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Von Mariestad habe ich fast nur Bilder des "Centralapparats" – das ist ein Typ kleiner elektrischer Stellwerke, bei dem nur der Ausschluss der Fahrstraßen gegeneinander mechanisch erfolgt. Hier sieht man die kleine Anlage:
Stellwerk, Mariestad, 17.7.1989
An der folgenden Detailaufnahme der Gleistafel kann man einige Details erkennen, darunter auch einiges, was ich nicht verstehe:
- Nur die Weichen, die für Zugfahrten in beide Richtungen benötigt werden, sind mit elektrischen Antrieben ausgestattet. Hier sind das (auf dieser Seite des Bahnhofs) das Weichenpaar 2/17 (zur Verzweigung in die Gleise VI und VII) und die Weiche 8 (zur Verzweigung in V und VI).
- Die Weichenstellung wird über runde Lampen angezeigt, die Balken daneben sind offenbar die Anzeigen der jeweiligen Gleisisolierung.
- Obwohl hier keine Zugfahrt stattfindet, ist der Schranken V1 geschlossen – die Lampe N ("ned", d.h. "unten") leuchtet, nicht wie bei den anderen Schranken die Lampe U ("upp", "oben").
- Während es in Lidköping zwei Signale in Ausfahrrichtung gab, gibt es hier zwei in Einfahrrichtung: C ganz links, D zum Schutz der Einfahrstraßen im Bahnhof.
- Neben dem Ausfahrsignal E sind die Symbole zweier Zwergsignale hintereinander vorhanden, die ebenfalls mit E gekennzeichnet sind – wieso zwei?
- Ein Ladegleis mit handgestellten und schlüsselgesperrten Weichen ist getrennt links oben gezeichnet und mit einem Pfeil dem Gleisplan zugeordnet – aber wo sich dieses Gleis genau befindet, ist nicht wirklich zu erkennen.
Stellwerk, Mariestad, 17.7.1989
Das folgende Bild zeigt eine festgelegte, aber nicht freigestellte Einfahrt in Gleis 6 (Fahrstraße d
2 VI, "Från Lugnås till spår VI"). Der Fahrstraßenhebel unten ist umgelegt, es ist aber kein Schlüssel für das Freistellen eines Signals eingesteckt (wie ich's verstehe, muss bei eingestecktem Signalschlüssel der Fahrdienstleiter immer anwesend sein):
Stellwerk, Mariestad, 17.7.1989
Dieser Detailausschnitt zeigt die Ausleuchtungen (
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- Im Gleis 6 leuchtet der nach rechts zeigende Pfeil der Fahrstraße d2 VI;
- beim Weichenpaar 4/19 und bei der Weiche 10 leuchten zusätzliche Festlegelampen (wozu bei Weiche 10, ist mir nicht klar);
- das (untere) Sperrsignal beim Signal E leuchtet.
Stellwerk, Mariestad, 17.7.1989
Hier sieht man die Bedieneinrichtungen unter der Gleistafel für die links Seite des Bahnhofs (
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- In der obersten Reihe sind zuerst die zwei Nothaltschalter für Signal C sowie die Signale D und E. Der nächste Schalter erlaubt das lokale Stellen des Schrankens V1 ("Lokalmanövrering" = "Ortsbedienung"). Rechts davon sind zwei Umschalter für die Lokalbedienung des Weichenpaars 2/17 sowie der Weiche 8 ("Växel" = "Weiche", "lokalmedgivande" = "Ortsfreigabe" oder "Ortszustimmung", "centralomläggning" = "Zentralumstellung"). Der nächste Schalter ist die Freigabe für eine Menge von Weichen und zugehörigen Sperrschuhen ("Medgivande 4/19/SpVIII, 6/SpVII, SpI, 3/SpII, 5/SpIII").
- In der zweiten Reihe befindet sich nur eine Taste zum Öffnen des Schrankens V1 ("V1 Upp").
- Die dritte Reihe hat einen Schalter zur Ortsbedienungsfreigabe des (äußersten) Schrankens V4, dann einen Stoppschalter für die Bewegung der Schrankenbäume von V1 ("V1 Stopp") sowie zuletzt die Tasten für die Plusstellung von Weichenpaar 2/17 und Weiche 8.
- In der vierten Reihe sind schließlich drei Tasten zum Schließen der Schranken V3, V2 und V1 (jeweils mit "Ned" beschriftet) sowie die Tasten für die Minusstellung von 2/17 und 8:
Stellwerk, Mariestad, 17.7.1989
Hier ist schließlich ein Blick auf die Bedieneinrichtungen darunter:
- Ganz unten befinden sich die Fahrstraßenhebel. Für die möglichen Einfahrten auf Gleis V, VI und VII gibt es getrennte Fahrstraßen "Från Lugnås till spår ..." = "Von Lugnås nach Gleis ...", während für die Ausfahrten aus allen drei Gleisen nur eine Hebellage vorhanden ist ("till Lugnås från spåren V VI VII").
- Darüber befinden sich die Signalschlösser. Signale werden offenbar immer mit Schlüssel K15 gestellt.
- Die Anzeigen darüber scheinen mir mechanisch bewegte Blenden zu sein, die anzeigen, ob ein Schlüssel umgesperrt ist.
Stellwerk, Mariestad, 17.7.1989
Die folgenden Bilder zeigen zeigen zwei Weichen. An der ortsbedienten Weiche 10 sieht man links den (vermutlich elektromechanischen) Riegel zur Festlegung bei Zugfahrten. Auf dem Stellhebel befindet sich das Schloss, aus dem bei umgelegter Weiche der Schlüssel für den zugehörigen Sperrschuh VI entnommen werden kann.
Weiche 10, Mariestad, 17.7.1989
Dieses Foto zeigt den Spitzenteil der Weiche. Der Versatz der Stellstange zur Anlenkung an den Zungen und auch der Deckel vor dem Riegel deuten darauf hin, dass es hier Spitzenverschlüsse gibt. Trotzdem ist der Weichenbock auf verlängerten Schwellen, also sehr stabil relativ zu den Zungen montiert, und die Backenschienen werden durch ein Stahlprofil gehalten, das wegen der Weichenisolierung mit einer Isoliereinlage versehen ist:
Weiche 10, Mariestad, 17.7.1989
Eine elektrisch gestellte Weiche (vermutlich Weiche 8, vielleicht auch Weiche 2) ist hier zu sehen. Der Antrieb ist offensichtlich mit Innenverschlüssen ausgestattet, was eine massive Verbindung mit den Backenschienen erfordert, die über den Aufbau auf zwei verlängerten Schwellen sowie zusätzlichen Stahlprofilen auf diesen Schwellen erfolgt:
Elektrische Weiche, Mariestad, 17.7.1989
Zuletzt habe ich noch diese kleine Verschublok aufgenommen und dahinter ein kleines Eck des großartigen Bahnhofs – im Internet findet man eine ganze Reihe von Aufnahmen dieses schönen Gebäudes:
SJ Z65 508, Mariestad, 17.7.1989