In Lidköping (ausgesprochen [Lidchöping]) habe ich als erstes den Fiat-Triebwagen der Reihe Y1 aufgenommen. Diese Triebwagen waren damals in Schweden sehr verbreitet:
SJ Y1 1271, Lidköping, 17.7.1989
Das Bahnhofsgebäude ist im typischen schwedischen Holzbau-Stil errichtet:
Bahnhof, Lidköping, 17.7.1989
Auf diesem Blick auf die Gleisanlagen erkennt man, direkt voraus, am Gleis 2 unseren Triebwagen, rechts am Gleis 1 einen weiteren Y1. Das Bahnhofsgebäude ist auf der rechten Seite gerade nicht mehr am Bild. Interessant sind die beiden Dreifachweichen – in Österreich hätte man das niemals so gebaut, während englisch beeinflusste Bahnen weniger Hemmungen mit vielen Herzstücken hatten. Eigene Weichensignale scheint man in Schweden nicht für nötig zu halten – das Gewicht der ortsbedienten Weichen zeigt die Stellung deutlich an. Ganz rechts sieht man hier übrigens die Schlösser, mit denen die Stellung der schlüsselgesperrten Weichen elektrisch an das Mittelstellwerk übermittelt wird:
Bahnhofsgleise, Lidköping, 17.7.1989
Die Strecke von Lidköping Richtung Herrljunga führt über eine Klappbrücke. Über dem Gleis sieht man hier das schwere Beton-Gegengewicht, und rundherum befinden sich mehrere Signale:
- Das Hauptsignal Lkp E für die Ausfahrt aus Lidköping. Man sieht an der Bezeichnung, dass ein Bahnhofskürzel Teil der Signalbezeichnung ist: Lkp für Lidköping (oder auch A in "A 2/13" im Posting zu Alingsås);
- ein Signal V zur Anzeige, ob der Schranken direkt dahinter ordnungsgemäß geschlossen ist;
- ein Brückendeckungssignal auf der rechten(!) Seite – laut Gleistafel am Stellwerk hat es die Bezeichnung BsI, die aber hier nicht angeschrieben ist.
Klappbrücke und Signale, Lidköping, 17.7.1989
Am Bahnsteig stand ein typisches schwedisches Perron-Stellwerk. Die schwedische Bezeichnung dieser Stellwerke ist centrallås, was wörtlich "Zentralsperre" oder "Zentralschloss" bedeutet, was aber natürlich mit dem österreichischen Zentralschloss (eine Bauart von Schlüsselwerken) nichts zu tun hat. Die Weichen waren, wie man zwei Bilder vorher gesehen hat, ja ortsbedient ("klot växels", d.h. "Kugel-Weichen", ich vermute einmal wegen des runden Gewichts am Stellhebel) und mit Schlüsseln gesperrt:
Stellwerk, Lidköping, 17.7.1989
Die Anzeigetafel habe ich hier herausgeschnitten (ein Klick öffnet sie als lesbares Bild). Ganz links, aus Richtung Forshem, ist das Einfahrsignal A zu erkennen, darunter das Ausfahrsignal C, das eher ein "Streckenblockausfahrsignal" ist, weil es keine Fahrstraße schützt. Richtung Håkandorp gibt es im Bahnhof ein Signal E, aber dann noch einmal ein Ausfahrsignal D nach allen Weichen. Direkt neben dem Signal E ist die Klappbrücke ("Bro") zu erkennen, deren Deckungssignale BsI und BsII interessanterweise rechts vom Gleis stehen. Und dann gibt es noch eine Menge Bahnübergänge, jeweils mit Lampen U ("Upp" = oben, die Schranken sind geöffnet) und N ("Ned" = nieder, die Schranken sind geschlossen):
Stellwerk, Lidköping, 17.7.1989
Hier ist die rechte Seite der Anzeigetafel.
Stellwerk, Lidköping, 17.7.1989
Auf diesem Bild sieht man, dass für den Bahnhof nur zwei Gleise eingezeichnet sind, nämlich I und II. Tatsächlich sieht man weiter oben aber, dass Lidköping fünf Gleise hatte – offenbar werden auf diesen Bedienungstafeln nur die Hauptgleise aufgezeichnet, Nebengleise aber nur "ein Stück" – in der Regel bis zum nächsten Flankenschutz, also Sperrschuh oder Flankenschutzweiche:
Stellwerk, Lidköping, 17.7.1989
Hier ist noch einmal ein Bild der ganzen Bedientafel (ein Klick auf das Bild öffnet es hier in voller Dia-Auflösung, damit man alle Aufschriften lesen kann):
Stellwerk, Lidköping, 17.7.1989
Diese T43 war mit einem Güterzug angekommen, bewegte sich aber nicht, während wir in Lidköping waren:
SJ T43 258, Lidköping, 17.7.1989
Am Bahnhofsvorplatz stand dieser SJ-Bus:
SJ-Bus, Lidköping, 17.7.1989
Und dann gibt's noch von unserer Weiterfahrt Richtung Mariestad diesen Schnappschuss des Einfahrsignals Fhm 4/2 von Forshem:
Einfahrsignal Fhm 4/2, Forshem, 17.7.1989