Mittwoch, 20. Mai 2015

Rätselhafte Fotos von der Franz-Josefsbahn, 1987 oder 1988 (oder 1986?)

Die folgenden Bilder habe ich 1987 oder 1988 auf der Franz-Josefsbahn aufgenommen – ich weiß allerdings nicht mehr, wo! Wenn jemand mir hier Hinweise geben kann, damit wenigstens ein Bahnhofsname dabeisteht, wäre ich dankbar.

Befehlswerk, Fdl, vermutlich Pürbach-Schrems, ca.1988 (danke an Anonymus für Hinweis - siehe Kommentare!)

Befehlswerk, Fdl, Gmünd, 1986 oder früher (danke an Peter für Hinweis - siehe Kommentare!)

Blockapparat und Signalhebel, Stw.1, Pürbach-Schrems, ca.1988? (danke an Anonymus - siehe Kommentare!)

Weichenriegel weit weg von seiner Weiche, (Franz-Josefsbahn), ca.1988

Blockapparat, Stw.1, Gmünd, 1986 oder früher (danke an Peter für Hinweis - siehe Kommentare!)

Bei den folgenden Bildern vermute ich, dass sie aus Irnfritz sind. Wieso ich allerdings nur diese wenigen Bilder gemacht habe, weiß ich nicht (vielleicht ist ein Film mit den restlichen Bildern durch versehentliches Öffnen der Kamera verdorben worden – das ist mir zwei- oder dreimal passiert):

Befehlswerk ohne Fa-Felder, Fdl, Irnfritz?, ca.1988

Blocksperren, Stw.1, Irnfritz?, ca.1988

Blockapparat, Stw.1, Irnfritz?, ca.1988

Blockapparat, Stw.1, Irnfritz?, ca.1988

Hebelbank und Blockapparat, Stw.1, Irnfritz?, ca.1988

Dienstag, 19. Mai 2015

Ein Sperrschuh - von Götz&Söhne?, 1987

Kurz vor dem Jahreswechsel habe ich in Lienz (denke ich) einen Sperrschuh und einen Güterzug aufgenommen. Die Bauart schaut verdächtig nach Götz&Söhne aus, mit dem Zahnrad und der Zahnstange in der Mitte, so wie in Erlach, nur diesmal mit einer Abdeckung über dem Zahngetriebe:

Sperrschuh 30, Lienz, 30.12.1987

Sperrschuh 30, Lienz, 30.12.1987

Sperrschuh 30, Lienz, 30.12.1987

Wenn ich mich richtig erinnere, war das der 78007 – der abendliche Güterzug nach Spittal. Der Einsatz von Güterzugsbegleitwagen hatte damals meines Wissens eigentlich schon aufgehört – wieso hier wie in alten Zeiten einer hinter der Lok mitlief, weiß ich nicht mehr:

2043.075 mit 78007, Lienz, 30.12.1987

Montag, 18. Mai 2015

Alte Knebel am Befehlswerk: Angern, 1987

Auf der Fahrt von Deutsch Wagram nach Angern habe ich in Tallesbrunn bei der Abfahrt zweimal abgedrückt:

Blocksignal A, Tallesbrunn, 19.12.1987

Blocksignal A, Tallesbrunn, 19.12.1987

Auch in Angern stand als Befehlswerk ein Rankapparat:

Befehlswerk, Fdl, Angern, 19.12.1987

Interessant ist hier die ältere Bauart der Knebel, die es nur mehr sehr selten gab. Nur für den offenbar später ergänzten Sperrschuh 1L war ein neuerer Knebel angebracht:

Befehlswerk, Fdl, Angern, 19.12.1987

Am Blockaufsatz war auch die Signal- und Blockanzeige montiert, die hier bei einer Durchfahrt am Gleis 2 zu sehen ist – offenbar auf Ersatzsignal, weil die entsprechende Anzeige beim Signal H2 leuchtet, während die grüne Lampe H für die Ausfahrsignale dunkel ist:

Signal- und Blockanzeige, Fdl, Angern, 19.12.1987

Am Blockwerk ist die Durchfahrt aber wie üblich befohlen – auch für die Ausfahrt Richtung Wien Nord ist ein Befehl abgegeben und die Fahrstraße elektrisch festgelegt:

