Donnerstag, 2. August 2012

Penzing, 1984 und 1986


Das folgende Posting enthält Fotos vom 1.6.1984 und, weiter unten, aus dem Jahr 1986, wo ich jeweils Penzing besucht habe:

1042.686 als Lz 85039, 1044.73 vor 80554, Penzing, 1.6.1984

Im Personenbahnhof stand schon lange ein Spurplanstellwerk-Stellwerk. Links führt die zweigleisige Westbahn in den Bahnhof, darunter ist das eine Gleis zum Verschiebebahnhof angeordnet (wo gerade eine Verschubstraße steht). Rechts setzt sich die Westbahn fort zum Westbahnhof, darüber sieht man das eine verbliebene Gleis der Vorortelinie:

SpDrS-Stellwerk, Fdl, Penzing, 1.6.1984

SpDrS-Stellwerk, Fdl, Penzing, 1.6.1984

SpDrS-Stellwerk, Fdl, Penzing, 1.6.1984

Dann bin ich weiter zum Verschiebebahnhof gewandert. Die Gleisanlage dieses Bahnhofs war insbesondere am westlichen Bahnhofskopf etwas verwickelt, weil die Strecke zur Abzweigung St.Veit, also zur Verbindungsbahn, weit innen im Bahnhof abzweigt. Bei sporenplan.nl findet man einen schönen Gleisplan, der diese Komplikationen zeigt.

Hier sieht man das Gruppenausfahrsignal für die Gleise 4 bis 32 in Richtung Penzing Personenbahnhof:

Ausfahrsignal U4-32, Penzing Vbf, 1.6.1984

Das Stellwerk 1 stand neben diesem Signal (das man hier knapp neben dem Kamin des Stellwerks erkennen kann):

Stw.1, Penzing Vbf, 1.6.1984

Von der Sicherungsanlage im Stellwerk habe ich nur das eine folgende Foto geschossen. Der Blockapparat war noch üblich für eine eingleisige Strecke, wenn auch sehr eng gebaut: Beide Ts-Felder lagen über den Be-Feldern. Zur Signalbedienung gab es eine Bedienungs- und Anzeigetafel:
  • Für acht Verschubsignale gab es die entsprechenden Tasten.
  • Eine weitere Taste STU ("Signaltaste U") diente zur Freistellung des jeweiligen Ausfahrsignals, das über den 5007er-Apparat ausgewählt wurde.
  • Die Anzeige für den ZG ist noch wie üblich.
Was aber bedeuten folgende Anzeigen?
Ergänzung 5.3.2018: Siehe dazu nun auch den Kommentar vom km23915!
  • Fahrstr.Gattung: Z oder ZS?
  • Ein großes Dreieck mit der Beschriftung "Start"?

Blockapparat und Signaltafel, Stw.1, Penzing Vbf, 1.6.1984

Die Fahrdienstleitung lag erhöht und war über einen Steg über die Westbahn erreichbar. Leider habe ich kein Foto dieses markanten Gebäudes ... Darin befand sich ein größeres Befehlswerk:

Befehlswerk, Fdl, Penzing Vbf, 1.6.1984

Die Kommunikation mit zwei Weichenposten fand über Zustimmungsfelder statt (die dort Fahrstraßenschlüssel aus Zentralschlössern einschlossen). Oberhalb dieses Blockwerks befand sich die Signalanzeige- und Bedientafel. Bedienhandlungen waren natürlch nötig für die Ersatzsignale, hier teilweise auch als "29" bezeichnet. Die RWT=Richtungswechseltaste nach St.Veit ist auch noch klar. Daneben gab es aber weitere Tasten – nur wofür?
  • FT n. P(enzing, nehme ich an)
  • ZST und ZT für die Fahrstraßengattung (kurze und lange Einfahrt? – aber wie spielt das mit dem 5007er-Stellwerk zusammen?)
  • ZGT (Zustimmungsgruppentaste? Richtung Penzing?) und FRT (eine Rücknahmetaste?)

