Montag, 17. September 2012

Blockfelderloses 5007er-Befehlswerk und eine Spur: Hüttau und Mandling, 1986

Hüttau liegt im Fritzbachtal, also in der Steigungsstrecke von Bischofshofen nach Eben im Pongau. Der Bahnhof hatte übliche 5007er-Endstellwerke – ich habe allerdings nur ein Foto vom Blockapparat am Stellwerk 2 geschossen, hier bei einer Einfahrt von Bischofshofen:

Blockapparat, Stw.2, Hüttau, 1.1.1986

In der Fahrdienstleitung allerdings stand ein ziemlich einmaliges Befehlswerk – eindeutig Bauart 5007, aber ganz ohne Blockfelder!
Die drei inneren Knaggen auf jeder Seite sind die üblichen Fahrstraßenknaggen, die äußersten Knaggen aber dienen zur Befehlsabgabe. Die entsprechenden Be-Felder auf den Stellwerken sind – im Gegensatz zu üblichen 5007er-Anlagen – Gleichstrom-Wechselstrom-Felder, damit sie durch einen einfachen Gleichstrom entblockt werden können. Nach dem Umlegen einer Be-Knagge wird diese durch Sperrmagnete am Zurücklegen gehindert.
Bei der Befehlsrückgabe vom Stellwerk werden die Ff-Felder am Stellwerk direkt mitaufgelöst (so wie bei der Bauart M46), zugleich geben die Sperrmagnete die Befehlsknaggen in der Fahrdienstleitung wieder frei.

Befehlswerk, Fdl, Hüttau, 1.1.1986

Befehlswerk, Fdl, Hüttau, 1.1.1986

Hier sieht man noch ein Bild des Bahnhofsgebäudes:

Bahnhof, Hüttau, 1.1.1986

Hier fährt eine 1042 vor dem Stellwerk 2 vorbei:

Hüttau, 1042.537 vor E663, Stellwerk 2, 1.1.1986

Korrektur 13.7.2015: Das folgende Bild ist nicht aus Hüttau, sondern aus Radstadt – siehe Kommentar.
Ein Bild habe ich in Radstadt aufgenommen – ganz schwach erkennt man das freistehende H2 und dahinter das Stellwerk 1:

Ausfahrsignale H2, H3 und H1, Stellwerk 1, Radstadt, 1.1.1986

In Mandling stand ein ITT-Spurplanstellwerk:

SpDrL, Fdl, Mandling, 2.1.1986

Ein Signalmeister hat mir einen Blick in den Relaisraum erlaubt:

Relaisanlage, SpDrL, Mandling, 2.1.1986

Relaisgruppen, Mandling, 2.1.1986

Die Kosten einer solchen Anlage und dass viele Funktionen unnötig waren (wie etwa die Teilauflösung von Fahrstraßen) waren übrigens der Grund, dass etwa 8 Jahre vorher das "vereinfachte Gleisbildstellwerk" VGS80 entwickelt worden war.
Neben dem Relaisraum stand auch noch der Notdiesel, der bei Ausfall des Ortsnetzes die Stromversorgung für das Stellwerk sicherstellen muss:

Notstromaggregat, Mandling, 2.1.1986

Zuletzt noch ein Bild des Bahnhofs:

Bahnhof, Mandling, 2.1.1986

3 Kommentare:

  1. Hallo,
    Bei dem 5.Foto handelt es sich um den Bahnhof Radstadt ;-) (in Hüttau führt keine Brücke über die Gleise),ganz links das einzigste Verschubsignal (V4) des Bahnhofes.
    Übrigens ist Radstadt der letzte Bahnhof in Salzburg mit einer 5007er Sicherungsanlage.

    Lg

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