Trostberg ist eine Kleinstadt in Bayern mit einem großen Chemiewerk der AlzChem (die Alz fließt durch den Ort). Ich habe dort im Juli diverse Signale aufgenommen, deren Bilder ich hier einstelle. Der Bahnhof ist großteils eine Anschlussanlage für das Chemiewerk, und nur zwei Hauptgleise schließen an das Streckengleis nach Süden Richtung Hörpolding an.
Ergänzung 25.10.2020: Aufgrund Florians Kommentar zu Signalen an AlzChem-Gleisen Text ergänzt - Torüberwachung oder doch einfach BÜ-Signale?
Hier ist eine Skizze des Bahnhofs (bei der DB gibt es eine etwas ausführlichere "Betriebsstellengrafik"). Neben üblichen Signalen habe ich auch drei "Schutzsignale" der AlzChem eingezeichnet, die nach meinem Verständnis die Tore ins Werksgelände sichern, aber eher sind es, wie Florian in einem Kommentar berechtigt anmerkt, auch einfach die Überwachungssignale für den BÜ. Ich weiß allerdings nicht, ob ich Position und Anzahl richtig getroffen habe – zumindest sollte es noch ein weiteres innerhalb des unteren Tores geben (ich muss eh noch einmal hinfahren, dann versuche ich das zu klären; Klick öffnet wie üblich die Skizze in größerem Maßstab):
Ich zeige die Signale grob in geographischer Anordnung von Süden nach Norden.
Hier ist das Einfahrsignal A aus Richtung Hörpolding. Bemerkenswert ist die Wellblechhütte für den Signalfernsprecher – sowas habe ich schon lange nicht mehr gesehen:
Hier ist das Signal vor den AlzChem-Anlagen zu sehen. Im Vordergrund verläuft der Drahtzug, der also unter dem Gleis zum Signal hinübermuss:
Hier sieht man den Drahtzugkanal, der das bewerkstelligt, und im Hintergrund den Durchgangsantrieb des Signals. Rechts geht die Leitung zum Vorsignal weiter:
Ein paar weitere Fotos des Antriebs:
Hier sind ein paar Details des Drahtzuges:
Auf der Südseite stehen noch zwei Ausfahrsignale, nachdem irgendwann einmal das Hauptgleis 4 zu einem Stumpfgleis gemacht wurde. Beide haben Gittermaste und sind mit Sperrsignalen ergänzt:
Vom Stellwerk her laufen hier die Drahtzüge. Im Hintergrund ist ein alleiniges Spannwerk zu sehen, wohl für das Einfahrsignal A:
Hier ist noch ein Zoom-Blick auf diese Signale, vor allem aber auf einige Gleise für den AlzChem-Anschluss. Das DB-Gleis 5 ist hier mit einem feststehenden Sperrsignal und einem Gleismagneten ausgerüstet, während in der AlzChem-Gleisen dahinter nur Haltepunkt-Kennzeichen aufgestellt sind. Ob auf die AlzChem-Gleise als Zugfahrt von Mühldorf her eingefahren werden kann, weiß ich nicht – ich nehme es eigentlich an, einerseits wegen der H-Tafeln, andererseits "weil's sinnvoll ist". Interessanterweise steht weit im Hintergrund die Weiche 9 ins fallende Verbindungsgleis zum Streckengleis Richtung Hörpolding – sie dient also nicht als Flankenschutz gegenüber den Zügen, sondern als Schutz vor Fahrten ins AlzChem-Tor! Das rechtfertigt sicher das feste Sperrsignal, aber wieso dann auf den AlzChem-Gleisen die H-Tafeln reichen, ist mir nicht klar – da bin ich nicht beschlagen genug in den Regelungen der deutschen Signalisierung.
Hier sieht man das gekappte Gleis 4 und links noch einmal die AlzChem-Gleise. Knapp rechts neben der H-Tafel sieht man weit im Hintergrund eines der "AlzChem-Signale":
Einige ferne Aufnahmen dieser Signale:
Auf diesem Bild sieht man auch neben dem Tor das entsprechende Signal der Gegenrichtung:
Zwischendurch ein Bild des Bahnhofsgebäudes, wo am eingewachsenen und nicht mehr angeschlossenen Ladegleis auch noch der Güterschuppen in voller Schönheit vorhanden ist:
Die Ausfahrsignale Richtung Garching stehen (bis auf das letzte) in gerader Reihe nebeneinander und sind ebenfalls alle mit Sperrsignalen ergänzt:
Auch das Ladegleis 1a ist noch vorhanden, und laut DB-Betriebsstellengrafik könnte man es als Ab- oder Bereitstellungsgleis mieten:
Irgendwann wurde hier einige wohl vollkommen morsche Holzschwellen gegen Betonschwellen getauscht:
Gegenüber den Hauptgleisen ist das Ladegleis durch eine Gleissperre abgeschlossen:
Der Drahtzug zur Gleissperre muss unter dem Gleis durch und dann umgelenkt werden:
Zum Einfahrsignal auf der anderen Seite der Alz bin ich nicht mehr marschiert – es gibt nur ein Detailbild von der Führung des Drahtzuges an einer Straßenüberführung:
Und zuletzt noch ein Blick auf den Fußgängerübergang an der Alzbrücke: