Freitag, 14. September 2012

Weichen in Italien, 2012

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Im heurigen Urlaub sind nur ein paar wenige Eisenbahnfotos zusammengekommen – man muss es ja nicht übertreiben! Ich gruppiere sie hier in ein paar Postings thematisch und beginne mit ein paar Weichen und anderen "Streckenelementen".

Hier ist der Gleisplan des kleinen Bahnhofs Fornaci di Barga in der nördlichen Toskana, auf der durchgehend ferngesteuerten Strecke von Lucca nach Aulla im Tal des Serchio. Die lila eingefärbten Gleise werden schon lange nicht mehr benutzt. Auf die Weichennummern habe ich aus diversen Aufschriften geschlossen – sie könnten aber auch ganz anders sein:


Vor dem Bahnhofsgebäude verlaufen die zwei Hauptgleise:

Fornaci di Barga, August 2012

Vom nördlichen Bahnhofskopf (Seite Aulla) aus sieht das ganze im Hochsommer etwas zugewachsen aus. Vorne links liegt die Weiche 5:

Fornaci di Barga, August 2012

Weil in Fornaci täglich einige Züge kreuzen, wird die Weiche auch noch heftig befahren – allerdings nur auf einem Strang:

Weiche 5, Fornaci di Barga, August 2012

Über ein Schloss, das in dieser Welt vermutlich nie mehr aufgesperrt wird, ist sichergestellt, dass die Weiche festgelegt ist. Zusammen mit einem Zungenpaar der Kreuzungsweiche 8 wird es hier wohl wegen des Flankenschutzes eine Folgeabhängigkeit geben – deshalb ist neben dem leeren Schloss (das die Weiche verschließt) ein weiterer Schlüssel eingesperrt, der nur bei umgestellter Weiche freigegeben wird, sodass man dann die Kreuzungsweiche aufsperren kann:

Weiche 5, Fornaci di Barga, August 2012

Der Haken, den man vor dem Schloss sieht, gehört zu einem relativ einfach gebauten Spitzenverschluss. Hier sieht man das Exemplar der anderen Zunge. Als Gegenstück zum Verschlusshaken wird einfach der Schienenfuß verwendet. Links oben sieht man die Riegelstange zum oben gezeigten Schloss:

Weiche 5, Fornaci di Barga, August 2012

Weiche 5, Fornaci di Barga, August 2012

Hier sieht man noch einmal die Weichenspitze samt dem Schwenkgewicht, auf dem ziemlch verblasst die Nummer 5 lesbar ist:

Weiche 5, Fornaci di Barga, August 2012

Und zuletzt noch ein Fabriksschild, vermutlich von der Aufarbeitung vor fast 25 Jahren:

Weiche 5, Fornaci di Barga, August 2012

Gegenüber liegt die elektrisch gestellte Weiche D1:

Weiche D1, Fornaci di Barga, August 2012

Im Gegensatz zum alten Außen-Zungenverschluss, den wir oben gesehen haben, sind in Italien bei Elektroantrieben Innenverschlüsse üblich. Solche Innenverschlüsse erfordern allerdings, dass der Antrieb sehr stabil mit den Gleisen verbunden ist. Hier sieht man die entsprechende Konstruktion aus Profileisen:

Weiche D1, Fornaci di Barga, August 2012

Weil im Innern des Antriebs jede Zunge getrennt verschlossen wird, führt eine getrennte Stellstange je Zunge in den Antrieb, wie man hier erkennt. Daneben liegen, wie auch in Mitteleuropa üblich, zwei Zungenprüferstangen, die die Endlage der Zungen im Antrieb überprüfen:

Weiche D1, Fornaci di Barga, August 2012

Auf diesem Bild sieht man im Hintergrund das Grenzzeichen der Weiche 5, einen weißen Balken von Schiene zu Schiene:

Weiche D1, Fornaci di Barga, August 2012

Hier sieht man schließlich die gar nicht mehr befahrene doppelte Kreuzungsweiche.

Doppelte Kreuzungsweiche, Fornaci di Barga, August 2012

Das folgende Bild zeigt vorne das schon erwähnte Schloss, das wegen des Flankenschutzes nötig ist. Auch dieses Zungenpaar ist mit dem Spitzenverschluss versehen, was man an den beiden Haken sieht, die von unten um das Schienenprofil greifen. Was der Anschlusskasten im Hintergrund tut und ein Kabelanschluss, der links neben dem Schloss sichtbar ist, weiß ich allerdings nicht (ich wollte ihn nicht abhängen und schauen, was dann passiert ...):

Doppelte Kreuzungsweiche, Fornaci di Barga, August 2012

Doppelte Kreuzungsweiche, Fornaci di Barga, August 2012

Das andere Zungenpaar der Kreuzungsweiche kommt ohne Spitzenverschluss aus:

Doppelte Kreuzungsweiche, Fornaci di Barga, August 2012

Doppelte Kreuzungsweiche, Fornaci di Barga, August 2012

Hier sieht man noch die üblichen unbeweglichen Anteile einer doppelten Kreuzungsweiche, über deren Zweck und Form jeder von uns irgendwann in jungen Jahren gerätselt hat ....

Doppelte Kreuzungsweiche, Fornaci di Barga, August 2012

Doppelte Kreuzungsweiche, Fornaci di Barga, August 2012

Eine Gleiswaage samt angeschlagener (aber womöglich noch funktionsfähiger?) Mechanik rundet das Ensemble ab:

Gleiswaage, Fornaci di Barga, August 2012

Gleiswaage, Fornaci di Barga, August 2012

Einen weiteren Weichenantrieb habe ich in Lucca aufgenommen. Auch hier sieht man, dass die Zungenverschlüsse im Innern des Antriebs liegen und dieser daher mit eigenen Profilen mit den Schienen stabil verbunden ist:

Weiche D28, Lucca, August 2012

Weiche D28, Lucca, August 2012

Zuletzt noch ein doppelter Isolierstoß mit Diagonalverbinder, ebenfalls in Lucca:

Isolierstöße, Lucca, August 2012

Wozu man allerdings zwei doppelte Isolierstöße hintereinander legt, ist mir nicht klar:

Isolierstöße, Lucca, August 2012

Isolierstöße, Lucca, August 2012

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