Befehlswerk, Fdl, Angern, 19.12.1987

Stillfried, das vier Jahre vorher noch ein Blockposten mit Formsignalen gewesen war, war nun zum Selbstblock Angern 1 geworden:

Block- und Schrankenüberwachung, Fdl, Angern, 19.12.1987

Wieso ich die Mittelweiche 22 aufgenommen habe, weiß ich nicht mehr:

Weiche 22, Angern, 19.12.1987

Das folgende Bild zeigt den Gleisplan, der im Stellwerk 2 über der Sicherungsanlage hing. Man sieht an den farblichen Markierungen, dass sich der Fahrstraßenprüfbezirk des Stellwerks 2 weit in den Bahnhofsbereich hinein erstreckt – deshalb muss dieses Stellwerk Zustimmungen für Fahrten auf allen Gleisen an das Stellwerk 1 geben:

Gleisplan, Stw.2, Angern, 19.12.1987

Hier ist der Blockapparat zu sehen. Er hatte die üblichen sechs Felder für eine zweigleisige Strecke mit ZG-Streckenblock. Daneben war allerdings noch ein weiteres Blockwerk mit zwei Zustimmungsfeldern an das Stellwerk 1 angebracht – den Grund dafür haben wir am vorherigen Bild gesehen. Die Schlüsselschalter rechts über den Zustimmungsfeldern dienten zur Rücknahme der Zustimmung bei untauglicher Verbindung:

Blockapparat, Stw.2, Angern, 19.12.1987

Auf der fast voll mit Weichen- und Riegelhebeln besetzten Hebelbank stehen hier alle Hebel in der Grundstellung:

Hebelbank, Stw.2, Angern, 19.12.1987

Auf der Signaltafel sieht man, dass eine Einfahrt bevorsteht. Wieso es hier zusätzlich zu den Zustimmungsblockfeldern auch noch Zustimmungstasten gab ("ZT v. Praterstern", "ZAG"=Zustimmungsabgabegruppentaste, "ZT n. Praterstern"), ist mir nicht klar:

Signal- und Blockbedienungstafel, Stw.2, Angern, 19.12.1987

Außerdem gab es noch diese minimale Schrankenüberwachung:

Schrankenüberwachung, Stw.2, Angern, 19.12.1987

Hier sieht man das schlanke, hohe Stellwerk von außen:

Stellwerk 2, Angern, 19.12.1987

Auf dem linken Regelgleis 1 steht hier eine Ausfahrt Richtung Bernhardsthal:

Ausfahrsignale und Stellwerk 2, Angern, 19.12.1987

Daran vorbei zieht eine 1044 ihren Zug Richtung (damals noch) Tschechoslowakei:

1044.045, Angern, 19.12.1987

Direkt vor dem niedrigen Stellwerk 1 lag die Doppelkreuzungsweiche 1G. Die eine Hälfte wurde vom Stellwerk aus ferngestellt, weil sie Zugfahrten Flankenschutz zu gewähren hatte, während die andere Hälfte ortsbedient war:

DKW 1G, Angern, 19.12.1987

Hier sieht man ein Detail dieser auf Stahlschwellen gelagerten DKW:

DKW 1G, Angern, 19.12.1987

Auch in diesem Stellwerk stehen alle Hebel in der Grundstellung:

Hebelbank, Stw.1, Angern, 19.12.1987

Auf der Gleistafel befanden sich links Tasten zur Rückgabe der Zustimmungen, daneben die Signaltasten und schließlich die Rückblocktaste Richtung Wien. Außerdem waren daneben die Überwachungen zweier Schrankenanlagen angebracht:

Signal-, Block- und Schrankenbedienung, Blockapparat, Stw.1, Angern, 19.12.1987

Über dem Gleisanzeiger sind noch zwei Schlagwecker der Gleisanzeige zu sehen. Interessant ist, dass hier eine Einfahrt auf das Gleis 5 möglich war, das am anderen Ende kein Ausfahrsignal hatte, sondern durch eine Fahrwegende-Tafel abgeschlossen war:

Gleisanzeiger und Fahrstraßenknebel, Stw.1, Angern, 19.12.1987

Auch hier hing über der Sicherungsanlage ein Gleisplan, der die Aufteilung der Fahrstraßenprüfbezirke zeigt:

Gleisplan, Stw.1, Angern, 19.12.1987

Für den Sperrschuh 1G (der in Folgeabhängigkeit mit der ortsbedienten Hälfte der Doppelkreuzungsweiche 1G stand) und für die Nachtsperre gab es diese zwei Schieberschlösser:

