Befehlswerk, Fdl, Judenburg, 3.8.1987
Drei Sperrschuhe und zwei dazugehörige Mittelweichen wurden über einen einzelnen Schieber verschlossen – daher waren die drei Schlösser auch mit langen Schrauben direkt aufeinander montiert, und es war nur eine Knagge zu ihrer Freigabe nötig:
Schieberschlösser am Befehlswerk, Fdl, Judenburg, 3.8.1987
Ergänzung 15.11.2014: Hier sieht man die Schieberschlösser noch einmal herausvergrößert im Detail, sodass man die Aufschriften auf den Schlüsseln erkennen kann:
Schieberschlösser am Befehlswerk, Fdl, Judenburg, 3.8.1987
Auf dem typischen Blockapparat am Stellwerk 2 finden sich (auch wieder) zwei Zustimmungsfelder für die Fahrten auf Gleisen mit Weichen innerhalb der Ausfahrsignale – einmal ein Ze-Feld für Gleis 3 und dann noch ein Za-Feld für Gleis 6:
Blockapparat und Hebelbank, Stw.2, Judenburg, 3.8.1987
Auf der Signalanzeigetafel sieht man die innerhalb des Ausfahrsignals R6 liegende Weiche 51. Wieso für dieselbe Situation am Gleis 3 keine Zustimmungsabgabe vorhanden war (sondern nur ein Zustimmungsempfang wegen einer analogen Situation am Stellwerk 1), ist auf Anhieb unklar: Aber tatsächlich stand das Ausfahrsignal R3 sicher vor der Weiche 53, sonst hätte ein auf R5 ausfahrender Zug ja an zwei Ausfahrsignalen vorbeifahren müssen, und die Flankenfahrt aus Gleis 3 bei einer solchen Ausfahrt wäre auch nicht gedeckt gewesen
Signalanzeigetafel, Stw.2, Judenburg, 3.8.1987
Das Stellwerksgebäude war sehr ähnlich dem Stellwerk 1 in Unzmarkt:
Stellwerk 2, Judenburg, 3.8.1987
Ergänzung 16.1.2020: Nach zwei Kommentaren dazu, dass die 1044 dieses Nummernbereichs keine Vielfachsteuerung hatten, ist der Text nun korrigiert:
Selten gab es damals Doppeltraktionen von 1044ern – sie waren so stark, dass das aus Belastungsgründen nicht nötig war (und oft wegen der Zughakengrenzlast auch nicht möglich). Der Vorspann im folgenden Bild erspart daher nur einen Lokzug, aber wegen fehlender Vielfachsteuerung keinen Lokführer:
1044.066 und noch eine 1044, Judenburg, 3.8.1987
Auch am Stellwerk 1 war die Signalanzeigetafel wie früher montiert, hier aber offenbar nach Umbauten durch eine neuere ersetzt worden. Links vom Signal H3 sieht man die Weiche 15, die die Zustimmung an das Stellwerk 2 für Fahrten am Gleis 3 nötig macht:
Signalanzeigetafel, Stw.1, Judenburg, 3.8.1987
Am Bild des Blockapparat fehlen rechts zwei Felder, vermutlich ist der Film ins Licht gekommen, oder er war dort zu Ende. Man sieht aber zumindest die beiden Zustimmungsfeldern, die mit jenen am Stellwerk 2 zusammenarbeiten. Über den beiden Leerplätzen befanden sich zwei rote Tasten zum Haltstellen von Ersatzsignalen in Notfällen:
Blockapparat, Stw.1, Judenburg, 3.8.1987
Die Hebelbank scheint mir nichts Besonderes – auch wenn die Rückblocktaste über dem Gleisanzeiger schon sehr altertümlich ist:
Hebelbank, Stw.1, Judenburg, 3.8.1987
Und zum Schluss sieht man hier das Bahnhofsgebäude:
Bahnhof, Judenburg, 3.8.1987
Hallo Herr Müller!
AntwortenLöschenNach meinem Wissensstand gab es weder 1987 noch später eine 1044 mit Vielfachsteuerung.
Die ab 1989 gebauten 1044.2 besassen allerdings eine Funkfernsteuerung zum unbesetzten Nachschieben.
Erst mit dem Umbau zur Reihe 1144
wurden die Loks dieser Baureihe mit Vielfachsteuerung ausgestattet.
Dies geschah ab 2002 bei den 1044.2 und ab 2009 bei der restlichen Flotte.
Mit freundlichen Grüßen
Oh - bei Details zu Loks, gebe ich zu, bin ich i.w. Laie und habe auch nicht recherchiert - die Sache mit der "Vielfachsteuerung" habe ich aus irgendeiner Ecke meines Gedächtnisses - womöglich falsch - rausgefischt ... Bei der "irren" Leistung, die die Maschinen für damalige Verhältnisse hatten, war auch eine planmäßige Doppeltraktion sicher nicht geplant. Also ja, da steht was Falsches, meine ich nun auch. Ich gehe dem einmal nach, wenn ich ein bissl Zeit habe.
LöschenH.M.
Die mit Vielfachsteuerung gelieferten 1044 waren: 1044.01 und 02 (über ein eigenes Kabel), sowie die 1044.216ff (über UIC Kabel). Die 1044.01 verlor diese mit dem Umbau zur Schnellfahrlok. Diese alle konnten aber nur Bauartrein gesteuert werden. Die unversielle Fersteuerung erhielten die Maschinen erst beim Umbau zur Rh. 1144, wobei einige, wie von meinem Vorposter bereits erwähnt eine Funkfersteuerung erhielten, die aber m. W. n. nie wirklich in der Praxis verwendet wurde.
AntwortenLöschenDie mit Vielfachsteuerung gelieferten 1044 waren: 1044.01 und 02 (über ein eigenes Kabel), sowie die 1044.216ff (über UIC Kabel). Die 1044.01 verlor diese mit dem Umbau zur Schnellfahrlok. Diese alle konnten aber nur Bauartrein gesteuert werden. Die unversielle Fersteuerung erhielten die Maschinen erst beim Umbau zur Rh. 1144, wobei einige, wie von meinem Vorposter bereits erwähnt eine Funkfersteuerung erhielten, die aber m. W. n. nie wirklich in der Praxis verwendet wurde.
AntwortenLöschenVielen Dank für Nachhaken - ich habe diese "Vielfachsteuerung" nun aus meinem Text endlich rausgenommen.
LöschenH.M.
Hallo!
AntwortenLöschenSehr interessanter Blog und toll dass es so viele Fotos gibt!
Wie wird diese Bahnstrecke denn heute gesteuert? Gibt es irgendwo ein ESTW? Wenn ja wo?
Ich bin noch ziemlich neu und gerade erst in der Ausbildung, allerdings in Deutschland. Würde mich sehr interessieren wie das mit diesen Stellwerken auf der Strecke heute aussieht. Ich finde leider kaum Informationen im Internet zu Stellwerken in Österreich.
In Deutschland sind die Strecken ja noch größtenteils sehr veraltet :p
Heute stehen dort - ich glaube überall auf der Südbahn/Rudolfsbahn - ESTWs, die von der BFZ Villach gesteuert werden. Aber im Detail bin ich da nicht mehr informiert, seit der "Elektronisierung" der Stellwerke befasse ich mich nicht mehr mit dem aktuellen Stand - jüngere dürfen das tun :-)
LöschenH.M.
Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort!
LöschenLG