In Ebenfurth war 1986 erst ein kleiner Teil der zweigleisigen Umfahrung in Betrieb. In der Fahrdienstleitung stand noch das alte Befehlswerk der Bauart 5007 für die eingleisigen Strecken Richtung Wr.Neustadt, Wulkaprodersdorf (RÖEE/GySEV) und Wampersdorf. Auf der Signalanzeigetafel waren allerdings die Einfahrsignale und Blockanzeigen auf der Wr.Neustädter Seite schon entfernt und durch die Anmerkung "Stellpult VGS 80" ersetzt worden:
Fdl, Ebenfurth, 26.7.1986
Am VGS80-Pult war die rechte Seite noch abgedeckt, weil die darauf dargestellten Gleise noch gar nicht existierten. Unten mündet die eingleisige Strecke vom Bahnhof, die dann an die neue zweigleisige Strecke Richtung Wiener Neustadt angeschlossen ist. Die Weichen 151 bis 153 auf die Umgehungsgleise waren gesperrt (wie man an den leuchtenden roten Sperrmeldern sieht), sodass nicht versehentlich Fahrstraßen dorthin gestellt werden konnten. Zur Ankopplung an die vorhandene Sicherungsanlage am Stellwerk 3 waren Anzeigen für "Za" und "Ze", also Zustimmungsabgabe und Zustimmungsempfang für Ausfahrt und Einfahrt vorhanden:
Fdl, Ebenfurth, 26.7.1986
Am Stellwerk 1 stand noch die alte Anlage der Bauart 5007 mit einem üblichen Bahnhofsblockwerk. Allerdings waren die Weichen 1 bis 11 auf elektrischen Betrieb umgestellt worden, sodass ein Teil des Stellwerks eigentlich elektromechanisch war. Unterhalb der Knaggen, mit denen die Weichen umgestellt werden, sieht man noch die vertikalen Schieber, die bei mechanischen Weichen von den Handfallen bewegt werden (bei der umgelegten Weiche W6 sieht man, dass dieser Schieber nach oben verschoben ist). Die Weichen 12 bis 15 waren noch mechanisch gestellt, wobei die W12 in beiden Richtungen geriegelt werden konnte:
Stw.1, Ebenfurth, 26.7.1986
Dieses Detail zeigt die Knaggen für die Weichen 5 bis 7. Die roten Leuchten zeigen an, ob eine Weiche durch ein Fahrzeug besetzt ist, die weißen zeigen die Stellung der Weiche an. Übrigens scheinen hier eigene Rasten für diese Weichenknaggen produziert worden zu sein, mit nur zwei um 90° entfernten Raststellungen. In anderen Stellwerken (z.B. Groß Weikersdorf) wurden Standardrasten mit drei Raststellungen mit je 45° Abstand verwendet, die verdreht montiert wurden:
Stw.1, Ebenfurth, 26.7.1986
Das kleine Stellpult hatte an Besonderheiten einerseits ein Auffahrzählwerk für die elektrischen Weichen, andererseits Zustimmungsanforderung und -empfang über Tasten:
Anzeige- und Stellpult, Stw.1, Ebenfurth, 26.7.1986
Außerdem bediente das Stellwerk die längste Reihe hintereinanderliegender Schranken, die ich je gesehen habe – fünf Stück auf der Strecke nach Wulkaprodersdorf:
Stw.1, Ebenfurth, 26.7.1986
Und hier sieht man die ersten drei davon in natura:
Schranken Richtung Wulkaprodersdorf, Ebenfurth, 26.7.1986
Von außen war das Stellwerk 1 eher ein "viereckiger Kasten":
Stellwerk 1, Ebenfurth, 26.7.1986
Als Fahrverschub war an diesem Tag eine 1040 von Wiener Neustadt unterwegs:
1040.009, Ebenfurth, 26.7.1986
Auch die GySEV war unterwegs:
M62 908 der GySEV mit 73916, Ebenfurth, 26.7.1986
Bamot der GySEV, Ebenfurth, 26.7.1986
Beide diese Fahrzeuge sind übrigens auch auf diesem Foto im DEF zu sehen.
Zuletzt noch ein Bild, das die Weite (und Leere) des Bahnhofs zeigt:
Bahnhof, Ebenfurth, 26.7.1986
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