Schieberschlösser, Stw.1, Angern, 19.12.1987

Hier sieht man das kleine Stellwerk, davor die Weiche 6:

Stellwerk 1, Angern, 19.12.1987

Zwei Weichen habe ich bei nebligem Wetter je ein eigenes Foto gewidmet:

Weiche 5, Angern, 19.12.1987

Weiche 8, Angern, 19.12.1987

Und der Prellbock am kurzen Schutzgleis in der Verlängerung von Gleis 6 war mir auch zwei Bilder wert:

Prellbock, Angern, 19.12.1987

Prellbock, Angern, 19.12.1987

Der Nebel hat sich dann etwas verzogen:

Ausfahrsignale H4, H2 und H1, Angern, 19.12.1987

Bahnhof, Angern, 19.12.1987

Bahnhof, Angern, 19.12.1987

Gegenüber dem Aufnahmsgebäude stand hier eine Wasserstation von derselben Bauart wie in Deutsch Wagram, allerdings überhaupt nicht hergerichtet. Die Fahrwegende-Tafel links davon steht am Gleis 5 – sie war nötig, weil hier ein Gruppenausfahrsignal H3-5 für die Gleise 3 und 5 vorhanden war:

Alte Wasserstation, Angern, 19.12.1987

Sonntag, 17. Mai 2015

Wasserturm von 1837 in zuckerlrosa: Deutsch Wagram, 1987

Deutsch Wagram war einer der zwei ersten Bahnhöfe der ersten lokomotivbetriebenen Eisenbahn in Österreich: Am 23. November 1837 wurden am kurz zuvor fertiggestellten ersten Teilstück der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn von Floridsdorf bis nach Deutsch Wagram die ersten Fahrten mit geladenen Gästen durchgeführt. Und tatsächlich hatten einige Gebäude aus dieser Anfangszeit der Eisenbahn in Österreich bis 1987 überlebt und waren anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums restauriert worden – ein paar Fotos finden sich am Ende dieses Postings.

Für die Sicherungsanlagen war allerdings 1987 der übliche Typ 5007 samt einem Rankapparat als Befehlswerk eingesetzt – vollständig für Gleiswechselbetrieb eingerichtet:

Befehlswerk, Fdl, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Die alten gegossenen Schildchen "Ausfahrt" und "Einfahrt" waren daher auch für die andere Umlegerichtung um ein "E" und ein "A" ergänzt worden:

Befehlswerk, Fdl, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Hier sieht man den Blockaufsatz des Befehlswerkes:

Gleisplan und Blockaufsatz, Fdl, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Im folgenden Detail sieht man die "NAT"=Notauflösetasten und die äußerst ausführlich beschrifteten "Fahrstrassenanzeigetasten":

Tasten am Blockaufsatz, Fdl, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Das Anzeigepult für Signale habe ich leider sehr dunkel aufgenommen:

Signalpult, Fdl, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Bevor wir zu den Stellwerken hinausschauen, sehen wir uns den Gleisplan über dem Befehlswerk noch ein wenig genauer an:
  • Ganz links und rechts sieht man die Einfahrsignale – vier an der Zahl wegen des Gleiswechselbetriebs.
  • Die Verschubhalttafeln sind auch eingezeichnet, aber eindeutig falsch herum angeordnet.
  • Die beiden nachträglich gebauten Bahnsteige waren relativ kurz: Der "Randbahnsteig" mit 150m hatte das frühere Gleis 6 unterbrochen. Der Mittenbahnsteig hatte 180m Länge und war über einen Übergang über die Gleise 4 uns 2 zu erreichen:

Gleisplan, Fdl, Deutsch Wagram, 19.12.1987

  • Auch hier gibt es noch eine ganze Menge Anschlussbahnen – vom Gleis 105 am oberen Rand führen drei Gleise zum "Waggon-Reparaturwerk Deutsch-Wagram" (ja, tatsächlich "Waggon": Es gibt zwar eine ganze Menge Leute, die behaupten, dass bei der Eisenbahn dieses Wort nicht verwendet würde, sondern ausschließlich die Bezeichnung "Wagen" gebräuchlich sei – aber das stimmt natürlich nicht; siehe dazu auch diese Diskussion in der Wikipedia).
  • Weitere Anschlussbahnen führen in die "Grube" (Abzweigweiche 57) sowie zum Raiffeisen-Lagerhaus (Verlängerung des Gleises 6b hinter dem Sperrschuh Sp1L).
  • Gegenüber dem Ankunftsgebäude sind noch der alte Wasserturm sowie daneben die Bahnmeisterei vorhanden – Fotos vom Wasserturm folgen weiter unten.

