8.2015

Das waren nun alle meine Bilder und Erklärungen zu alten holländischen Sicherungsanlagen am Beispiel der Stellwerke, die dank der ZLSM in Wijlre-Gulpen und in Simpelveld überlebt haben. Ab jetzt geht es wieder weiter mit Aufnahmen aus den 1980er Jahren – es folgen Bilder aus der Schweiz von 1988.

2 Kommentare:

  1. Danke für die ausführliche Beschreibung der ZLSM Signalanlagen! Ich habe letzte Sonntag dort die erste "Signalanlage-tag" mit-erlebt. Eine ganze Tag wurde uns die Sicherungsanlagen geschaut. Deine Beschreibung ist eine gute Ergänzung. Danke!

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  2. Ah - da wäre ich gern dabei gewesen - ich habe die meisten Dinge mir selbst überlegt! - freut mich, wenn es Dir (und anderen?) weitere Informationen gibt!

    H.M.

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