Montag, 19. Januar 2015

Seltene Einrichtung auf mechanischen Stellwerken: Bregenz, 1987

Preisfrage: Womit sind fast alle mechanischen Stellwerke in England, aber praktisch keines in Deutschland und Österreich ausgerüstet? Antwort: Gleisbesetztanzeigen für die Bahnhofsgleise mithilfe von Gleisstromkreisen. Die einzige Ausnahme, die ich in Österreich jemals gesehen habe, war in Bregenz. Vielleicht im Vorgriff auf den Bahnhofsumbau wurden die Gleise isoliert und in Fahrdienstleitung und Stellwerken entsprechende Anzeigen aufgebaut.

Ergänzung vom 10.3.2015: Eventuell gab es auch in Fürnitz Gleisisolierungen auf einem mechanischen Stellwerk.

Ergänzung vom 3.4.2015: ... und auch Wildbad Einöd hatte Gleisbesetztanzeigen im Bahnhof, allerdings mit Achszählern.

Ergänzung vom 1.2.2015: Das Nachfolgestellwerk dieser Anlagen, ein SpDrL, sieht man nun in diesem Posting mit Fotos von Manfred Kätzler.

Hier sieht man diese Anzeige oberhalb des Blockapparats am Befehlswerk in der Fahrdienstleitung, die drei belegte Gleise anzeigt. Darüberhinaus sind auch beide Streckengleise der Strecke Richtung Lauterach belegt:

Signal- und Gleisbesetztanzeige, Fdl, Bregenz, 12.8.1987

Hier sieht man das ganze Befehlswerk:

Blockapparat, Fdl, Bregenz, 12.8.1987

Die Fahrdienstleitung befand sich im nördlichsten Teil des Bahnhofs, in einem nach vorne stehenden kleinen rundum verglasten Flügel. Direkt davor stand das Ausfahrsignal R6 samt seinem Verschubsignal:

R6, Fahrdienstleitung, Bregenz, 12.8.1987

Das Stellwerk 2 auf der Lindauer Seite war so klein und kuschelig, wie man sich das für ein Stellwerk eines mittelwichtigen Bahnhofs an einer eingleisigen Strecke vorstellt – was Bregenz eigentlich nicht war:

Blockapparat und Hebelbank, Stw.2, Bregenz, 12.8.1987

Auch hier sind auf der Bedienungs- und Anzeigetafel die Lampen für die Gleisbesetztanzeige zu sehen (leider ein wenig unscharf):

Signalanzeige, Stw.2, Bregenz, 12.8.1987

Für eine Schrankensteuerung gab es den folgenden Blechkasten. Auf der Tür war noch das alte SBW-Firmenzeichen eingeprägt (heute hieße das natürlich "Logo"):

Schrankensteuerung, Stw.2, Bregenz, 12.8.1987

Daneben gab es noch zwei Schranken, die von Hand zu- und aufgekurbelt werden mussten. Ihre Antriebe habe ich nur von außen aufgenommen:

Schrankenantriebe, Stw.2, Bregenz, 12.8.1987

Und hier sieht man das kleine Stellwerk auf der dem Bodensee zugewandten Seite des Bahnhofs:

Stellwerk 2, Bregenz, 12.8.1987

Richtung Wolfurt gab es, wie man schon am Befehlswerk oben gesehen hat, eine zweigleisige Strecke mit Gleiswechselbetrieb. Den nötigen Blockapparat am Stellwerk 1 sieht man hier, darunter eine Reihe von Knebeln für Verschubsignale:

Blockapparat, Stw.1, Bregenz, 12.8.1987

Auf dieser Seite waren alle Weichen schon mit elektrischen Antrieben versehen worden, so dass wir hier ein astreines "212er" Stellwerk vor uns haben:

Stw.1, Bregenz, 12.8.1987

Hier sieht man unten die Reihe der Weichenknebel und darüber die Fahrstraßenknebel vor dem Gleisanzeiger:

Weichen- und Fahrstraßenknebel, Stw.1, Bregenz, 12.8.1987

Darüber war wieder die Anzeigetafel angebracht, die hier neben der Gleisbesetztanzeige (nur mehr ein Gleis besetzt!) auch noch Anzeigen für die Weichenstellung enthält:

Weichen- und Signalanzeige, Stw.1, Bregenz, 12.8.1987

Das frühere Stellwerk war durch ein Containerstellwerk ersetzt worden, das nur mehr bis zur Fertigstellung des neuen Bahnhofs überleben musste:

Stellwerk 1, Bregenz, 12.8.1987

Vor dem alten Bahnhof wartet hier ein 4020 auf seine Fahrt Richtung Feldkirch:

Bahnhof, 4020.070, Bregenz, 12.8.1987

Und 100 Meter weiter entsteht der neue Bahnhof:

Bahnhofsneubau, Bregenz, 12.8.1987

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