Sonntag, 10. September 2017

Damals noch ein Abzweigebahnhof: Wittmannsdorf, 1989

Hier sieht man das Befehlswerk in der Wittmannsdorfer Fahrdienstleitung. Man erkennt, dass noch ein Platz für einen vierten Schubknopf mit entsprechenden Blockfeldern vorgesehen war. Das würde der Tatsache Rechnung tragen, dass hier bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs auch die Lokalbahn Wittmansdorf-Ebenfurth begann. Die Verblechung des Schieberkastens muss allerdings irgendwann neu gemacht worden sein, weil man dort keine Spur mehr eines ausgebauten Knebels sehen kann. Auf dem Gleisplan liegt eine geschlitzte Leiste auf, in der Schildchen für die Gleisbelegung gestellt werden können:

Befehlswerk, Fdl, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Hier steht eine Fahrt nach Gutenstein (das Ba-Feld nach St.Pölten hingegen ist nicht geblockt, weil der Knebel unten Richtung "Einfahrt" umgelegt ist):

Befehlswerk, Fdl, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Nach den Fahrten blockt der Fahrdienstleiter die Felder zurück, ...

Befehlswerk, Fdl, Wittmannsdorf, 11.5.1989

... und hat dann die Schubknöpfe in die Grundstellung geschoben:

Befehlswerk, Fdl, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Das Stellwerk 2 habe ich schon aufgenommen, bevor ich die Sicherungsanlage im Innern angesehen habe:

Stellwerk 2, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Hier sieht man die Anlage im Überblick. Man merkt, dass es hier eine ganze Reihe an Formsignalen gegeben haben muss, deren Hebelplätze nun leer sind:

Hebelbank, Stw.2, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Am Gleisanzeiger ist zu sehen, dass hier Fahrstraßen für sechs Hauptgleise möglich sind; von Gutenstein her ist allerdings das Gleis 2 nicht erreichbar, wie man auch am Bild des Stellwerks oben sehen kann: Es gibt nur eine einfache Gleisverbindung zwischen den beiden Streckengleisen Richtung Gutenstein und St.Pölten:

Gleisanzeiger, Stw.2, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Am Blockapparat sieht man die nötigen fünf Felder je Strecke, darüberhinaus auch noch ein Za-Feld für Fahrten auf den kürzeren Gleisen 5, 7 und 9. Am Blockaufsatz sind noch die alten Relais der isolierten Schienen vorhanden:

Blockapparat, Stw.2, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Wie häufig auf 5007ern üblich, die Lichtsignale erhalten hatten, war auch hier die Signalanzeige zusammen mit der Stromversorgung und den Sicherungen in einem Apparateschrank untergebracht. Die Verschubsignale wurden mit Knebeln gestellt, die ungefähr in der Mitte des Schieberkastens angebracht waren:

Signalanzeige und Stromversorgung, Stw.2, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Zwei Schrankenantriebe noch mit alten Glimmlampenanzeigen für die drei Phasen waren neben dem Blockapparat aufgestellt:

Schrankenantriebe, Stw.2, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Am Weg zum Stellwerk 1 habe ich dann den Stellbock der Weiche 6 so aufgenommen, dass man dahinter schon das Stellwerk 1 hervorlugen sieht:

Weiche 6 und Stellwerk 1, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Hier ist das kleine Gebäude etwas besser zu sehen:

Stellwerk 1, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Auf der Sicherungsanlage sind tatsächlich noch zwei Hebel für Formsignale vorhanden – dabei muss es sich um das Einfahrsignal von Leobersdorf her und sein Vorsignal gehandelt haben:

Sicherungsanlage, Stw.1, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Über dem Gleisanzeiger ist hier die Weckerklappe heruntergefallen:

Gleisanzeiger, Stw.1, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Hier sieht man den Grund dafür: Es ist eine Einfahrt von Leobersdorf her befohlen. Ganz links ist das Zustimmungsempfangsfeld für Fahrten auf den hintersten drei Gleisen zu sehen, dessen korrespondierendes Zustimmungsabgabefeld wir am Stellwerk 2 gesehen haben:

Blockapparat, Stw.1, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Das ist der Zug, der da von Leobersdorf her kommt und nun über den Gerichtsberg weiterfährt:

2143.013 mit Personenzug, Wittmannsdorf, 11.5.1989

Und hier ist zuletzt das schöne Bahnhofsgebäude zu sehen, vor dem damals noch Schüttbahnsteige lagen:

Bahnhof, Wittmannsdorf, 11.5.1989

2 Kommentare:

  1. Das Einfahrsignal von Leobersdorf muss entweder Einflügelig oder gekuppelt gewesen sein, da nur ein zweistelliger Hebel vorhanden war.

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    1. Ja - ich glaube mich zu erinnern, dass es zweiflügelig war. Aber sicher bin ich mir nicht ...

      H.M.

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