Befehlswerk, Fdl, Penzing Vbf, 1.6.1984

Etwas unklar ist mir die Anlagenlogik für den westlichen Bahnhofskopf Richtung Hütteldorf. Prinzipiell konnte von und nach Hütteldorf über zwei Gleise gefahren werden: Entweder das Streckengleis der Westbahn oder über ein eigenes Verbindungsgleis. W115 und W117 sind entweder Gleise oder Weichen, die auf eines dieser Gleise führen. Für diese Fahrten waren keine Befehls-, sondern Zustimmungsabgabefelder an das Stellwerk in Hütteldorf vorhanden, weil die entsprechenden Signale von dort gestellt wurden:

Befehlswerk, Fdl, Penzing Vbf, 1.6.1984

Zu dieser Zeit war der neue Zentralverschiebebahnhof Kledering zwar schon in Betrieb, hatte aber die Aufgaben von Penzing noch nicht übernommen. Daher konnte dieser Bahnhof an einem Werktag noch ziemlich gefüllt sein:

Penzing Vbf, 1.6.1984

Irgendwann später war ich noch einmal in Penzing – leider kann ich nicht mehr genau rekonstruieren, wann das war. Nach den Daten der Fotos davor und danach dürfte es aber im April 1986 gewesen sein. Einige Monate später ist Kledering in Vollbetrieb gegangen, es könnte also noch Betrieb in Penzing geherrscht haben. Bei meinem Besuch habe ich ein paar Gleise und einige Signale aufgenommen:


Weiche 49, Penzing Vbf, April 1986

Hier fährt ein Güterzug von der Verbindungsbahn ein:

1042.668 mit Güterzug, Ausfahrsignal S6-13, Penzing Vbf, April 1986

Ausfahrsignal S6-13, Penzing Vbf, April 1986

Ausfahrsignal S6-13, Penzing Vbf, April 1986

Ausfahrsignal S6-13, Penzing Vbf, April 1986

Ausfahrsignal S6-13, Penzing Vbf, April 1986

Verschubsignal V1-6, Penzing Vbf, April 1986

Die Lok, die sechs Bilder vorher mit einem Güterzug von der Verbindungsbahn kam, läuft nun leer zurück – ja, das Signal steht tatsächlich für diesen Lokzug auf frei:

1042.668 als Lokzug, Penzing Vbf, April 1986

Zuletzt noch zwei Bilder der Reserve auf der Westseite (die hin und wieder auch die Milchwagen für Schärdinger über die Westbahn brachte). Obwohl die 1062 eine meiner Lieblingsloks ist, muss ich zugeben, dass dieses Exemplar hier schon sehr abgearbeitet aussieht:

1062.09 Reserve, Penzing Vbf, April 1986

1062.09 Reserve, Penzing Vbf, April 1986

Leider habe ich keine weiteren Fotos – zum Beispiel von den Sicherungsanlagen der Weichenposten – mehr geschossen.

6 Kommentare:

  1. Wahnsinnsaufnahmen!! Vorallem die Bilder des Formsignals S 6-13, am Mast eine schwarze Tafel mit zwei Katzenaugen in Stellung Ve-Verbot aufgehoben, an der eine Verschubfahrt ohne zusätzliche Verständigung vorbeifahren kann.
    Bei dem oberen Bild sieht man, dass das Signal links steht (Hauptsignalhinweis).
    Lg Christian D.

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    1. Danke :-)
      Es stand nicht nur das Signal links, sondern der Hauptsignalhinweis selber war auch links z.B. des Gleises, wo die 1042 gerade ausfährt ...

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  2. ZST und ZT korrespondierend höchstwahrscheinlich mit dem SpDrS vom PersonenBhf.
    ZST (Zugstraßentaste) und ZZ (Zughilfstraßentaste) dienen zum Wählen der Fahrstraßengattung.
    Die Fahrstraßengattung muss zw. 2 Stellwerken übereinstimmen um eine Fahrstraße stellen zu können.
    So auch am ZVB zwischen Zstw 1 und 2.
    ZS(T) Zugstraße
    Z(T) Zughilfstr.
    VFL(T) Verschubstr. m. Flankenschutz
    V(T) Verschubstraße

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    1. Besten Dank für Erklärungen! - Anmerkung habe ich oben ergänzt.

      H.M.

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  3. Das Dreieck mit "Start" als Startdreieck bei Spurplanstellwerken.. jedoch welchen Sinn es dienen soll?

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