In Ludesch stand ein K47-Stellwerk mit Zugtasten, dessen Logik ich nicht verstehe. Ein Stellwerk, das ausschließlich Zugtasten verwendete, gab es auch
Straßwalchen. In Ludesch war dagegen eine elektromechanische Anlage vorhanden, wo nur für einzelne Funktionen Zugtasten verwendet wurde, u.a. für die Weichenumstellung und die Blockbedienung. Hier sieht man die ganze Anlage:
Stellwerk, Fdl, Ludesch, 11.8.1985
Hier sieht man einen Ausschnitt, wo ganz links zwei Zugtasten für die Weichen 52 und 53, in der Mitte drei für die Schrankenbedienung und rechts die RWT (Richtungswechseltaste) und die Rückblocktaste des ZG sichtbar sind. Außerdem ist erkennbar, dass die Ausfahrsignale
wie in Straßwalchen eine Sparschaltung hatten, durch sie bei nicht eingestellter Fahrstraße vollständig dunkel geschaltet wurden:
Stellwerk, Fdl, Ludesch, 11.8.1985
Hier sieht man diese Ausfahrsignale im dunklen Zustand:
Ausfahrsignale R5, R3 und R1, Ludesch, 12.8.1985
Die Fahrstraßensignal-Schalter waren vollkommen ohne jede Bezeichnung – nicht vorne, nicht oben, nicht sonstwo. Erstaunlich:
Stellwerk, Fdl, Ludesch, 11.8.1985
Stellwerk, Fdl, Ludesch, 11.8.1985
Und hier kommt das Bild, das ich nicht verstehe: Beim Freistellen wurden
zwei Schalter umgelegt! Eine Möglichkeit ist natürlich, dass die drei inneren Schalter die Fahrstraßenfestlegung bewirken, der äußere dann für die Signalfreistellung zuständig ist. Ich hätte dann allerdings auf den drei inneren Schaltern eine grüne Markierung statt einer roten erwartet. Weitere Möglichkeit: Der äußere Schalter ist ein eigener Vorsignal-Schalter – eine kurze Notiz in meinem Tagebuch deutet das (leider unklar) an. Das würde auch mit der Tatsache zusammenpassen, dass wir unter den Tasten keine sehen, mit der das Vorsignal auf Vorsicht festgelegt werden kann ...
Wieder sieht man Zugtasten, diesmal
- ganz links die zwei für die Blockbedienung;
- dann drei (oder vier?) für eine Blinklichtanlage und den zweiten Schranken;
- ein Stück weiter die "Anschalttaste" und die "Löschtaste" für die Ausfahrsignale;
- und zuletzt die Tasten für die Weichen 1 und 2.
Stellwerk, Fdl, Ludesch, 11.8.1985
Bei solchen alten Stellwerken ist noch deutlich sichtbar, dass die Stromversorgung einen nicht-trivialen Anteil eines Stellwerks bildet. Die Anzeige- und Bedienungstafel dazu enthält unter anderem vier Amperemeter für die Lade- und Entladeüberwachung sowie ein umschaltbares Voltmeter und ca. 10 Schalter, von denen allerdings nur die Hälfte beschriftet ist. Auch viele der 40 Sicherungsplätze sind entweder gar nicht beschriftet oder haben neben einer vorhandenen anderen Beschriftung die Anschrifft "Leer" – und sind auch leer, wenn man genau hinschaut. Wurde hier die Schaltung irgendwann radikal vereinfacht?
Schalttafel, Fdl, Ludesch, 11.8.1985
Und zuletzt liegt sowohl unterhalb der Stromversorgungstafel wie auch unterhalb des Schalterwerks jeweils noch eine Reihe von Lampen- und anderen Sicherungen:
Schalttafel, Fdl, Ludesch, 11.8.1985
Stellwerk, Fdl, Ludesch, 11.8.1985
Am nächsten Tag (ich habe in einer Wiese in der Nähe übernachtet) habe ich mehrere Details eines der beiden elektrisch betriebenen Schranken fotografiert.
Die Fotos sind nun mit Schr.1 bis Schr.7 bezeichnet, damit wir uns in Diskussionen darauf beziehen können.
Kleeblatt-Schrankenantrieb, Ludesch, 12.8.1985 [Schr.1]
Kleeblatt-Schrankenantrieb, Ludesch, 12.8.1985 [Schr.2]
Kleeblatt-Schrankenantrieb, Ludesch, 12.8.1985 [Schr.3]
Schrankenantrieb, Ludesch, 12.8.1985 [Schr.4]
Schrankenantrieb, Ludesch, 12.8.1985 [Schr.5]
Die folgenden beiden Bilder zeigen, dass sowohl im offenen wie im geschlossenen Zustand die Antriebskurbel des Schrankenbaums im Totpunkt steht, sodass man den Schrankenbaum nicht anheben oder herunterziehen kann:
Kleeblatt-Schrankenantrieb, Ludesch, 12.8.1985 [Schr.6]
Kleeblatt-Schrankenantrieb, Ludesch, 12.8.1985 [Schr.7]
Am selben Tag habe ich noch das Einfahrsignal Z auf genommen:
Einfahrsignal Z, Ludesch, 12.8.1985
Und hier ist noch das Bahnhofsgebäude, wie es sich damals präsentiert hat:
Bahnhof, Ludesch, 11.8.1985