Gleisplandetail, Fdl, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Bei Regenwetter habe ich mich auf den Weg zum Stellwerk 1 gemacht. Zufällig kam grade eine S-Bahn daher:

4020.066, Stellwerk 1, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Im Stellwerk war ebenfalls ein Gleisplan aufgehängt, der allerdings noch den Zustand vor den letzten Umbauten zeigte:
  • Die Hauptgleise verlaufen gerade durch den Bahnhof.
  • Einfahrsignale auf den Gegengleisen fehlen.
  • Das Gleis 6 läuft noch durch
  • (und außerdem sind die zwei Verschubhalttafeln richtig herum draufgemalt ...).

Gleisplan, Stw.1, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Die Hebelbank war ziemlich durchgehend besetzt, vermutlich weil die Weichenhebel für die doppelten Gleisverbindungen den Platz der ehemaligen Signalhebel eingenommen hatten:

Stellwerksapparat, Stw.1, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Der Blockapparat zeigt eine typische Bahnhofsblockung für Gleiswechselbetrieb, außerdem ein Zustimmungsfeld für das unübersichtliche Gleis 3:

Blockapparat, Stw.1, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Alle vier Ausfahrsignale waren mit Verschubsignalen versehen, die mit diesen Knebeln gestellt wurden:

Verschubsignalknebel, Stw.1, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Auch hier ist das Foto vom Signalpult zu dunkel geworden – man sieht gerade eine Durchfahrt auf Gleis 2:

Signalpult, Stw.1, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Der Schranken direkt neben dem Stellwerk wurde mit einer Kurbel bedient, während für den anderen Schranken ein motorischer Antrieb aufgestellt worden war, dessen Bedienung und Überwachung am vorherigen Foto zu sehen ist:

Schrankenantriebe, Stw.1, Deutsch Wagram, 19.12.1987

... aber wofür die weitere, hier rechts sichtbare Schrankenkurbel nötig war, verstehe ich nicht:

Schrankenantriebe und Weiche beim Stellwerk 1, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Hier sieht man das Stellwerkchen bei geschlossenem Schranken:

Stellwerk 1, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Am Stellwerk 2 waren die mechanischen Weichen schon alle durch elektrische ersetzt worden, sodass hier ein Stellwerk der Bauart 212 zum Einsatz kam:

Stellwerksapparat, Stw.2, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Auf diesem dunklen Bild sieht man unten die Weichenknebel samt ihren Anzeigen, darüber die Fahrstraßenknebel unter dem Gleisanzeiger:

Fahrstraßen- und Weichenknebel, Stw.2, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Als Anzeigepult war hier ein Eigenbau der ÖBB aufgestellt worden, auf dem auch Stellungs- und Besetztanzeigen für die Weichen vorhanden waren:

Signal- und Weichenpult, Stw.2, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Signal- und Weichenpult, Stw.2, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Das Stellwerksgebäude habe ich nur sehr nahe aufgenommen:

Stellwerk 2, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Aber dann gibt es noch drei Bilder vom mustergültig renovierten Wasserturm. Die dahinterliegenden Gebäude und die Bahnmeisterei habe ich leider ignoriert:

Altes Gebäude, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Offenbar war man damals, vor 150 (oder nun 178) Jahren, der Meinung, dass ein solches Gebäude als Wohnhaus kaschiert werden musste, und hatte daher zwei Reihen von Fenstern angebracht:

Altes Gebäude, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Auf diesem letzten Bild sieht man den Übergang zum Mittelbahnsteig:

Altes Gebäude, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Das Bahnhofsgebäude war ebenfalls in "Zuckerlrosa" renoviert worden. Das hölzerne Gütermagazin dahinter habe ich leider auch ignoriert:

Bahnhof, Deutsch Wagram, 19.12.1987

Und dann hat mich der 4020.067 nach Gänserndorf gebracht, von wo ich nach Angern weitergefahren bin:

4020.067, Deutsch Wagram, 19.12.1987