Davor kommen aber drei Bilder des SpDrL (Spurplanstellwerk von ITT), das das alte 12SA ersetzt hat, samt einer Fernsteuerung von Pießling-Vorderstoder. Hier sieht man das ganze Bedienpult – leider ist das Bild ziemlich unscharf:
SpDrL mit Fernsteuerung Pießling-Vorderstoder, Fdl, Windischgarsten, 5.8.1987
Viel besser ist dieses Bild, das kurz darauf eine bevorstehende Kreuzung in Pießling-Vorderstoder zeigt: Die Blockabschnitte auf beiden Seiten sind besetzt, und beide Einfahrsignale stehen auf Frei. Oberhalb der Weichen sieht man zwei Transparente, die die Freigabe zur Ortsbedienung (oder "Nahbedienung") anzeigen:
SpDrL, Fdl, Windischgarsten, 5.8.1987
Das folgende Bild zeigt den Bahnhof Windischgarsten auf dem Bedienpult, und auch, dass ein solches Bedienpult prächtig als Magnettafel für diverse Formulare und Notizen verwenden lässt:
SpDrL, Fdl, Windischgarsten, 5.8.1987
Einen dieser "Zettel" müssen wir uns genauer ansehen: Am folgenden Bild sieht man, herausvergrößert aus der unteren Mitte des vorherigen Bildes, eine Rechnung, und zwar eine "Nebengebührenrechnung" für Wagenstandgeld. Die Firma Kallinger hatte einen Zementwagen zu entladen, der ihr am 20.7. um 12 Uhr beladen (Eintrag: 20 12 /) bereitgestellt worden war. Das Ende der Ladefrist wäre am Tag darauf um 10 Uhr (Eintrag: 21 10) gewesen, tatsächlich wurde der Wagen aber erst am 5.8. (also dem Tag meines Besuchs) um 6 Uhr früh leer retourniert (Eintrag 05 6 –). Als Konsequenz fielen 356(!) "wagenstandgeldpflichtige Stunden" an, in Summe "Oes 8270" netto, mit einer Umsatzsteuer von 20% ergab das eine Gesamtsumme von 9924 Schilling, das sind knapp 730€ – für nichts und wieder nichts? Vielleicht war es für Kallinger ja billiger, den aus irgendeinem Grund (noch) nicht benötigten Zement auf diese Art zu lagern (wurde damals nicht gerade die Pyhrnautobahn gebaut?).
Wie hoch wäre das Wagenstandgeld heute? Die angegebene Wagennummer ist nicht wirklich gut lesbar, aber nach einigem Herumprobieren mit der Selbstkontrollziffer entpuppt sie sich als 21-81-237 2 515-0. Im aktuellen "Österreichischen Gütertarif" ist für die Typennummer 2372 ein Wagenstandgeld von 60€ je angefangene 24h angegeben, das wären in diesem Fall 900€: Also – sag' ich einmal – praktisch gleich viel, oder vielleicht ein bisschen mehr.
Nebengebührenrechnung für Wagenstandgeld, Fdl, Windischgarsten, 5.8.1987
Aber nun kommen Fotos vom Museums-12SA. Das Bild der Hebelbank ähnelt stark der von Steyrling, allerdings waren doppelt so viele Riegelhebel vorhanden, weil sich die Weichen zum Ladegleis auch im durchgehenden Hauptgleis befanden:
Museales 12SA, Windischgarsten, 5.8.1987
Hier sieht man, dass die Signale nach österreichischer Norm mit R und Z (und am anderen Ende wohl mit A und H) bezeichnet waren – auf meinem 12SA waren sie nach alter Konvention mit A, B, C und D "durchbuchstabiert":
Museales 12SA, Windischgarsten, 5.8.1987
Einige der Hebel hatten noch die schönen geprägten Schilder, die bei meinem 12SA schon alle fehlen:
Museales 12SA, Windischgarsten, 5.8.1987
Im mittleren Abschnitt ist erstaunlicherweise kein einziger besonderer Ausschluss zu sehen – sie müssen sich an den Seiten der Anlage verbergen:
Museales 12SA, Windischgarsten, 5.8.1987
Ziemlich unscharf wurde das Foto der linken Seite, wo eine Fahrstraße eingelegt zu sein scheint:
Museales 12SA, Windischgarsten, 5.8.1987
Das Stellwerk befindet sich in einer kleinen Hütte:
Behausung des musealen 12SA, Windischgarsten, 5.8.1987
Und daneben ist ein Einfahrsignal samt seinem Vorsignal aufgestellt, die vom Stellwerk aus als Signal A und a bedient werden können:
Museumssignale zum 12SA, Windischgarsten, 5.8.1987
Zuletzt sieht man auf diesem Bild das wuchtige Bahnhofsgebäude, nebst einem "Postler" mit Postsack Richtung Linz samt einem der damals weit verbreiteten VW Golf der Österreichischen Post:
Bahnhof Windischgarsten, 5.8.1987
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